Lebensdaten
1860 – 1938
Geburtsort
Hilmersdorf (Erzgebirge)
Sterbeort
Nerchau/Mulde
Beruf/Funktion
Versicherungsmathematiker
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 101246986 | OGND | VIAF: 215467811
Namensvarianten
  • Logophilus (Pseudonym)
  • Höckner, Georg
  • Logophilus (Pseudonym)
  • mehr

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Zitierweise

Höckner, Georg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd101246986.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Adolf Woldemar ( 1872), Rittergutsbes. in H. u. Dittersdorf;
    M Sophie, T d. Kaufm. Eduard Hercher in Leipzig;
    B Rudolf (1864–1942), Landschaftsmaler (s. ThB).

  • Biographie

    Nach dem Studium der Mathematik in Leipzig (Promotion 1891) war H. zunächst als Hilfslehrer und als Angestellter der Leipziger Stadtvermessung tätig. 1893 wurde ihm die Leitung des mathematischen Büros der Lebensversicherungs-Gesellschaft zu Leipzig (jetzt: Alte Leipziger Lebensversicherungs-Gesellschaft a. G.) übertragen, der er seit 1904 als Vorstandsmitglied angehörte. 1913-20 lehrte er als Dozent am Institut für Versicherungswissenschaft der Universität Leipzig. Durch seine praktische Tätigkeit und theoretische Schriften hat H. die Lebensversicherungstechnik auf eine neue Grundlage gestellt; vor allem befaßte er sich mit der Prämienreserve, der sogenannten Versichertendividende und der Sterblichkeit. Um eine möglichst gerechte Prämie zu ermitteln und jedem Versicherten den auf seinen Vertrag entfallenden Gewinn zukommen zu lassen, modifizierte er die von A. Zillmer entwickelte Berechnungsart (Zillmersche Methode), nach der die Abschlußkosten bei der Stellung der Prämienreserve berücksichtigt werden, in der Weise, daß im Prämientarif außer der Sterblichkeit und der Verzinsung bereits die Verwaltungskosten, und zwar sowohl die laufenden als auch die sogenannten Erwerbskosten (Abschlußprovision), enthalten sind (Methode der „ausreichenden“ Prämie). Nach langer Diskussion wurde das Verfahren von der Aufsichtsbehörde und der Gesetzgebung ausdrücklich anerkannt. Aus den Beobachtungen seiner Gesellschaft schuf H. 1907 eine doppelt abgestufte eigene Sterbetafel, welche die geringere Sterblichkeit der ärztlich untersuchten Versicherten in den ersten 10 Versicherungsjahren berücksichtigte und der Prämienberechnung künftig zugrunde gelegt wurde. Daneben befaßte er sich mit den Rechnungsgrundlagen der Hauslebensversicherung, der die Erstattung des durch Abnutzung oder sonstige Schadenfälle geminderten Gebäudewertes obliegen sollte, und folgte 1920 einem Ruf der neugegründeten Hauslebensversicherungs-Gesellschaft in Berlin. Als sich das Unternehmen nicht in dem erwarteten Ausmaß entwickelte, trat H. 1926 in den Ruhestand, widmete sich aber weiterhin versicherungsmathematischen Aufgaben.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Versicherungsbeirats 1909–33.

  • Werke

    u. a. Der Streit üb. d. Zillmersche Methode in d. Lebensversicherung, 1910 (u. d. Ps. Logophilus) (franz. 1910), ²1941 (unter d. richtigen Namen, hrsg. u. erl. v. R. Schönwiese);
    Änderung d. Rechnungsgrundlagen sowie Aufstellung e. Sterblichkeitstafel, e. Prämien- u. Dividendensystems f. d. Lebensversicherungs-Ges. zu Leipzig, 1907;
    Das Deckungskapital im Lebensversicherungsvertrag u. d. Abfindungswerte bei vorzeitiger Vertragslösung, 1909;
    zahlr. Aufsätze in Versicherungs-Zss.

  • Literatur

    Leipziger Lebensversicherung 1830-1930, Denkschr. z. Jh.feier, 1930, S. 129-36 (P);
    Festschr. zu Ehren v. G. H., 1935 (W, P);
    W. Lorey, in: Dt. Versicherungs-Ztg. 76, 1935;
    R. Schönwiese, in: Neumanns Zs. f. Versicherungswesen 58, 1935;
    ders., in: Zs. f. d. ges. Versicherungswiss. 38, 1938;
    A. Müller, in: Bll. f. Versicherungsmath. u. verwandte Gebiete 4, 1938;
    H. Richter, in: Sächs. Lb. III, 1941 (W, L, P);
    Pogg. VI. VII a.

  • Autor/in

    Peter Koch
  • Zitierweise

    Koch, Peter, "Höckner, Georg" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 306 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd101246986.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA