Curtius, Julius
- Lebensdaten
- 1877 – 1948
- Geburtsort
- Duisburg
- Sterbeort
- Heidelberg
- Beruf/Funktion
- Reichsaußenminister ; Jurist ; Politiker
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 118670751 | OGND | VIAF: 37710193
- Namensvarianten
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- Curtius, Julius
- Kurtius, Julius
Biografische Lexika/Biogramme
- Portal Rheinische Geschichte [2015-]
- * Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik online [2006-2007]
- * Datenbank der deutschen Parlamentsabgeordneten Basis: Parlamentsalmanache/Reichstagshandbücher 1867 - 1938 [1867-1938]
- * Biographien aus den biographischen Sammelwerken der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg [1875-1935, 2011-]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) Autor/in: 1957
- Eugenio Pacelli - Nuntiaturberichte von 1917-1929
Quellen(nachweise)
- * Kalliope-Verbund
- Archivportal-D : 3
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Personendaten-Repositorium der BBAW [2007-2014]
- Eugenio Pacelli - Nuntiaturberichte von 1917-1929
- Pressemappe 20. Jahrhundert
- Briefwechsel zwischen Eduard Spranger und Käthe Hadlich
- EGO European History Online
- * Datenbank der deutschen Parlamentsabgeordneten Basis: Parlamentsalmanache/Reichstagshandbücher 1867 - 1938 [1867-1938]
- * Nachlassdatenbank beim Bundesarchiv
- Personenliste "Simplicissimus" 1896 bis 1944 (Online-Edition)
Literatur(nachweise)
- * NDB/ADB-Register [1912-]
- * Katalog der Bayerischen Staatsbibliothek München (BSB) : 8
- Deutsche Digitale Bibliothek : 11
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GVK) des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV) : 10
- * Landeskunde Entdecken Online - Baden-Württemberg (LEO-BW) [2015-]
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte München - Berlin : 13
- Zentrales Personenregister des Herder-Instituts für historische Ostmitteleuropaforschung : 2
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online : 5 über Curtius, Julius (1877-1948)
Objekt/Werk(nachweise)
Verknüpfungen
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Genealogie
V →Frdr. (1850–1904), Besitzer der Ultramarinfabrik in Duisburg u. der Alaunfabrik am Eichelkamp;
M Adele, T des Fabrikbesitzers →Julius Brockhoff (1824–98) u. der Emmy Carstanjen (1834–1917);
Ov →Theodor s. (3);
⚭ 1905 Adda, Schw des Werner Carp († 1950, s. NDB III);
2 S, 3 T. -
Biographie
C. studierte in Kiel, Straßburg und Bonn Rechtswissenschaft und promovierte in Berlin. 1905 ließ er sich in Duisburg als Rechtsanwalt nieder. Seit 1911 widmete er sich staatswissenschaftlichen Arbeiten in Heidelberg. Am 1. Weltkrieg nahm er, zuletzt als Hauptmann der Landwehr und Batterieführer, teil und erwarb beide Eiserne Kreuze. Bis 1921 blieb er in Heidelberg, wo er auch Stadtverordneter war, und wirkte anschließend als Rechtsanwalt am Kammergericht Berlin. C. vertrat, auch als Mitglied von Aufsichtsräten, vornehmlich die Schwer-, Kali- und Waggonbau-Industrie. Von 1920-32 gehörte er als Abgeordneter der Deutschen Volkspartei dem Reichstag an. Seit dem 20.1.1926 Reichswirtschaftsminister, übernahm er nach Stresemanns Tod (3.10.1929) zunächst nebenamtlich, ab 11.11.1929 ausschließlich das Außenministerium. Als Minister setzte er sich für das Arbeitsbeschaffungsprogramm und enge, besonders wirtschaftliche, Zusammenarbeit mit der Sowjet-Union ein. Seine Hauptleistung liegt - als Mitarbeiter und „Testamentsvollstrecker“ Stresemanns - in der Regelung der Reparationen und der Rheinlandräumung. Als „Young-Plan-Minister“ stand er im Brennpunkt der von Deutschnationalen, Stahlhelm, Alldeutschen und Nationalsozialisten betriebenen Hetze (Volksbegehren über das „Freiheitsgesetz“ mit der Brandmarkung als Landesverräter). Der von ihm gemeinsam mit Bundes-Vizekanzler Schober unternommene Versuch einer deutsch- österreichischen Zollunion, diplomatisch freilich unzureichend vorbereitet, scheiterte an der Politik Frankreichs, das auf Österreich wirtschaftlichen Druck ausübte und ein Urteil des Haager Gerichtshofes (mit 8:7 Stimmen) herbeiführte, welches die Zollunion für unvereinbar mit dem Genfer Protokoll von 1922 erklärte, sodaß C. am 3.10.1931 zurücktrat. Seitdem als Rechtsanwalt, Vermögensverwalter und Landwirt tätig, siedelte er nach Zerstörung seines Berliner Hauses und Enteignung seines Gutes in Mecklenburg im Juli 1946 endgültig nach Heidelberg über.
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Werke
Über d. Einführung v. Volksinitiative u. Volksreferendum in d. neuen Verfassungen d. dt. Staaten, 1919;
Bismarcks Plan e. dt. Volkswirtschaftsrats, 1919;
Was im Haag erreicht wurde, 1929;
Innere Konsolidierung u. außenpolit. Aktionsfähigkeit, 1930;
Zur nat. Freiheit, in: Um Dtld.s Zukunft, 1931, S. 17-38;
Germany and the Polish Corridor, 1933;
Bemühung um Österreich, Das Scheitern d. Zollunionsplans v. 1931, 1947;
Sechs J. Minister d. dt. Republik, 1948;
Der Young-Plan, Entstellung u. Wahrheit, 1950. -
Literatur
u. a. Reichstags-Hdb., IV. Wahlperiode, 1928, S. 301, 537;
Rhdb. I (P);
W. Zechlin, Erinnerungen an e. Außenminister, in: Neues Europa, 3. Jg. H. 24, 1948 S. 30 ff;
M. Baumont, La faillite de la paix, Paris 1951;
H. Timm, Die dt. Sozialpolitik u. d. Bruch d. großen Koalition im März 1930, = Btrr. z. Gesch. d. Parlamentarismus u. d. polit. Parteien 1, 1952;
H. Herrmann, Die 3 Fam. C., in: Neue dt. Hhh., 1. Jg., 1954/55, S. 216 f.;
H. Benedikt u. a., Gesch. d. Republik Österreich, 1954;
K. D. Bracher, Die Auflösung d. Weimarer Republik, = Schrr. d. Inst. f. polit. Wiss. (Berlin) IV, 1955;
O. Hauser, Der Plan e. dt.-österr. Zollunion v. 1931 u. d. europ. Föderation, in: HZ 179, 1955, S. 45-92. -
Autor/in
Georg Kotowski -
Zitierweise
Kotowski, Georg, "Curtius, Julius" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 445 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118670751.html#ndbcontent