Höcker, Paul Oskar
- Lebensdaten
- 1865 – 1944
- Geburtsort
- Meiningen
- Sterbeort
- Rastatt
- Beruf/Funktion
- Schriftsteller ; Dirigent ; Dramatiker ; Herausgeber ; Drehbuchautor
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 116923911 | OGND | VIAF: 10609684
- Namensvarianten
-
- Grevenstett, Heinz (Pseudonym)
- Höcker, Paul Oskar
- Grevenstett, Heinz (Pseudonym)
- grevenstett, heinz
- Höcker, Paul Oskar
- Grevenstedt, Heinz
- Hoecker
- Hoecker, Paul Oskar
- Höcker, Oskar
- Höcker, P. O.
- Höcker, P.O.
- Höcker, Paul O.
- Höcker, Paul Oscar
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Biografische Lexika/Biogramme
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Landeskunde Entdecken Online - Baden-Württemberg (LEO-BW) [2015-]
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte München - Berlin
- Personen im Fachinformationsdienst Darstellende Kunst
- Sächsische Bibliographie
Objekt/Werk(nachweise)
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Genealogie
V →Oskar (s. 1);
⚭ Berlin 1893 Margarete (1866–1950), T d. Beamten Alexander Linke u. d. Wanda Elvine Marie Roeder (aus Notendruckerfam.);
2 T, u. a. →Karla (Ps. Christiane Rautter, * 1901), Schriftstellerin. -
Biographie
H. studierte an der Berliner Musikhochschule Komposition und wurde zunächst Theaterdirigent, kam jedoch sehr schnell zur Schriftstellerei: Infolge einer schweren Erkrankung seines Vaters übernahm er dessen Auftrag, ein Jugendbuch über Haydn, Mozart und Beethoven zu schreiben (Lorbeerkranz und Dornenkrone, 1894). Kriminalromane, Reiseberichte und Aufsätze für Berliner Zeitschriften und Zeitungen folgten. Studienaufenthalte in Grenoble und Lausanne sowie zahlreiche Auslandsreisen erweiterten seinen Gesichtskreis. Als H. 1905 Herausgeber von „Velhagen und Klasings Monatsheften“ wurde, zog er die damals jungen und jüngsten Autoren zur Mitarbeit heran: unter anderem Max Dreyer, →Hermann Hesse, Victor von Kohlenegg, →Ina Seidel, →Emil Strauß, Hermann Sudermann und Fritz Wichert. 1914 ging er als Hauptmann der Landwehr in den Krieg und schrieb für den „Berliner Lokalanzeiger“ „Feldpostbriefe“. Im gleichen Jahr wurde er damit beauftragt, die „Liller Kriegszeitung“ zu gründen und herauszugeben. 1935 schied er bei Velhagen und Klasing aus und lebte bis zu seinem Tode als freier Schriftsteller in Berlin.
Seine ersten Erfolge hatte H. kurz nach der Jahrhundertwende als Lustspieldichter. Berühmt wurde er jedoch durch seine Romane, die teilweise Millionen-Auflagen erreichten. Er war das, was man heute einen „Bestsellerautor“ nennt. Seine Bücher erschienen in kurzen Abständen, manchmal einige pro Jahr, und wurden sehr bald dramatisiert, verfilmt und in fremde Sprachen übersetzt. Das erklärt sich aus der Aktualität seiner Stoffe: Probleme der Frauenemanzipation „Fräulein Doktor“ (1897), aufkommender Wintersport „Die Sonne von Sankt Moritz“ (1910; verfilmt), Zwiespalt von Genie und Bürokratismus „Hans im Glück“ (1921), Inflationswirren „Im Hintergrund der schöne Fritz“ (1928) etc. Er behandelte alles auf unterhaltende, oft humorvolle, allerdings manchmal etwas zu gefühlvolle Weise, aber immer unter genauer Zeichnung des Milieus. H. schrieb Unterhaltungsromane, deren Typ|es in der Form heute nicht mehr gibt und die vom literaturwissenschaftlichen Standpunkt in Deutschland immer unterbewertet worden sind. In den letzten Lebensjahren beschäftigte sich H. vor allem mit historischen Persönlichkeiten: „Die reizendste Frau – außer Johanna“ (Bismarck-Roman, 1935) oder „Ich liebe dich“ (Grieg-Roman, 1940).
Obwohl in traditioneller Sphäre aufgewachsen, war H. progressiv und international gesinnt. Seine anfänglichen Sympathien für Soldatentum und Nationalismus wurzelten in der falschen Hoffnung, dadurch einem konventionellen Leben zu entgehen. Seine zahlreichen Reisen und das intensive Studium fremder Länder, Sprachen und Kulturen korrigierten diese Haltung und ließen ihn einen großen Freundeskreis gewinnen.
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Werke
Weitere W u. a. Autobiogrr.: An d. Spitze meiner Kompanie, 1914;
Kinderzeit, 1919;
Gottgesandte Wechselwinde, 1940;
- Lustspiele: Der Olympier, 1894;
Die Wappenhänse, 1901;
- Romane u. a.: Es blasen d. Trompeten, 1902 (verfilmt);
Die verbotene Frucht, 1908 (verfilmt);
Musikstudenten, 1910;
Fasching, 1912 (verfilmt);
Kleine Mama, 1913;
Die Meisterin v. Europa, 1912;
Die blonde Gefahr, 1923;
Thaddäus, 1924;
Dicks Erziehung z. Gentleman, 1924;
Den dritten heirat' ich einmal, 1931 (verfilmt). -
Literatur
Velhagen u. Klasings Mhh. 50, 1935/36;
Brümmer (W);
Kosch, Lit.-Lex. (W). -
Porträts
Phot., Abb. b. A. Leuschke, s. L z. Gesamtfam.
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Literatur
z. Gesamtfam.: A. Leuschke, Die Fam. H., in: Bühne u. Welt 13, 1911, Nr. 22 (P zu 1 u. 2, Hugo H. u. Minna H.-Berend);
Eisenberg;
Kosch, Theater-Lex. -
Autor/in
Eckhard Schulz -
Zitierweise
Schulz, Eckhard, "Höcker, Paul Oskar" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 305-306 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116923911.html#ndbcontent