Lebensdaten
1884 – 1977
Geburtsort
Lübeck
Sterbeort
Eutin (Schleswig-Holstein)
Beruf/Funktion
Jurist ; Politikwissenschaftler ; Beamter ; Hochschullehrer ; Politiker ; Politologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118673645 | OGND | VIAF: 29660322
Namensvarianten
  • Brecht, Arnold Walter Rudolf
  • Brecht, Arnold
  • Brecht, Arnold Walter Rudolf
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Porträt(nachweise)

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Zitierweise

Brecht, Arnold, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118673645.html [28.03.2024].

CC0

  • Arnold Brecht war von 1918 bis 1933 republikanisch gesinnter Spitzenbeamter im Reich und in Preußen. Als Emigrant avancierte er nach 1933 in den USA zum namhaften Politikwissenschaftler und gefragten Regierungsberater. Nach dem Zweiten Weltkrieg beteiligte er sich an der Gestaltung des Bonner Grundgesetzes, warb für eine Entspannung der Blockkonfrontation in Europa und trat für eine neue Deutschland- und Ostpolitik ein.

    Lebensdaten

    Geboren am 26. Januar 1884 in Lübeck
    Gestorben am 11. September 1977 in Eutin (Schleswig-Holstein)
    Grabstätte in München
    Konfession evangelisch
    Arnold Brecht, BArch / Bildarchiv (InC)
    Arnold Brecht, BArch / Bildarchiv (InC)
  • Lebenslauf

    26. Januar 1884 - Lübeck

    1891 - 1902 - Lübeck

    Schulbesuch (Abschluss: Abitur)

    Volksschule, seit 1895 Katharineum

    1902 - 1905 - Bonn; Göttingen; Leipzig

    Jurastudium

    Universität

    1905 - 1909 - Winsen an der Luhe; Lüneburg; Berlin

    Juristischer Vorbereitungsdienst (Referendariat)

    Preußische Provinzalverwaltung und Justiz

    1906 - Leipzig

    Promotion (Dr. iur.)

    Universität

    1910

    Justizassessor

    1910 - Lübeck

    Hilfsrichter

    Freie und Hansestadt Lübeck

    1910 - 1918 - Berlin

    Juristischer Hilfsarbeiter

    Reichsjustizamt

    1914 - Berlin

    Landrichter

    Reichsjustizamt

    1918 - Berlin

    Regierungsrat

    Reichswirtschaftsamt

    1918 - Berlin

    Sekretär des Reichskabinetts

    Reichskanzlei

    1919 - Berlin

    Geheimer Regierungsrat, dann Ministerialrat

    Reichskanzlei

    1921 - 1927 - Berlin

    Ministerialdirektor und Leiter der Abteilung für Verfassung, Verwaltung und (seit 1924) Beamtenrecht

    Reichsministerium des Innern

    1927 - Frankreich; Großbritannien

    Versetzung in den einstweiligen Ruhestand; Auslandsaufenthalt zum Studium der öffentlichen Verwaltung

    1927 - 1933 - Berlin

    Ministerialdirektor, Hauptbevollmächtigter beim Reichsrat

    Staatsministerium und Finanzministerium des Freistaats Preußen

    1928 - 1933 - Berlin

    nebenamtlicher Dozent

    Deutsche Hochschule für Politik

    1933 - Berlin

    Entlassung aus dem Staatsdienst

    Deutsches Reich; Freistaat Preußen

    1933 - 1954 - New York City

    Professor of Political Science, Jurisprudence and Public Finance

    Graduate Faculty, New School for Social Research

    1934 - 1939 - Deutsches Reich

    Sommeraufenthalte in Deutschland

    1946

    US-amerikanischer Staatsbürger

    1946 - Washington, DC

    41st Annual Meeting, ASPA: Third Vice President and Member of Research Committee

    American Political Science Association (APSA)

    1948 - 1951 - Frankfurt am Main

    Berater der US-Behörden in Deutschland

    Office for Military Government in Germany (U.S.) (OMGUS); High Commissioner of Germany (HICOG)

    1953

    Staatssekretär a. D.

    1954 - 1977

    Ruhestand; jährliche Sommeraufenthalte in der Bundesrepublik, privat sowie auf Vortragsreisen

    11. September 1977 - Eutin (Schleswig-Holstein)
  • Genealogie

    Vater Ernst Walther Brecht 1841–1909 Geheimer Regierungsrat; Vorstand der Lübeck-Büchener-Eisenbahngesellschaft; Mitglied der Lübecker Bürgerschaft (Nationalliberaler Verein)
    Großvater väterlicherseits Christoph Heinrich Brecht 1798–1872 Pastor; zuletzt 1840–1870 in Ochtmersleben (Sachsen-Anhalt)
    Großmutter väterlicherseits Ida Schobelt 1806–1876
    Mutter Regina Erdmuthe Marie Brecht, geb. Weishaupt 1856–1928
    Großvater mütterlicherseits Julius Alexander Theodor Weishaupt 1817–1899 Oberbau- und Ministerialdirektor der Eisenbahnverwaltung im Preußischen Handelsministerium
    Großmutter mütterlicherseits Caroline Amalie Weishaupt, geb. Hemme
    Schwester Editha Richter, geb. Brecht 1878–1957 verh. mit Dr. med., Dr. jur. Martin Richter (1869–1930), Präsident der Klosterkammer Hannover
    Bruder Heinrich Theodor Gustav Brecht 1880–1965 Geheimer Regierungsrat; Vorstandsvorsitzender der Rheinischen AG für Braunkohlenbergbau und Brikettfabrikation in Köln
    Schwester Gertrud Schnirlin, geb. Brecht 1885–1939 Pianistin; verh. mit dem Violinisten Ossip Schnirlin (1868–1939)
    Bruder Adalbert Rudolph Rolf Brecht 1896–1987 Bankdirektor, Baden-Baden
    Heirat 4.12.1915 in Berlin
    Ehefrau Clara Ernestine Brecht, geb. Berg 1876–1970 1946 US-amerikanische Staatsbürgerin
    Schwiegervater Christian Adolf Hubert Berg 1828–1904
    Schwiegermutter Ernestine Bertha Striebeck 1841–1903
    Stieftochter Irmgard Heckmann 1897–1991 verh. mit Alfred Hoppe (geb. 1891)
    Onkel väterlicherseits Paul Rudolf Brecht 1828–1912 Geheimer Bau- und Regierungsrat, Rudolstadt (Thüringen)
    Onkel väterlicherseits Heinrich Gustav Brecht 1830–1905 Verwaltungsjurist; 1860–1890 Bürgermeister, 1890–1905 Oberbürgermeister der Stadt Quedlinburg im Harz
    Diese Grafik wurde automatisch erzeugt und bietet nur einen Ausschnitt der Angaben zur Genealogie.

    Brecht, Arnold (1884 – 1977)

    • Vater

      Ernst Walther Brecht

      1841–1909

      Geheimer Regierungsrat; Vorstand der Lübeck-Büchener-Eisenbahngesellschaft; Mitglied der Lübecker Bürgerschaft (Nationalliberaler Verein)

      • Großvater väterlicherseits

        Christoph Heinrich Brecht

        1798–1872

        Pastor; zuletzt 1840–1870 in Ochtmersleben (Sachsen-Anhalt)

      • Großmutter väterlicherseits

        Ida Schobelt

        1806–1876

    • Mutter

      Marie Brecht

      1856–1928

      • Großvater mütterlicherseits

        Julius Alexander Theodor Weishaupt

        1817–1899

        Oberbau- und Ministerialdirektor der Eisenbahnverwaltung im Preußischen Handelsministerium

      • Großmutter mütterlicherseits

        Caroline Amalie Weishaupt

    • Schwester

      Editha Richter

      1878–1957

      verh. mit Dr. med., Dr. jur. Martin Richter (1869–1930), Präsident der Klosterkammer Hannover

    • Bruder

      Heinrich Theodor Gustav Brecht

      1880–1965

      Geheimer Regierungsrat; Vorstandsvorsitzender der Rheinischen AG für Braunkohlenbergbau und Brikettfabrikation in Köln

    • Schwester

      Gertrud Schnirlin, geb. Brecht

      1885–1939

      Pianistin; verh. mit dem Violinisten Ossip Schnirlin (1868–1939)

    • Bruder

      Rolf Brecht

      1896–1987

      Bankdirektor, Baden-Baden

    • Heirat

      in

      Berlin

      • Ehefrau

        Clara Brecht

        1876–1970

        1946 US-amerikanische Staatsbürgerin

  • Biografie

    alternativer text
    Arnold Brecht, Dienstausweis 1919 (InC)

    Nach Abschluss seines Jurastudiums und Beginn des Referendariats wurde Brecht 1906 an der Universität Leipzig zum Dr. iur. promoviert und trat 1910 nach kurzer Tätigkeit als Hilfsrichter in Lübeck in das Reichsjustizamt in Berlin ein. Hier arbeitete er u. a. als Schriftführer der Strafrechtskommission und verfolgte zugleich seine wissenschaftlichen Ambitionen. Vom Kriegsdienst aus gesundheitlichen Gründen dauerhaft freigestellt, war Brecht seit 1914 als Landrichter in Berlin tätig und bearbeitete seit April 1918 im Reichswirtschaftsamt Angelegenheiten des internationalen Kriegswirtschaftsrechts und eines künftigen Friedensvertrags.

    Im Oktober 1918 vom kurzzeitigen Ministerialdirektor Walter Simons (1861–1937) in die Reichskanzlei berufen, leitete Brecht seit Ende 1921 als Ministerialdirektor die Abteilung für Verfassung, Verwaltung und (seit 1924) Beamtentum im Reichsministerium des Innern. Hier wirkte er, unterstützt von dem späteren Staatssekretär in der Reichskanzlei Hans Heinrich Lammers (1879–1962), als engagierter Verwaltungsreformer, mit dessen Namen v. a. die bis in die Zeit nach 1945 hineinwirkende „Gemeinsame Geschäftsordnung der Reichsministerien. Allgemeiner Teil (GGO I)“ von 1926 verbunden ist. Im April 1927 von dem deutschnationalen Reichsinnenminister Walter von Keudell (1884–1973) in den einstweiligen Ruhestand versetzt, berief ihn der sozialdemokratische Ministerpräsident Otto Braun (1872–1955) kurz darauf als Ministerialdirektor in das Preußische Staatsministerium und Finanzministerium.

    Als Bevollmächtigter Preußens im Reichsrat bekleidete Brecht bis 1933 eine Schlüsselposition an der Schnittstelle von Politik und Verwaltung. Im Verfassungsausschuss der Länderkonferenz trat er von 1928 bis 1930 als engagierter Befürworter einer territorialen Reichsreform hervor. Die von ihm wesentlich mitgestalteten Neuordnungspläne wurden im Juni 1931 vom Kabinett Heinrich Brünings (1885–1970) mit Rücksicht auf die allgemeinen Krisenumstände jedoch nicht weiterverfolgt. Zudem fungierte Brecht von 1927 bis 1933 als Generalberichterstatter des Reichsrats für den Reichshaushalt und für den Young-Plan sowie als Vizepräsident der Reichsschuldenkommission. Parteipolitisch ungebunden, war er v. a. bestrebt, den liberaldemokratischen Verfassungs- und Verwaltungsstaat durch institutionelle und prozedurale Reformen zu konsolidieren.

    Nach dem „Preußenschlag“ Franz von Papens (1879–1969) vom 20. Juli 1932 vertrat Brecht die bisherige preußische Regierung vor dem Staatsgerichtshof in Leipzig. Der dortige Richterspruch vom 25. Oktober 1932 bestätigte zwar die Rechtspositionen der abgelösten Staatsregierung, beließ jedoch die Ausübung der entscheidenden Regierungsbefugnisse bei Reichskommissar Franz Bracht (1877–1933). Im November 1932 formell reaktiviert, blieb Brechts Wirkungsbereich eng begrenzt. Am 2. Februar 1933 hielt er bei dem Antrittsbesuch Adolf Hitlers (1889–1945) im Reichsrat eine selbstbewusste Gegenrede, in der er den neuen Reichskanzler an dessen mit dem Amtseid beschworene verfassungsmäßige Verpflichtung erinnerte, stets für das „Wohl des ganzen Volkes“ zu wirken. Daraufhin auf Weisung Hermann Görings (1893–1946) suspendiert, wurde er am 30. August 1933 auf Grundlage des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums wegen „nationaler Unzuverlässigkeit“ aus dem preußischen Staatsdienst entlassen.

    Seit November 1933 arbeitete Brecht mit Genehmigung des Auswärtigen Amts als Gastprofessor für Staats- und Finanzwissenschaft an der Graduate Faculty der New School for Social Research in New York City. Hier erwarb er sich bei emigrierten Fachkollegen aus Deutschland, Österreich und Italien hohes Ansehen als Experte für internationale Verwaltungswissenschaft und Politische Theorie. Zugleich isolierte ihn jedoch die beharrliche Weigerung, sich vorbehaltlos als Emigrant zu begreifen und entsprechend zu verhalten. Erst 1938 beendete er auf Druck des Fakultätspräsidenten Alvin S. Johnson (1874–1971) seine jährlichen Reisen nach Deutschland, kehrte allerdings im Sommer 1939 doch einmal dorthin zurück. Dieses Verhalten war nicht durch Affinitäten zum NS-Regime motiviert, sondern durch seinen rechtspositivistischen, gouvernementalen und reichspatriotischen Etatismus sowie durch seine zeitlebens engen geschwisterlichen Bande und vielen Kontakte zu Freunden und früheren Kollegen.

    Seit 1941 wurde Brecht von der US-Administration regelmäßig als Experte für deutsche Angelegenheiten und für die US-amerikanische Verwaltungsreform herangezogen und beriet nach Kriegsende die US-Militärregierung in Deutschland in Verfassungs-, Verwaltungs- und Föderalismusfragen. Gastprofessuren in Harvard (1937, 1940, 1943/44) und Yale (1943/44) sowie seine Wahl zum Vizepräsidenten der American Political Science Association in Washington, DC 1946 belegen seine hohe fachliche Reputation in den USA.

    Das Bonner Grundgesetz von 1949 betrachtete Brecht als vorläufiges Organisationsstatut eines westdeutschen Teilstaatsgebildes, nicht als Verfassung des deutschen Nationalstaats. Als Zwischenstufe seiner Wiedererrichtung plädierte er seit Anfang der 1950er Jahre für eine deutsch-deutsche Konföderation mit entmilitarisiertem Status in einer europäischen Sicherheitszone. Politische Wirkung konnte er mit dieser Mindermeinung zunächst weder in Bonn noch in Washington erzielen. Erst in den frühen 1960er Jahren kamen sozialdemokratische Entspannungspolitiker wie Herbert Wehner (1906–1990) und Willy Brandt (1913–1992) darauf zurück. Beide schätzten Brecht als langjährigen Korrespondenzpartner und engagierten Fürsprecher ihrer Bemühungen für einen deutschland- und ostpolitischen Paradigmenwechsel. Bisweilen beriefen sie sich auch öffentlich auf seine Vorschläge.

    Als Verfassungs- und Verwaltungsreformer sowie als Regierungsberater schwankte Brecht zwischen aktivistischer Selbstüberschätzung und der realistischen Einsicht in die beschränkten Möglichkeiten einzelner Persönlichkeiten, auf die US-amerikanische Deutschlandpolitik wie auf die innere Entwicklung seines Heimatlands nach dem Krieg Einfluss zu gewinnen. Als Staats- und Politikwissenschaftler konnte und wollte er keine hervorgehobene Rolle in den disziplinären Diskursen seiner Epoche spielen oder gar schulbildend wirken. Brechts Hauptwerk „Politische Theorie“ (1961) wurde kaum rezipiert. Beachtung in der zeithistorischen Forschung fanden hingegen die durch seine reflektierte Zeitzeugenschaft geprägten Berichte und Analysen zur Endphase der Weimarer Republik.

    Besonders bekannt geworden ist Brecht durch das von ihm 1932 in einem Vortrag auf dem Carnegie-Lehrstuhl für Außenpolitik und Gesellschaft an der Deutschen Hochschule für Politik in Berlin formulierte „Gesetz der progressiven Parallelität von Ausgaben und Bevölkerungsmassierung“. Nach dem „Brechtschen Gesetz“ ist in Staaten mit steigender Bevölkerungsdichte ein Wachstum der öffentlichen Pro-Kopf-Ausgaben regelhaft feststellbar. Im Frühjahr 1954 emeritiert, berichtete Brecht über sein Leben und Wirken 1966/67 in zwei umfangreichen autobiografischen Schriften.

  • Auszeichnungen

    1902 Mitglied der Akademischen Musikverbindung Makaria Bonn im Sondershäuser Verband
    1919 Eisernes Kreuz am weißen Bande (für Nichtkombattanten)
    1959 Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
    1960 Woodrow Wilson Award der American Political Science Association für die Studie „Political Theory. The Foundations of Twentieth-Century Political Thought“
    1964 Stern zum Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
    1964 Dr. h. c. und Gründungsmedaille der New School for Social Research, New York
    2001 Gedenktafel, Göttingen, Untere Karspüle 5
    2016 Gedenktafel, Lübeck, Moislinger Allee 22
  • Quellen

    Nachlass:

    Bundesarchiv, Koblenz, N 1089.

    University Libraries, University at Albany, NY, M. E. Grenander Department of Special Collections & Archives, Collection ID ger024: Arnold Brecht Papers, 1865–1974. (Reproduktion des gesamten Nachlasses) (weiterführende Informationen)

  • Werke

    Monografien:

    Vom Verkauf einer fremden Sache. Ein Beitrag zur Unmöglichkeitslehre, 1906. (Diss. iur.)

    (Pseudonym: Arnold B. Hanson), Geheim–Diplomatie. Anlage: Wortlaut der in Russland veröffentlichten Geheimdokumente in geordneter Folge nebst drei Karten, 1918, zugl. franz., niederländ., dän. u. schwed.

    Vorgeschichte des Waffenstillstands. Amtliche Urkunden, hg. für Reichsministerium v. d. Reichskanzlei, Bearb. u. Vorwort [S. 5–9, anonym] Arnold Brecht, 1919, zugl. engl., 21924 u. d. T. Amtliche Urkunden zur Vorgeschichte des Waffenstillstandes 1918, 41928, Nachdr. 1988.

    Die Geschäftsordnung der Reichsministerien. Ihre staatsrechtliche und geschäftstechnische Bedeutung. Zugleich ein Lehrbuch der Büroreform, 1927.

    Arnold Brecht/Theodor Kutzer, Neuordnung der Dezentralisiation im Deutschen Reich, hg. v. Erwin Stein für den Verein für Kommunalwirtschaft und Kommunalpolitik, 1928.

    Arnold Brecht/Eugen Schmalenbach/Fritz Baade, Gutachten über Ersparnismöglichkeiten in der Produktion und im Absatz ostelbischer und mitteldeutscher Braunkohlenbriketts. Dem Reichswirtschaftsministerium erstattet. Anhang: I. Die Stellungnahme der Braunkohlenproduktion, II. Stellungnahme des Kohlenhandels, 1928.

    Arnold Brecht u. a., Die Abgrenzung der Zuständigkeit zwischen Reich und Ländern. Vorschläge der Referenten und Beschlüsse des Unterausschusses, hg. v. Verfassungsausschuss der Länderkonferenz, 1930.

    Reichsreform. Warum und wie?, 1931.

    Internationaler Vergleich der öffentlichen Ausgaben, 1932.

    Arnold Brecht/Comstock Glaser, The Art and Technique of Administration in German Ministries, 1940.

    Vorspiel zum Schweigen. Das Ende der deutschen Republik, 1948, amerik. 1944.

    Föderalismus, Regionalismus und die Teilung Preussens, 1949, amerik. 1945.

    Wiedervereinigung. Drei Vorlesungen gehalten auf Einladung der Juristischen Fakultät an der Universität Heidelberg im Juli 1957, 1957.

    Aus nächster Nähe. Lebenserinnerungen 1884–1927, 1966, amerik. 1970.

    Mit der Kraft des Geistes. Lebenserinnerungen. Zweite Hälfte 1927–1967, 1967, amerik. 1970.

    Politische Theorie. Die Grundlagen politischen Denkens im 20. Jahrhundert, stellenw. rev. u. erg. dt. Ausg., 21967, zuerst 1961, amerik. 1959, 31963, Taschenbuchausg. 1967, 31970.

    Lyrisches Vermächtnis. Gedruckt als Gabe für die Freunde, 1974.

    Kann die Demokratie überleben? Die Herausforderungen der Zukunft und die Regierungsformen der Gegenwart, 1978.

    Festschrift:

    The Political Philosophy of Arnold Brecht. Essays, Presented to Arnold Brecht by His Former and Present Students to Commemorate the Completion of Twenty Years of Devoted Service at the Graduate Faculty of the New School for Social Research, hg. v. Morris D. Forkorsch, 1954.

    Bibliografie:

    Arnold Brecht – Schriften 1906–1978, in: Klaus–Dieter Krohn/Cornelia R. Unger (Hg.), Arnold Brecht, 1884–1977. Demokratischer Beamter und politischer Wissenschaftler in Berlin und New York, 2006, S. 213–222.

  • Literatur

    Monografien:

    Jürgen Wirtz, Das Brecht'sche Gesetz. Entstehung und Nachweis unter besonderer Berücksichtigung des Agglomerationsprozesses in der Bundesrepublik Deutschland, 1975.

    Claus-Dieter Krohn, Wissenschaft im Exil. Deutsche Sozial- und Wirtschaftswissenschaftler in den USA und die New School for Social Research, 1987.

    Claus–Dieter Krohn/Corinna R. Unger (Hg.), Arnold Brecht 1884–1977. Demokratischer Beamter und politischer Wissenschaftler in Berlin und New York, 2006. (P)

    Hannah Bethke, Das politische Denken Arnold Brechts. Eine transatlantische Ideengeschichte des 20. Jahrhunderts, 2013.

    Artikel und Aufsätze:

    Claus-Dieter Krohn, „Let us be prepared to win the peace“. Nachkriegsplanungen emigrierter deutscher Sozialwissenschaftler an der New School for Social Research in New York, in: Thomas Koebner/Gert Sautermeister/Sigrid Schneider (Hg.), Deutschland nach Hitler. Zukunftspläne im Exil und aus der Besatzungszeit 1939–1949, 1987, S. 124 u. 131–133.

    Michael Ruck, Patriotischer Institutionalismus und bürokratische Modernisierung. Arnold Brecht als Verwaltungsreformer in der Weimarer Republik, in: Eberhard Laux/Karl Teppe (Hg.), Der neuzeitliche Staat und seine Verwaltung. Beiträge zur Entwicklungsgeschichte seit 1700, 1998, S. 177–202.

    Michael Ruck, Arnold Brecht und die Verfassungsentwicklung in Westdeutschland, in: Claus-Dieter Krohn/Martin Schumacher (Hg.), Exil und Neuordnung. Der Einfluss von Emigranten auf die verfassungspolitische Entwicklung im Nachkriegsdeutschland, 2000, S. 207–229.

    Corinna R. Unger, Vom Beamtenrecht zur politischen Kultur. Die Vorschläge Brechts zur Reform des öffentlichen Dienstes der Bundesrepublik, in: Kritische Justiz 36 (2003), S. 82–94.

    Michael Ruck, Deutsch-amerikanische Perspektiven. Der politische Intellektuelle Arnold Brecht als transatlantischer Mittler im Kalten Krieg, in: Alexander Gallus/Axel Schildt (Hg.), Rückblickend in die Zukunft. Politische Öffentlichkeit und intellektuelle Positionen um 1950 und um 1930, 2011, S. 359–384.

    Karsten Blöcker, Vor achtzig Jahren [2.2.1933]. Arnold Brecht belehrt Hitler, in: Lübeckische Blätter 178 (2013), Nr. 3, S. 33 f.

    Corinna R. Unger, Arnold Brechts Vorschläge zur westdeutschen Verwaltung und Verfassung im Spannungsfeld von Expertise und Erfahrung, in: Margrit Seckelmann/Johannes Platz (Hg.), Remigration und Demokratie in der Bundesrepublik nach 1945. Ordnungsvorstellungen zu Staat und Verwaltung im transatlantischen Transfer, 2017, S. 155–169.

    Karsten Blöcker, Es lebe die Republik. Über Arnold Brechts Anteil an Thomas Manns Republik-Rede von 1922, in: Lübeckische Blätter 187 (2022), Nr. 12, S. 188–190.

    Michael Ruck, Arnold Brecht. Hanseat, Demokrat und transatlantischer Mittler, in: Zeitschrift für Lübeckische Geschichte 101 (2022), S. 171–198.

    Lexikonartikel:

    Werner Röder (Leitung), Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933, Bd. 1, 1980, S. 90.

    Hedwig Seebacher, Art. „Brecht, Walther Rudolf Arnold“, in: Biographisches Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck, Bd. 7, 1985, S. 376 f. (Onlineressource)

    Ernst C. Stiefel/Frank Mecklenburg, Deutsche Juristen im amerikanischen Exil (1933–1950), 1991, S. 87 f.

    Theodor Eschenburg, Art. „Arnold Brecht (1884–1977)“, in: Kurt G. A. Jeserich/Helmut Neuhaus (Hg.), Persönlichkeiten der Verwaltung. Biographien zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1648–1945, 1991, S. 397–401.

    Klaus D. Weber, Art. „Brecht, Arnold“, in: Manfred Asendorf/Rolf von Bockel (Hg.), Demokratische Wege. Deutsche Lebensläufe aus fünf Jahrhunderten, 1997, S. 95–97.

    Joachim Lilla (Bearb.), Der Reichsrat. Vertretung der deutschen Länder bei der Gesetzgebung und Verwaltung des Reichs 1919–1934. Ein biographisches Handbuch, 2006, S. 34 f.

    Hannah Bethke, Art. „Arnold Brecht“, in: Rüdiger Voigt/Ulrich Weiß (Hg.), Handbuch Staatsdenker, 2010, S. 64–66.

    Würdigungen und Nachrufe:

    Helmut Seiffert, Republikanischer Staatsbeamter und Politologe. Arnold Brecht zum 90. Geburtstag, in: Neue Zürcher Zeitung, Nr. 42 v. 26.1.1974.

    Der Mann, der Preußen gegen Papen verteidigte. Arnold Brecht zum 90. Geburtstag, in: Freiheit und Recht. Halbjahresschrift für streitbare Demokratie und Widerstand gegen Diktatur 20 (1974), S. 23.

    Joseph B. Treaster, Arnold Brecht Dies – Long at New School, in: The New York Times v. 15.9.1977.

    Hagen Schulze, Zum Tode von Arnold Brecht. Glaubwürdiger Zeuge der Demokratie. Von Weimar zum Nachkriegsdeutschland, in: Die Zeit, Nr. 41 v. 30.9.1977.

    Hans-Joachim Tessmer, Rede zur Einweihung der Gedenktafel für Arnold Brecht am 18. Januar 2016, in: Der Wagen. Lübecker Beiträge zur Kultur und Gesellschaft, 2016, S. 199–204.

    Rundfunk–Feature:

    Norddeutscher Rundfunk (NDR), 8.9.2002, 11:05–12:00: „Für das Vaterland zu wirken, werde ich nicht aufhören… Arnold Brecht – Demokrat, Denker, Menschenfreund.“ Von Ursula Voß. Sprecher: u. a. Ingeborg Kallweit, Hermann Lause und Uli Plessmann.

  • Onlineressourcen

  • Porträts

    Fotografie, ca. 1925, Digitales Bildarchiv des Bundesarchivs.

    Fotografie anlässlich der Versetzung in den Ruhestand, 7.6.1927, Archiv der sozialen Demokratie in der Friedrich-Ebert-Stiftung: Fotosammlung, Sammlung Telegraf, Signatur 6/FOTA031543.

    Zeichnung v. Emil Stumpp (1886–1941), ca. 1932, Abbildung in: Claus–Dieter Krohn/Corinna R. Unger (Hg.), Arnold Brecht 1884–1977. Demokratischer Beamter und politischer Wissenschaftler in Berlin und New York, 2006, Bildtafeln (nach S. 128), Abb. 3.

    The Political Philosophy of Arnold Brecht. Essays, Presented to Arnold Brecht by His Former and Present Students to Commemorate the Completion of Twenty Years of Devoted Service at the Graduate Faculty of the New School for Social Research, hg. v. Morris D. Forkorsch, 1954, Frontispiz.

    Fotografie, ca. 1959, Abbildung in: Abbildung in: Claus–Dieter Krohn/Corinna R. Unger (Hg.), Arnold Brecht 1884–1977. Demokratischer Beamter und politischer Wissenschaftler in Berlin und New York, 2006, Bildtafeln (nach S. 128), Abb. 9.

  • Autor/in

    Michael Ruck (Kiel)

  • Zitierweise

    Ruck, Michael, „Brecht, Arnold“ in: NDB-online, veröffentlicht am 23.03.2022, zuletzt geändert am 01.01.2023, URL: https://www.deutsche-biographie.de/118673645.html#dbocontent

    CC-BY-NC-SA