Dates of Life
1900 – 1970
Place of birth
Zürich
Place of death
Saint Tropez
Occupation
Historiker
Religious Denomination
reformiert?
Authority Data
GND: 118735306 | OGND | VIAF: 47557192
Alternate Names
  • Muralt, Leonhard von
  • Baumgartner, Leonhard von Muralt-
  • Muralt-Baumgartner, Leonhard von

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

Genealogical Section (NDB)

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Muralt, Leonhard von, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118735306.html [01.05.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Leonhard (1867–1924), Maschinen-Ing., S d. Leonhard (1834–89), Kaufm., Inh. d. Seidenfirma Muralt u. Ernst, u. d. Julie Friederike Gysi;
    M Anna Thekla (1876–1917), T d. Stadtrats Conrad Caspar Ulrich u. d. Luise Dorothea Junghans;
    1925 Margareta (* 1900), T d. Dr. med. Traugott Albert Baumgartner u. d. Maria Röthlisberger;
    3 K.

  • Biographical Presentation

    M. besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt und wurde wegen seiner mathematischtechnischen Begabung zum Ingenieurberuf bestimmt. Seine Neigung galt jedoch der Geschichte. An der heimischen Universität studierte er bei Ernst Gagliardi und Karl Meyer, wurde aber besonders von dem Kirchenhistoriker Walther Köhler beeindruckt, der ihm den Weg zu einem christlichen Geschichtsbild wies. Bei Köhler promovierte M. 1925, habilitierte sich 1930 und übernahm die Redaktion der Zeitschrift „Zwingliana“. Bevor er 1940 zum Ordinarius für Schweizergeschichte und Neuere Allgemeine Geschichte ernannt wurde, unterrichtete M. am Gymnasium der Töchterschule.

    M. ging in seinen Forschungen von Zwinglis Wirken aus und beschäftigte sich immer wieder mit Problemen der Zürcher Reformationsgeschichte. Er untersuchte die Badener Disputation, sammelte Urkunden zur Geschichte der Täufer, arbeitete an der neuen, vollständigen Ausgabe der Werke Zwinglis mit und gelangte so zur – freilich parteiischen – Darstellung der Reformation und der Gegenreformation in der Schweiz. Neben dem 16. fesselte ihn hauptsächlich das 19. Jh.; er stellte es in Aufsätzen über fest umrissene Themen dar und stieß vereinzelt bis ins 20. Jh. vor. Dabei reizte ihn weniger die Wirtschafts- und Sozialgeschichte als vielmehr die Staatengeschichte im Sinne Rankes, dem er sich auch in seiner christlichen Grundhaltung verbunden fühlte. Besonderes Interesse widmete er auch erkenntnistheoretischen Fragen nach den Grundlagen seiner Wissenschaft und Problemen des Historismus. Mit stets sich erneuernder Spannung versuchte er, geschichtliche Persönlichkeiten zu ergründen: Zwingli und Luther, Bismarck und Machiavelli. Der Analyse des letzteren (Machiavellis Staatsgedanke, 1945) hatte M. eine große Darstellung der Renaissance vorausgeschickt (in: Propyläen Weltgesch. III, 1941). Gegen Ende seines Lebens kehrte er zu Themen der Reformation und Gegenreformation zurück. M. war in politischen Fragen konziliant, in konfessionellen unduldsam; sein evangelischer Standpunkt ließ unverblümt die Subjektivität seiner Geschichtsschreibung, die er in schlichter Sprache vortrug, erkennen.|

  • Awards

    D. theol. (Bern 1960).

  • Works

    Weitere W Die Badener Disputation 1526, 1926;
    Ref. u. Gegenref., in: Gesch. d. Schweiz, hrsg. v. H. Nabholz, R. Feller, L. v. M. u. E. Bonjour, 1932;
    Ueber d. Sinn d. Schweizergesch., 1936;
    Zürich im Schweizerbund, 1951;
    Bismarcks Verantwortlichkeit, 1955;
    Zum Problem d. Theokratie b. Zwingli, in: FS f. E. Bonjour, 1968, S. 367 ff.;
    Renaissance u. Ref., in: Hdb. d. Schweizergesch. I, 1972, S. 389 ff. – Hrsg.: Huldreich Zwinglis sämtl. Werke (Mitarb.), 1956 ff.;
    Qu. z. Gesch. d. Täufer in d. Schweiz (mit Walter Schmid), 1952. – W-Verz.: FS z. 60. Geb.tag, 1960, S. 339 ff., u. z. 70. Geb.tag, 1970, S. 321.

  • Literature

    K. Zimmermann, in: Ref. Volksbl. Basel 17, 1970, S. 296 ff.;
    R. Hauswirth, in: Schweizer Zs. f. Gesch., 1970, S. 637 ff.;
    H. Halbling, in: NZZ 1970, Nr. 461;
    |E. Bonjour, in: Die Schweiz u. Europa III, 1973, S. 239 ff.;
    R. Feller u. E. Bonjour, Gesch.schreibung d. Schweiz II, ²1979, S. 769-71.

  • Author

    Edgar Bonjour
  • Citation

    Bonjour, Edgar, "Muralt, Leonhard von" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 605-606 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118735306.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA