Lebensdaten
1878 – 1940
Geburtsort
Wismar (Mecklenburg)
Sterbeort
Dresden
Beruf/Funktion
Germanist ; Nordist
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116902825 | OGND | VIAF: 45066261
Namensvarianten
  • Neckel, Gustav Karl Paul
  • Neckel, Gustav
  • Neckel, Gustav Karl Paul
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Zitierweise

Neckel, Gustav, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116902825.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gustav (1844–1923), Fabrikbes., S d. Gustav (1809–97), aus Zierzow b. Grabow (Mecklenburg), Kaufrn., u. d. Auguste Pauline Bernien (1816–75), aus Hamburg;
    M Amanda (1854–1914), in Fährdorf auf Poel, T d. Johann Joachim Christoph Paetow (1825–99), Landwirt, u. d. Anna Maria Evers (1827–1915), aus Malchow auf Poel;
    1904 Hannah Margarethe (* 1887, s. W), T d. Iwan Andreas v. Winck (1827–1909), aus Riga, Jurist in russ. Diensten, u. d. Anna Groth (1846–1922), aus Wismar;
    2 T.

  • Biographie

    Nach Studienjahren in München und Leipzig wurde N. 1900 bei Andreas Heusler (1865–1940) in Berlin promoviert. 1902 legte er das Oberlehrerexamen für die Fächer Deutsch, Englisch und Latein ab, 1909 habilitierte er sich in Breslau und wurde 1911 als ao. Professor für nordische Philologie nach Heidelberg berufen. Seit 1920 war er mit Unterbrechung als Nachfolger Heuslers Ordinarius für Germanistik (mit besonderer Berücksichtigung der nord. Sprachen) in Berlin. 1935-37 an die Univ. Göttingen zwangsversetzt, begründete er dort am Seminar für deutsche Philologie die Abteilung für Nordische Philologie neu.

    Ausgehend von Studien zu Syntax und Metrik, die sich u. a. in einer damals bahnbrechenden und (in der Neuausgabe von Hans Kuhn) noch heute maßgeblichen Edition der Liederedda mit begleitendem Glossar niederschlugen, erschloß sich N. zunächst mit philologischem Interesse, später mit immer deutlicher hervortretender kulturgeschichtlicher Fragerichtung die zentralen Gebiete der Germanischen Altertumskunde. Dabei vertrat er eine „synthetische“ Auffassung des Germanischen, in der die überlieferten Denkmäler, allen voran Tacitus' Germania und die altwestnord. Zeugnisse, sich unabhängig von Datierung und Provenienz zu einer Gesamtschau des Germanentums ergänzen sollten. In deren Mittelpunkt stellte N. das Postulat einer frühen german. Kulturhöhe. Mit seiner idealisierenden Tendenz näherte sich N.s Germanenbild in den 20er Jahren dem völkischen Denken und der Rasseideologie. Während er zunehmend mit Zuspruch in außeruniversitären Kreisen rechnen konnte, nahm die anfangs große Anerkennung für N. bei den Fachkollegen ab. Sein eher sektiererisches Germanenbild wurde auch von den nationalsozialistischen Anhängern eines politischen Germanenkultes weitgehend abgelehnt.|

  • Auszeichnungen

    Ausw. Mitgl. d. Ak. f. gemeinnützige Wiss. in Erfurt, d. Ges. d. Wiss. in Helsingfors u. Lund;
    Ehrenmitgl. d. Isländ. Lit.ges. in Reykjavík.

  • Werke

    u. a. Über d. altgerman. Relativsätze, 1900;
    Btrr. z. Eddaforsch., 1908;
    Edda, Die Lieder d. Codex Regius nebst verwandten Denkmälern, I: Text, 1914, ⁵1983 v. H. Kuhn, II: Kommentierendes Glossar, 1927, ³1968 bearb. v. H. Kuhn u. d. T: Kurzes Wörterbuch;
    Die altnord. Lit, 1923, Nachdr. 1963;
    Altgerman. Kultur, 1925;
    Germanen u. Kelten, Hist.-linguist.-rassenkundl. Forsch, u. Gedanken z. Geisteskrisis, 1929;
    Der Wert d. altisländ. Lit. bes. f. d. Erkenntnis german. Frühzeit, in: Dt. Islandforsch., I: Kultur, hg. v. W. H. Vogt, 1930, S. 1-62;
    Liebe u. Ehe b. d. vorchristl. Germanen, 1932, ³1939;
    Die altgerman. Rel., 1932;
    Der Wert d. altnord. Schrifttums f. d. Erkenntnis german. Wesens, in: Zs. f. dt. Bildung, Jg. 9, 1933, erneut in: Vom Germanentum, 1944, S. 47-64;
    Die Kultur d. alten Germanen,|1934;
    Sagen aus d. german. Altertum, 1935, Nachdr. 1974;
    Vom Altertum zum MA, 1935, Nachdr. 1964;
    Vermischte Sagen, 1936, Nachdr. 1964;
    Vom Germanentum, Ausgew. Aufss. u. Vorträge, hg. v. W. Heydenreich u. H. M. Neckel, 1944 (P); W-Verz.:
    K. H. Schlottig (Hg.), Btrr. z. Runenkde, u. nord. Sprachwiss., FS. f. G. N., 1938, S. 176-92.

  • Literatur

    F. Paul, Fünfzig J. Skandinavistik an d. Georg-August-Univ. Göttingen, 1985;
    Andreas Heusler an Wilhelm Ranisch, Briefe aus d. J. 1890-1940, in Zusammenarbeit mit O. Bandle hg. v. K. Düwel u. H. Beck, 1989;
    K. v. See, Barbar, Germane, Arier, Die Suche nach d. Identität der Deutschen, 1994, S. 217;
    Drüll, Heidelberger Gel.lex. I;
    Kosch, Lit.-Lex.³;
    Internat. Germanistenlex. 1800-1950 (in Vorbereitung). – Eigene Archivstudien (Univ.archiv d. Humboldt-Univ. zu Berlin;
    BA Berlin).

  • Autor/in

    Julia Zernack
  • Zitierweise

    Zernack, Julia, "Neckel, Gustav" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 20-21 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116902825.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA