Lebensdaten
1876 – 1950
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Germanist ; Literaturhistoriker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116439890 | OGND | VIAF: 69681853
Namensvarianten
  • Brecht, Karl Walther
  • Brecht, Walther
  • Brecht, Karl Walther
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Zitierweise

Brecht, Walther, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116439890.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Heinrich, Sanitätsrat, bekannter Augenarzt in Berlin;
    M Caroline Emilie, T des Geheimen Sanitätsrats Karl Gusserow in Berlin (Nachkomme des Kabinettsrats Friedrich Wilhelms III., Albrecht Gusserow) und der Klara Albrecht;
    1) 1907 Adelheid (1874–1911), T des Göttinger Geologen KAdolf von oenen (1837–1915) und der Lavinia Konopacki, 2) 1913 Erika, T des Göttinger Altphilologen Friedrich Leo (1851–1914) und der Cécile Hensel;
    2 K aus 1), 1 K aus 2).

  • Biographie

    Nachdem B. 1896-1901 in Freiburg, Bonn, Göttingen und Berlin deutsche Philologie (einflußreichster Lehrer G. Roethe), Geschichte und Kunstgeschichte studiert hatte, habilitierte er sich 1906 in Göttingen. 1910 wurde er für ältere und neuere Germanistik an die Akademie in Posen berufen, 1914 in der Nachfolge von J. Minor als ordentlicher Professor nach Wien, 1926 nach Breslau. Seit 1927 wirkte B. in München, wo er 1937 unter dem nationalsozialistischen Regime vorzeitig pensioniert wurde. Dies lähmte ihn derart, daß er in der Folgezeit völlig zurückgezogen und meist von Krankheiten überschattet lebte. Seine Bedeutung in Forschung und Lehre beruhte darauf, daß er ein sorgsamer Systematiker in exakter Methodik und zugleich ein feinfühlender Interpret mit imponierender Horizontweite war. Stets ging es ihm um den großen kulturhistorischen Zusammenhang; er sah die Dichtung - auch in ihrer Formproblematik - immer im Gesamtaspekt geistesgeschichtlicher Entwicklungen. Vor allem besaß er einen kongenialen Sinn für „zarte und scheue Gebilde“ der Poesie und lebte in einer ausgesprochenen Verehrung für altüberlieferte „Kultur der Seele und des Geistes“. Diese Veranlagung war bestimmend für seine nahe Freundschaft mit Dichtern wie R. A. Schröder und besonders H. von Hofmannsthal, dessen Nachlaßverwalter er wurde. Die Vielzahl von helfenden Ehrenämtern, die B. übernommen hatte, ließ ihn nicht dazu kommen, eine von ihm geplante Gesamtdarstellung der deutschen Literatur des 19. Jahrhunderts abzuschließen; umso bedeutender war seine Wirksamkeit als Lehrer und Anreger im kleinen Kreise. B. war Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und Inhaber der Goethe-Medaille des Freien Deutschen Hochstifts Frankfurt.

  • Werke

    Die Verfasser d. Epistolae obscurorum virorum, 1904;
    U. v. Lichtenstein als Lyriker, 1908;
    Heinse u. d. ästhet. Immoralismus, 1911;
    C. F. Meyer u. d. Kunstwerk seiner Gedichtslg., 1918;
    viele Aufsätze u. umfassende Tätigkeit als Hrsg., z. B. d. „Dt. Lit. in Entwicklungsreihen“ (mit H. Kindermann), d. „DVjS.“

  • Literatur

    C. v. Kraus, in: Jb. d. Bayer. Ak. d. Wiss., 1950, S. 83 ff.;
    s. a. Kürschner, Gel.-Kal., 1931, u. E. Brecht, Erinnerungen an H. v. Hofmannsthal, 1946.

  • Autor/in

    Paul Arthur Loos
  • Zitierweise

    Loos, Paul Arthur, "Brecht, Walther" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 564-565 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116439890.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA