Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
Züricher und Berner Familie
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 139789537 | OGND | VIAF: 102636370
Namensvarianten
  • Muralti, von
  • Muralto, von
  • Moralt, von
  • mehr

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Zitierweise

Muralt, von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139789537.html [27.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Das Adelsgeschlecht erscheint urkundlich schon im 12. Jh. Es gehörte zur Korporation der capitanei von Locarno. Seine Mitglieder waren Reichsvasallen und Vasallen des Bischofs von Como, von dem sie um 1190 u. a. die Türme von Muralto (b. Locarno), nach denen sie sich künftig nannten, zu Lehen erhielten. Franciscus (15. Jh.) war Arzt des Gerichtsbezirks Locarno, sein Sohn Laurentius ( v. 1532) Arzt des Herzogs von Mailand. Während Giovanni Galeazzo ( 1557), seit 1528 Erzpriester von Locarno, auf der Disputation von Locarno 1549 die kath. Kirche verteidigte, wanderte Martinus ( 1567), Dr. iur., hzgl. Podestà zu Vigevano und Luino, als Anhänger der Reformation 1555 mit seiner Familie nach Zürich aus.

    Der Wundarzt Johannes ( 1579), der sich ihm angeschlossen hatte, erhielt 1556 das Zürcher Bürgerrecht mit Regimentsfähigkeit; er wurde der Stammvater der Zürcher M. Seine Nachkommen, darunter der Enkel Johannes (1577–1645), waren meist Kaufleute und Ratsmitglieder, dessen Enkel Johannes (1645–1733) jedoch wieder Arzt und Anatom (s. 1). Ein weiterer Johannes (1780–1850) war Mitarbeiter Pestalozzis und seit 1810 Pfarrer der deutsch-ref. Kirchengemeinde in St. Petersburg. Hans Conrad (1779–1869) wurde 1828 Staatsrat für das Finanz- und Militärwesen und 1839 Bürgermeister von Zürich (s. 3). Leonhard (1900–70) machte sich als Historiker einen Namen (s. 4), dessen Vetter Alexander (1903–90) war ein bedeutender Physiologe (s. 5).

    Hans Ludwig (1546–1606), Sohn des Martinus, ließ sich als Wundarzt in Bern nieder und trat dort ins Bürgerrecht ein. Er begründete den Berner Zweig der Familie, der es im Staats- und Militärdienst zu hohem Ansehen brachte. Beat Ludwig (1665–1749) gehörte zu den Literaten, die die europ. Bewegung der Anglomanie auslösten (s. 2). Sein Onkel Johann (Hans) Bernhard (1634-1710), Mitglied des Kleinen Rats und Deutsch-Seckelmeister, opponierte gegen die Härte der Berner Religionskommission. Johann Bernhards Sohn Georg (1678–1754) und sein Enkel Johann Bernhard (1709–80) gehörten dem Kleinen Rat an, der Urenkel Anton Salomon Gottlieb (1757–1818) wurde 1798 Mitglied der provisorischen Regierung. Dessen Söhne und Neffen traten vor allem im Militärdienst hervor. Abraham Rudolf (1783–1859), seit 1814 in holländ. Diensten, wurde 1838 Generalmajor, 1840 Kommandant von Nordbrabant; er ist der Begründer des holländ. Zweigs der Familie. Sein Bruder Ludwig Bernhard Karl (1795–1854) brachte es im Dienst des Königs von Neapel zum Brigadegeneral. Amedée (1829–1909), ein Enkel des Anton Salomon Gottlieb, baute 1862 die Strecke Sitten-Siders der Simplonbahn, war 1900/01 Präsident des Großen Rats im Kt. Bern und machte sich in der Berner Kommunalpolitik verdient.

    Mitglieder des kath. gebliebenen Zweiges in Locarno wanderten unter der Namens version „Moralt“ nach Deutschland und Österreich aus. Adam (um 1741–1811), kurfürstl. Hofkalkant in Mannheim, seit 1778 in München, wurde der Stammvater einer Musikerfamilie (s. NDB 18).

  • Literatur

    Leonhard v. M.-Baumgartner, Stammtafeln d. Fam. v. M. in Zürich, 1926;
    HBLS.

  • Autor/in

    Edgar Bonjour
  • Familienmitglieder

  • Zitierweise

    Bonjour, Edgar, "Muralt, von" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 602 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139789537.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA