Lebensdaten
1886 – 1960
Geburtsort
Basel
Sterbeort
Zürich
Beruf/Funktion
Pianist ; Dirigent ; Klavierpädagoge
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118691147 | OGND | VIAF: 49407949
Namensvarianten
  • Fischer, Edwin
  • Fisshâ, Etobin
  • Fisshā, Edovin
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Fischer, Edwin, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118691147.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus dt.-böhm. Musiker- u. Instrumentenbauerfam.;
    V Joh. Bapt. (nicht Joh. Jak., 1826-91), Instrumentenbauer u. Orchestermusiker in Prag, dann Mitgl. d. Baseler Sinfonieorchesters als Bratscher u. Oboist;
    M Anna Friedlin (1858–1947);
    Berlin 1919 ( 1925) Eleonora (* 1900, 2) Imre v. Jeszenski), Schauspielerin u. Musikerin, T d. Robert v. Mendelssohn (1857–1917), Bankier (s. DBJ II, Tl. 1917, L); kinderlos.

  • Biographie

    Angeregt von seiner Mutter, einer tüchtigen Geigerin, besuchte F. 1896-1904 das Baseler Konservatorium, wo ihm der Schweizer Altmeister Hans Huber die Grundlagen des Klavierspiels vermittelte, während er noch Schüler des Gymnasiums war. Nachdem er anschließend in kurzer Zeit seine pianistischen Studien am Sternschen Konservatorium Berlin bei Martin Krause vervollkommnet hatte, bekleidete er 1905-14 am gleichen Institut seine erste Lehrstelle als Klavierpädagoge. Von 1914 an begann sich sein weltweiter musikerzieherischer Ruf durch die Leitung der Sommerkurse am Musikinstitut für Ausländer in Potsdam zu verbreiten. Erst 1916 wandte er sich der solistischen Laufbahn zu, die ihn in steilem Aufstieg zum anhaltenden Weltruhm führte. Seine eigenwillig geprägte Interpretation der Klavierwerke von Bach bis Bartók wurde zum Vorbild der intuitiven Klangdeutung früherer Stilrichtungen. So vermochte er 1926 als Leiter des Lübecker Musikvereins, 1928 als Dirigent des Münchener Bachvereins und 1931 als Begründer eines eigenen Kammerorchesters an der Berliner Musikhochschule einen auf objektiver Quellenkenntnis und subjektiver Einfühlung begründeten Aufführungsstil der Klavierwerke von Bach und Mozart zu schaffen. Nach dem 2. Weltkrieg widmete sich F. als Direktor des Luzerner Konservatoriums der Erziehung des pianistischen Nachwuchses, zusammen mit dem Geiger Georg Kulenkampff und dem Violoncellisten Enrico Mainardi der Pflege des klassischen Klaviertrios und der solistischen Deutung des Klavierwerks von Beethoven. Indem er als Pianist unter Felix Weingartner, Arthur Nikisch und Wilhelm Furtwängler konzertierte, als Brucknerdirigent mit den Wiener und Berliner Philharmonikern hervortrat und als Liedbegleiter Ludwig Wüllners fungierte, erwies er die unbegrenzte Reichweite seiner Musikerschaft in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die starke erzieherische Wirkung auf die junge Generation verstärkte er durch Schriften, die in Übersetzungen den Weg in alle Musikländer fanden. Während seiner letzten schweren Lähmungskrankheit hat F. sein Vermögen zu einer Stiftung bestimmt, die Musikern aller Nationen als Studienhilfe und Altersunterstützung zugute kommt.|

  • Auszeichnungen

    Dr. iur. h. c. (Köln 1928), Dr. phil. h. c. (Basel 1956).

  • Werke

    W Komp.: 3 Gesänge n. Hafis;
    Gesänge mit Orch.;
    Sonatine C f. Klavier. – Hrsg.: Slg. unbek. Klavierwerke;
    Joh. Seb. Bach, Klavierwerke;
    Klavierübertragungen v. Mozarts KV 236, 534 u. 608. – Schrr.: Stud. üb. Hausmusik, 1934;
    Wolfg. Amad. Mozart, 1941;
    Joh. Seb. Bach, 1949;
    Musikal. Betrachtungen, 1949 (franz., engl., ital., dän., japan.);
    Interpretation, in: Das Atlantisbuch d. Musik, 1934, S. 505-09, u. ⁸1953, S. 486-89;
    Ludwig van Beethovens Klaviersonaten, 1956.

  • Literatur

    B. Gavoty u. R. Hauert, E. F., 1960 (P aus allen Lebensaltern);
    G. Stieglitz, in: MGG IV, 1955, Sp. 261 (W);
    Riemann.

  • Autor/in

    Alfons Ott
  • Zitierweise

    Ott, Alfons, "Fischer, Edwin" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 180 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118691147.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA