Lebensdaten
1886 – 1959
Geburtsort
Königsberg (Preußen)
Sterbeort
Essen
Beruf/Funktion
Chemiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 140033165 | OGND | VIAF: 164700394
Namensvarianten
  • Mallison, Heinrich
  • Mallison, H.

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Zitierweise

Mallison, Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd140033165.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Arthur (1854–1929), Reg.rat b. d. Eisenbahnbetriebsämtern K., Danzig u. Elberfeld, zuletzt Präs. d. Eisenbahndirektion Breslau, S d. Eduard (1822–96), Richter in Dt.-Krone, dann Rechtsanwalt in Danzig, u. d. Ida Heintze;
    M Margarete (1860–1935) aus Buchwalde b. Osterode (Ostpr.), T d. Dr. med. August Ewermann (1825–1890) aus Wesel u. d. Emma Saffran;
    1) Schwenten (Westpr.) 1912 Erna (1891–1940), T d. Gutsbes. Otto Friese in Schwenten u. d. Clara Loeper, 2) Berlin 1942 Luise (* 1912), T d. Bauunternehmers Jürgen Brandt in Rendsburg u. d. Marie Kühl;
    2 S. 1 T aus 1), 2 S aus 2).

  • Biographie

    M. besuchte die Gymnasien in Danzig, Siegburg und Elberfeld und studierte seit 1904 in Göttingen und Heidelberg Chemie, Physik und Botanik. 1907 promovierte er bei O. Wallach in Göttingen mit der Arbeit „Über die Kondensation von Cyklohexanon und seinen Homologen mit Aldehyden“. Nach mehrjähriger Tätigkeit im Zwischenprodukte-Laboratorium der Farbenfabriken vorm. Friedrich Bayer in Elberfeld und Leverkusen (1908–12) ergänzte er seine Ausbildung an der TH Breslau durch das Studienfach Hüttenkunde. Als Assistent von R. Willstätter beschäftigte er sich am Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie in Berlin-Dahlem mit den Anthocyanen, isolierte den Farbstoff der Preiselbeere, das Idaein, und synthetisierte dessen Farbträger, das Cyanidin, aus Quercetin. Anfang 1915 trat M. als Chemiker bei der Rütgerswerke AG ein. Dieser Gesellschaft blieb er fortan verbunden. Er arbeitete zunächst in Erkner b. Berlin in der Teerdestillation, dann als Prokurist und Leiter des Steinkohlenteerlaboratoriums in der Berliner Hauptverwaltung des Konzerns. Seit 1949 war er als Chefchemiker in der Beratungsstelle der Verkaufsvereinigung für Teererzeugnisse (VfT), einem Tochterunternehmen der Rütgerswerke, in Bochum, später in Essen angestellt.

    M.s Lebenswerk galt in über 40 Jahren der Erforschung des Steinkohlenteers, insbesondere dessen hochmolekularer Bestandteile, und der bituminösen Stoffe. Er schuf zahlreiche Analysenverfahren und -geräte, die sich durch ihre Einfachheit auszeichnen und betrieblichen Erfordernissen sehr gut angepaßt sind. Der klassischen fraktionierten Destillation von Teeren und Pechen stellte er die Fraktionierung mit selektiv wirkenden Lösungsmitteln an die Seite. Diese neue Untersuchungsmethode ermöglichte es ihm, die technischen Eigenschaften einzelner Produkte recht genau vorauszusagen und eine Formel zur Ausbeuteberechnung bei der Pechverkokung zu entwickeln. Seine vielfältigen Erfahrungen kamen vor allem der Dachpappenindustrie, dem Straßenbau und den Herstellern von Isolier- und Anstrichmitteln für Eisen und Holz zugute. Mit Erfolg setzte er sich auf dem Gebiet der Teere, Peche, Bitumina und Asphalte für eine einheitliche und unzweideutige Nomenklatur ein. – 1927-29 war M. Privatdozent, 1929-45 nichtbeamteter a.o. Professor für Chemie und Technologie des Steinkohlenteers und der Asphalte an der TH Berlin-Charlottenburg, 1956 und 1957 Präsident der Internationalen Straßenteer-Konferenz (Istrak)|

  • Auszeichnungen

    Stufa-Erinnerungsplakette d. Forschungsges. f. d. Straßenwesen (1954), Carl-Engler-Medaille d. Dt. Ges. f. Mineralölforschung u. Kohlechemie (1957).

  • Werke

    Weitere W u. a. Teer, Pech, Bitumen u. Asphalt. Definition, Herkunft u. Merkmale d. wichtigsten Teere u. Bitumina, 1926, ²1944;
    Die Industrie d. Dachpappe, 1928 (mit W. Malchow);
    Steinkohlenteer, in: Enz. d. techn. Chemie, ²IX, 1932, S. 648-97;
    Steinkohlenteer, in: Berl-Lunge, Chem.-techn. Untersuchungsmethoden, ⁸IV, 1933, S. 239-374;
    40 J. Teerforschung, 1956.

  • Literatur

    Erdöl u. Kohle 4, 1951, S. 606 f. (P);
    ebd. 12, 1959, S. 776 (P);
    B. Renfert, in: Straßen- u. Tiefbau 9, 1955, S. 11 (P);
    Brennstoff-Chemie 37, 1956, S. 352 (P);
    Kürschner, Gel.-Kal. III-VI;
    Pogg. VI, VII a.

  • Porträts

    in: Bitumen, Teere, Asphalte, Peche u. verwandte Stoffe 5, 1954, S. 348.

  • Autor/in

    Bernd Wöbke
  • Zitierweise

    Wöbke, Bernd, "Mallison, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 736-737 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd140033165.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA