Lebensdaten
1774 – 1861
Geburtsort
Regen (Bayerischer Wald)
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Wasserbauingenieur
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116071605 | OGND | VIAF: 121884386
Namensvarianten
  • Pechmann, Heinrich Joseph Alois Freiherr von
  • Pechmann, Heinrich Freiherr von
  • Pechmann, Heinrich Joseph Alois Freiherr von
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Pechmann, Heinrich Freiherr von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116071605.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Heinrich (1736–1800), S d. Wilhelm (1702–69), beide Landrichter zu R., u. d. Johanna v. Joner (1702–87);
    M Maria Ludovica (1748–1820), T d. Joseph Leopold Frhr. v. Asch zu Asch, auf Oberndorf, Reg.rat zu Straubing, u. d. Ludovica Freiin v. Weichs;
    Würzburg 1812 Maria Barbara (1791–1837), T d. Johann Christoph Frhr. v. Lurz u. d. Josepha Regina Günther v. Bartenstein;
    11 K (4 früh –), u. a. Johann (1813–85), Arzt, Alois (1814–81), Hptm., Otto (1817–94), Reg.baurat, Friedrich (1818–95), Oberstlt., Josephine Gfn. v. Stralenheim (1815–54), Luise (1825–1900), Stiftsdame im St. Anna-Stift München, Maria Gfn. v. Stralenheim (1826–94);
    E Friedrich (1862–1919), bayer. Gen.lt., Maximilian (1854–1932), Maler u. Genealoge, Franziska (Mater Gonzaga, 1864–1944), Engl. Fräulein;
    Ur-E Günther (1882–1968, s. 3), Hubert (1905–95), Prof. d. Forstwiss. in M., Otto (1909–44, ⚔), Architekt, Maximilian (1883–1921), Architekt.

  • Biographie

    P. besuchte seit 1790 die Militärakademie in Ingolstadt, wurde zwei Jahre später Leutnant in einem Infanterieregiment, nahm seit 1794 an mehreren Feldzügen (hauptsächlich in Baden) teil und geriet 1796 in Gefangenschaft. Seit 1798 in Landshut stationiert, brachte ihn die Lektüre mathematisch-physikalischer Bücher in Konflikt mit seinem Vorgesetzten; als die Bücher konfisziert werden sollten, setzte sich P. erfolgreich mit dem Degen zur Wehr. Nach der Teilnahme am Feldzug gegen Frankreich 1800/01 bat er 1804 um seine Entlassung und um Übernahme in den zivilen Staatsdienst. Nach Privatstudien wurde er 1807 Inspektor im Wasser- und Straßenbauwesen. Seit 1809 stand er der Direktion für Straßen- und Flußbau in Würzburg vor. 1818 wurde P. als Oberbaurat an die Oberste Baubehörde nach München berufen. Er publizierte eine Reihe interessanter Studien zum Straßen- und Flußbau, der Moorkultivierung sowie der Planung von Schifffahrtskanälen. Seit 1820 befaßte er sich mit der Entwässerung des Donau-Mooses, plante 1826 eine Schiffahrtsstraße vom Voralpenland durch den Ammersee nach München und weiter nach Vohburg an der Donau. Im selben Jahr erteilte Kg. Ludwig I. ihm den Auftrag, ein Kanalprojekt zwischen Donau und Main auszuarbeiten, das P. 1830 fertigstellte und gegen die Einwände von Carl Friedrich v. Wiebeking (1762–1842) und Joseph v. Baader (1763–1835) erfolgreich verteidigte. 1836 war die Finanzierung durch die Gründung einer Aktiengesellschaft gesichert und die von P. geleiteten Bauarbeiten begannen. 1839 waren die Erdarbeiten abgeschlossen, und 1843 konnte der Abschnitt zwischen Nürnberg und Bamberg befahren werden. Aufgrund von Bauverzögerungen und Kostenüberschreitungen wurde P. als Geh. Oberbaurat 1844 in den Ruhestand versetzt. 1846 war mit der Eröffnung des zweiten Kanalabschnitts zwischen Kelheim und Nürnberg der „Ludwig-Kanal“ als Verbindung von der Donau zum Main und weiter zum Rhein hergestellt. Die Bewältigung der zum Teil schwierigen Ingenieuraufgaben, insbesondere bei der Wasserhaltung und der Kanalabdichtung, beweisen P.s Können und Mut. In den ersten Jahren konnte eine bescheidene Rendite erwirtschaftet werden, doch bald war der Kanal aufgrund der (nicht von P. zu verantwortenden) zu geringen Dimensionierung gegenüber der neu aufkommenden Eisenbahn nicht mehr konkurrenzfähig. Dennoch blieb die Wasserstraße bis 1945 durchgehend befahrbar.|

  • Auszeichnungen

    Mil.-Ehrenzeichen (1796);
    Rr. d. Mil.-Max-Joseph-Ordens (1806);
    Komturkreuz d. Zivilordens (1847).

  • Werke

    Wu. o. Anleitung z. Bau u. z. Erhaltung d. Haupt- u. Vicinal-Straßen, 1822;
    Über d. früheren u. d. gegenwärtigen Zustand d. Wasser- u. Straßenbaues im Kgr. Baiern, 1822;
    Jbb. d. Baukde. (Hg.), 2 Bde., 1825/28;
    Prakt. Anleitung z. Flußbau, 2 Bde., 1825/26;
    Über d. Verbindung d. Donau mit d. Main u. d. Rhein etc., 1828;
    Über Verbesserung u. Entwicklung v. Feuerungsanstalten f. d. gewöhnl. häusl. Gebrauch, 1831;
    Gesch. d. Austrocknung u. d. Cultur d. Donaumooses in Bayern, 1832;
    Entwurf f. d. Kanal z. Verbindung d. Donau mit d. Main, 1832;
    Der Ludwig-Canal, Eine kurze Beschreibung dieses Canals u. d. Ausführung desselben, 1846;
    Btrr. f. d. Baukunst mit vorzügl. Hinsicht auf Bayern, 1847.

  • Literatur

    F. Schultheis, Der Ludwig-Kanal, 1847;
    A. Hinterleitner, Der Ludwig-Donau-Main-Kanal, in: Zbl. d. Bauverw. 60, 1940, S. 263-70;
    R. König, Der Ludwigkanal, in: Bauwelt 67, 1976, S. 1263-78;
    D. Meyer-Paysan, Der Ludwig-Donau-Main-Kanal, in: Wasser u. Boden 32, 1980, S. 552-55;
    H. Zirnbauer, Rhein-Main-Donau, 1962 (P);
    P.-G. Franke u. A. Kleinschroth, Kurzbiogrr. Hydraulik u. Wasserbau, 1991, S. 128 (P). – Eigene Recherchen.

  • Porträts

    Pastellgem. in Fam.bes.;
    Grabmal im Alten Südfriedhof München.

  • Autor/in

    Adolf Kleinschroth
  • Zitierweise

    Kleinschroth, Adolf, "Pechmann, Heinrich Freiherr von" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 152 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116071605.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA