Lebensdaten
1837 – 1898
Geburtsort
München
Sterbeort
Genf
Beruf/Funktion
Kaiserin von Österreich ; Königin von Ungarn
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118529897 | OGND | VIAF: 72185406
Namensvarianten
  • Elisabeth von Österreich
  • Elisabeth Amalie Eugenie, Prinzessin in Bayern (geborene)
  • Sisi
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Zitierweise

Elisabeth, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118529897.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hzg. Max in Bayern (1808–88, s. ADB 52);
    M Ludovica (1808–92), T des Kg. Maximilian I. v. Bayern ( 1825);
    Om Kg. Ludwig I. v. Bayern ( 1868);
    B Hzg. Karl Theodor in Bayern (1839–1909), Dr. med., Gen. der Kav.;
    Schw Marie (1841–1925, 1859 Franz II., 1836–94, Kg. beider Sizilien), Sophie (1847–97, 1868 Prinz Ferd. v. Orléans, Hzg. v. Alençon, 1910);
    Wien 1854 Kaiser Franz Joseph I. v. Österreich ( 1916), S des Erzherzogs Franz (1802–78) u. der Prn. Sophie v. Bayern ( 1872, Tante mütterlicherseits);
    1 S, 3 T, u. a. Kronprinz Rudolf ( 1889), Gisela (1856–1932, 1873 Prinz Leopold v. Bayern, 1930, GFM u. Oberbefehlshaber Ost seit 1916), Marie Valerie (1868–1924, 1890 Erzherzog Franz Salvator, 1939, s. ÖBL).

  • Biographie

    Staats- und Familienpolitik ließ Erzherzogin Sophie die bayerische Ehe des Sohnes stiften, um das Kaisertum im Kampf um die Vorherrschaft in Deutschland zu stärken. Sie sah mit Unbehagen, daß Franz Joseph statt ihrer älteren Nichte Helene die jüngere wählte. In der Ungezwungenheit des Landlebens aufgewachsen und nicht zur Kaiserin erzogen, gewöhnte sich E. nicht an die Wiener Hofluft. Die strenge Auffassung der Schwiegermutter von den Pflichten einer Kaiserin verleidete der vom Freiheitstrieb ihrer Zeit erfüllten E. das Leben. – Die Vorträge des Johann Graf Majláth begeisterten schon die Braut für die Magyaren. Am Ausgleich von 1867, der Krönung in Ungarn, der Ernennung Andrássys zum ungarischen Ministerpräsidenten und später zum Minister des Äußeren kommt E. ein großer Anteil zu. Andrássy nennt sie die „schöne Vorsehung“, Jókai den „Genius unseres Landes“. Sie umgab sich mit einem ungarischen Hofstaat, sprach ungarisch, hielt sich am liebsten in Gödöllö, dem Krönungsgeschenk der ungarischen Nation, auf. Sie mied Festlichkeiten und Empfänge, ließ sich aber von Besuchen in Choleraspitälern und Irrenhäusern nicht abhalten. Von den vielen Proben ihres Mutes und ihres Taktes sei nur erwähnt, wie sie in Triest, wo man jeden Augenblick auf ein Attentat gefaßt war, bei einer Ausfahrt den Kaiser, um ihn zu schützen, unter dem Vorwande, daß ihr die Sonne lästig sei, bestimmte, auf der dem Meer zugekehrten Seite zu sitzen. Franz Joseph hing mit grenzenloser Liebe an E., deren Lebensgeschichte ein ergreifendes Bild seiner Güte und Ritterlichkeit bietet. – Ihrer vollendeten Schönheit entsprach ihre Sehnsucht nach allem Schönen. Sie dichtete, lernte Griechisch und errichtete Heine im Achilleion, ihrem Palast auf Korfu, ein Denkmal. Menschenscheu und fast immer auf Reisen, entzog sie sich ihren Pflichten als Kaiserin. Das Itinerar führt kreuz und quer durch das Festland, das Mittelmeer und nach England und Irland, wo sie die schwersten Jagden ritt. Schlankheitswahn untergrub ihre Gesundheit. – Der von der schwermütigen, von Familientragödien (Selbstmord des Kronprinzen, Ende Ludwigs II., Flammentod ihrer Schwester, der Herzogin von Alençon) gebrochenen Kaiserin ersehnte Tod traf sie mit der Eisenfeile des|Anarchisten Lucheni. In der Kaiserin, die nicht um die Gunst der Menge warb und sich ihrem Anblick entzog, verehrte die Mitwelt und feiert die Nachwelt das Ideal vollendeter Frauenschönheit.

  • Literatur

    E. C. Conte Corti, Elisabeth, 1934 (Qu., L, P); J. Kertész, Bibliogr. d. Habsburgerlit. 1218-1934, Budapest 1934;
    J. de Bourgoing, Elisabeth, 1956 (P); E. Wertheimer, in: BJ III, S. 349-59 (L).

  • Autor/in

    Heinrich Benedikt
  • Zitierweise

    Benedikt, Heinrich, "Elisabeth" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 442-443 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118529897.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA