Lebensdaten
1892 – 1957
Geburtsort
Neumarkt (Oberpfalz)
Sterbeort
Lauda bei
Beruf/Funktion
Schauspielerin
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 11868051X | OGND | VIAF: 27865443
Namensvarianten
  • Liedtke, Käthe (verheiratete, 1920-26)
  • Dorsch, Käthe
  • Liedtke, Käthe (verheiratete, 1920-26)
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Zitierweise

Dorsch, Käthe, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11868051X.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Zur gleichen Fam. gehören die Stempel- u. Edelsteinschneider in Nürnberg Erhard (1649–1712), Christoph (1676–1732) u. dessen T Susanna Maria (1701–65) (für alle s. ThB), ferner der Komödiant u. Pritschenmeister Wolfgang (18. Jh.);
    V Christoph (* 1860), Lebküchner u. Konditor in Nürnberg, S des Gastwirts Ludw. aus Tüncher- u. Steinmetzenfamilie in Nürnberg;
    M Magdalena (* 1861), T des Bahnbeamten Wolfg. Lindl;
    Berlin 1920 ( 1926) Harry Liedtke (1882–1945), Schausp. (s. Kosch, Theater-Lex.); kinderlos.

  • Biographie

    Als 15jährige Handelsschülerin sang D. im Extrachor des Nürnberger Stadttheaters, einige Sprechrollen folgten. Dann wurde sie Operettensoubrette in Mainz und Berlin, wo sie 1919 ins Schauspiel überging. Evchen Humbrecht, H. L. Wagners Kindsmörderin, und Anna, die Dirne mit dem Mutterkomplex in Hans Müllers Reißer „Die Flamme“, errangen sensationellen Erfolg. Die Dorsch-Rollen wurden geboren, ein neues Fach entstand, die Hure mit Herz, die unschuldig| Schuldige. D. wirkte in der Epoche der Morbiden, der Dekadenten, der Nervenspielerinnen wie ein elementares Ereignis. Sie gab die großen Liebenden und Leidenden (Gretchen, 1922; A. Schnitzlers Christine, 1922; Nora, 1923; Rose Bernd, 1928; Maria Stuart, 1933; Candida, 1936), spielte die Madame Sans-Gêne (1922) und die Kameliendame (1937), sang die Friederike (1928) und die Fanny Elßler (1934), ging zu den Müttern (Frau John, 1932; Helene Alving, 1942; Mutter Wolffen, 1951) und schuf Shakespeares Kätchen (1933), die Iphigenie (1935), Gräfin Orsina (1937), F. Brückners Elisabeth (1953), Ch. Frys Gräfin Ostenburg (1955). – 1932 gehörte D., die sich auch im Film einen Namen erwarb, der Berliner Volksbühne, 1934 dem Deutschen Theater, 1936 dem Staatstheater in Berlin, daneben seit 1939 auch dem Burgtheater in Wien an. – Die Herkunft kennzeichnet D. s Wesen. Ihr reiches, vielseitiges Talent zeichnete sich durch Genauigkeit und Redlichkeit aus. Sie begann als Soubrette, und noch in ihrer Reifezeit sang die Sentimentale große Operettenpartien. Ihre klug und verantwortungsbewußt erarbeitete Technik meisterte das Repertoire der Virtuosinnen, die Salondamen in den flachen Tagesprodukten und Halbweltstücken. Sie vollendete ihren Weg als ernste und heitere Mütterspielerin, als klassische und moderne Tragödin. Das Annchen in Halbes „Jugend“ war ihre erste Rolle gewesen, Schillers Elisabeth wurde ihre letzte. Alle, die wesentlichen und die unwesentlichen, hat ihr herzhaftes Gefühl geadelt, ihre frauliche Natürlichkeit verschönt, die Kraft des Volkskindes und das Temperament der Komödiantin belebt. Ihre silberne Stimme konnte melodisch vibrieren, aber der Wohllaut verlor sich nie im Schwelgerischen. Sie war eine musikalische Schauspielerin, zärtlich, aber nicht weichlich, zuweilen von harter Leidenschaft, immer strömende Natur, durch Kunstverstand geformt.

  • Literatur

    L. Weltmann, K. D., 1929 (32 [z. T. Rollen-]P);
    H. Ihering, K. D., 1944 (zahlr. [z.T. Rollen-]P);
    W. Drews, Die großen Zauberer, ³1953, S. 283-301, 344 (P);
    L. Berger, K. D., 1957 (33 [z. T. Rollen-]P);
    Kosch, Theater-Lex.

  • Autor/in

    Wolfgang Drews
  • Zitierweise

    Drews, Wolfgang, "Dorsch, Käthe" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 86 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11868051X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA