Lebensdaten
1933 – 2012
Geburtsort
Saarbrücken
Sterbeort
Saarbrücken
Beruf/Funktion
Indologe ; Tibetologe
Konfession
lutherisch
Namensvarianten
  • Vogel, Claus

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Zitierweise

Vogel, Claus, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/sfz137082.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ernst August (1905–72), Realschullehrer in Essen, S d. Otto (1867–1931), Pfarrer in Neunkirchen/Saar, u. d. Ella Börje (1875–1960);
    M Annelise (1908–89), T d. Oskar Lührs (1880–1956), Ober-Ing. in Essen, u. d. Elise Anna Dreyer (1879–1960);
    B Horst (1943–2016), Koch zuletzt in Düsseldorf, Schw Christa Wunder (1939–2013);
    Marburg/Lahn 1960 Anneliese (1930–2014), Dr. med. dent., Zahnärztin an d. Univ. Marburg/ Lahn u. an d. Univ. Bonn, T d. Carl Brauer (1902–90), Dr. med. dent., Zahnarzt in Uelzen, u. d. Marthel Dieckhoff (1903–86);
    1 S Bernhard (* 1966), Dr. phil., Hist. u. a. in Bonn, Mitarb. d. MGH.

  • Biographie

    Nach dem Abitur in Essen 1952 studierte V. in Marburg klassische Philologie und Philosophie sowie bei Johannes Nobel (1889–1960) indische und tibet. Philologie. 1956 wurde er mit einer gräzistischen Arbeit über die Entstehung der Viersäftelehre des Hippokrates zum Dr. phil. promoviert. Im selben Jahr legte er außerdem das Staatsexamen in den Fächern Griechisch, Latein und Philosophie ab. Nach einem Aufenthalt am Deccan College in Poona (heute Pune, Maharashtra, Indien; 1957–59) und der Zeit als Assistent bei Wilhelm Rau (1922–99) am Indisch-Ostasiatischen Seminar in Marburg (1959–64) habilitierte er sich 1964 in Marburg mit einer wiederum medizinhistorischen, nun aber indo-tibetologischen Arbeit (Vāgbhaṭa’s Aṣṭāngaḥrdayasaṃhitā, The first five chapters of its Tibetan version, Ed. and rendered into Engl., 1965). Auf die Ernennung ebenda zum apl. (1969) und zum planmäßigen Professor (1971) folgte 1976 die Berufung auf die o. Professur für Indologie an der Univ. Bonn (1998 em.). Weiterhin lehrte V. über drei Jahrzehnte hinweg tibet. Sprache und Literatur an der Univ. Göttingen, zunächst als Lehrbeauftragter (1972–89), dann als Honorarprofessor (1989–2002). Zuletzt lebte er in seiner Geburtsstadt Saarbrücken.

    V.s Forschungsinteresse war streng philologisch ausgerichtet und erstreckte sich auf unterschiedliche Gebiete. Er verfügte über herausragende Kenntnisse der einheimischen indischen Sanskrit-Lexikographie, zu der er das auf absehbare Zeit gültige Standardwerk vorgelegt hat (Indian Lexicography, 1979, Bd. V,4 der Reihe „A History of Indian Literature“; eine noch von V. selbst besorgte „revised and enlarged edition“ hg. v. Jürgen Hanneder, 2015), sowie der indischen und tibet. Zeitrechnung (On Tibetan chronology, in: Central Asiatic Journal 9, 1964, S. 224–38; On the date of the Poṣadha Ceremony as taught by the Mūlasarvāstivādin, in: Bauddhavidyā-sudhākaraḥ , hg. v. Petra Kieffer-Pülz u. a., 1997, S. 673–88). Daneben erschloß er in mehreren mustergültigen Arbeiten die in tibet. Übersetzung vorliegende indische, v. a. buddhistische Literatur (The teachings of the six heretics, According to the Pravrajyāvastu of the Tibetan Mūlasarvāstivāda Vinaya, Ed. and rendered into Engl., 1970; The final leaves of the Pravrajyāvastu portion of the Vinayavastu manuscript found near Gilgit, mit Klaus Wille, 2 T., 1996–2002) und erforschte die Frühgeschichte der Indologie (Die Vorarbeiten des Jesuitenmissionars Heinrich Roth|(1620–1668) zu einem Sanskrit-lat. Wörterbuch, in: Vicitrakusumāñjali, hg. v. Helmut Eimer, 1986, S. 131–46).

    V. gehörte viele Jahre dem Beirat der Dt. Morgenländischen Gesellschaft an und war seit 1988 Vorstandsvorsitzender der Helmuth von Glasenapp-Stiftung zur Förderung der dt. Indienforschung, für die er 1977 die „Opera minora“ von Theodor Zachariae (1851–1934) herausgegeben hat. Zu seinen Schülern zählen u. a. Michael Hahn (1941–2014), Philipp André Maas (* 1966) und Dagmar Wujastyk.

  • Auszeichnungen

    |Elected Fellow d. Royal Asiatic Soc. of Great Britain and Ireland (1964);
    o. Mitgl. d. Nordrhein-Westfäl. Ak. d. Wiss. u. d. Künste (1991).

  • Werke

    Weitere W Surūpa’s Kāmaśāstra. An erotic treatise in the Tibetan Tanjur. Ed. and transl., 1965;
    On the first canto of Aśvaghosa’s Buddhacarita, in: Indo-Iranian Journal 9, 1965–66, S. 266–90;
    On the Nāro-pai rnam thar, in: Central Asiatic Journal 12, 1968, S. 8–30;
    Die Jahreszeiten im Spiegel d. altind. Lit., in: Zs. d. Dt. Morgenländ. Ges. 121, 1971, S. 284–326;
    Thon-mi Saṃbhoṭa’s mission to India and Srong-bstan sgam-po’s legislation, Being the tenth chapter of bSod-nam rgyal-mtshan’s rGyalrabs gsal-bai me-long, Crit. ed. and rendered into Engl., 1981;
    Ind. Hauptstädte im Spiegel alter Reiseberr., in: Suḥrllekhāḥ , hg. v. M. Hahn u. a., 1996, S. 249–61;
    The propitiation of the planets in Indian ritual and allied literature with special reference to colours and flowers, in: Indica et Tibetica, hg. v. K. Klaus u. a., 2007, S. 587–606.

  • Literatur

    |P. Wyzlic, in: Bauddhasāhityastabakāvalī, Essays and Studies on Buddhist Sanskrit Literature Dedicated to C. V. by Colleagues, Students, and Friends, hg. v. D. Dimitrov u. a., 2008, S. xi–xxiv (W-Verz.);
    Nachrufe v. K. Sagaster, in: Jb. d. Nordrhein-Westfäl. Ak. d. Wiss. u. d. Künste, S. 122–26;
    J. Hanneder u. R. Steiner, in: Zs. d. Dt. Morgenländ. Ges. 167, 2017, S. 1–4 (P);
    Mitt. v. Dr. Bernhard Vogel (Bonn).

  • Autor/in

    Konrad Klaus
  • Zitierweise

    Klaus, Konrad, "Vogel, Claus" in: Neue Deutsche Biographie 27 (2020), S. 26-27 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/sfz137082.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA