Lebensdaten
1904 – 2002
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Schauspielerin ; Sängerin ; Kabarettistin
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116901810 | OGND | VIAF: 6701149108417868780005
Namensvarianten
  • Jöken, Edith (verheiratete)
  • Schollwer, Edith
  • Jöken, Edith (verheiratete)
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Quellen(nachweise)

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Zitierweise

Schollwer, Edith, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116901810.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V N. N., Ing.;
    M N. N.: Carl (1893–1972, kath., 1923 Käte König), aus Krefeld, lyr. Tenor 1918-20 am Stadttheater Krefeld, 1920-23 am Stadttheater Freiburg (Br.), seil 1923 an d. Staatsoper in B., Kammersänger, Dir. d. Theater d. Westens in B., zuletzt in Hamburg (s. Dt. Musikerlex., 1929; Wi. 1935; Kürschner, Biogr. Theater-Hdb. 1956; K. J. Kutsch u. L. Riemens, Gr. Sängerlex., ³1997), S d. Jakob Jöken (* 1874), Redakteur, u. d. Pauline Schulte (* 1860).

  • Biographie

    S. debütierte mit einer Sprechrolle im Nationaltheater ihrer Heimatstadt, nahm Gesangsunterricht und wurde vom Hamburger Flora-Varieté engagiert. In der Folge machte sie als Operettensoubrette auf den Berliner Theaterbühnen rasch Karriere als Partnerin von Richard Tauber, Fritzi Massary und Max Hansen. Zu ihrem Repertoire gehörten musikalische Lustspiele und Operetten von Eduard Künneke, Walter und Willi Kollo, Robert Stolz, Walter W. Goetze und Franz Lehár. Seit Mitte der 20er Jahre trat sie auch als Kabarettistin in Erscheinung, darunter im „Kabarett der Komiker“, im „Krummen Spiegel“ und im „Haus Vaterland“, später in der Stuttgarter „Mausefalle“ und im Berliner „Nürnberger Trichter“. Zudem spielte S. in den Kabarett- und Ausstattungs-Revuen von Rudolf Nelson (Die Nacht der Nächte), Erik Charell (Lustige Witwe), James Klein (Die Sünden der Welt) und Herman Haller (Schön und schick). Seit den frühen 30er Jahren nahm sie eine Reihe von Schallplatten auf und war in zahlreichen Spielfilmen zu sehen, zumeist in Komödien und verfilmten Operetten.

    Auch während des Krieges in Berlin tätig, stand S. nach dem 2. Weltkrieg im Berliner Hebbel-Theater und im Renaissance-Theater in populären Volksstücken und Boulevardkomödien auf der Bühne, ehe sie 1947 von Gustaf Gründgens für die Günter Neumann-Revue „Alles Theater“ an das Berliner Kabarett „Ulenspiegel“ geholt wurde. Im Frühjahr 1949 trug sie zur Zeit der Berliner Blockade in Günter Neumanns Funkkabarett „Die Insulaner“ den von Neumann komponierten „Insulaner-Song“ vor. Dieses Lied, als „Durchhalte-Hymne des Kalten Kriegs“ bekannt geworden, beschreibt Berlin als „Insel im roten Meer“; stellvertretend für Westberliner und Millionen Bundesrepublikaner hoffte S. am RIAS-Mikrophon „unbeirrt, daß aus der Insel wieder'n schönes Festland wird“. Der trotzige Refrain wurde zu ihrem Erkennungszeichen.

    Populär wurde auch das „Wanderlied einer Hausfrau“ (1957), das S. in zahlreichen Funk- und Fernsehproduktionen, auf Großveranstaltungen, auf ausgedehnten Gastspielreisen und im Kabarett vortrug. Als schlagfertiges „Mundwerk mit Herz“ arbeitete sie in mehreren Hörfunk-Serien („Die Buchholzen“, „Pension Spreewitz“) mit und übernahm, schon über 80jährig, diese Rolle nochmals in der ZDF-Serie „Die Wicherts von nebenan“.

  • Werke

    u. a. Filme: Nachtgestalten, 1929;
    Student sein, wenn die Veilchen blühen, 1931;
    Die Firma heiratet, 1931;
    Morgen beginnt d. Leben, 1933;
    Gasparone, 1937;
    Herrliche Zeiten, 1950;
    Unschuld in tausend Nöten;
    Der bunte Traum, beide 1951;
    Der Fürst v. Pappenheim;
    Pension Schöller, beide 1952;
    Das singende Hotel;
    Die Kaiserin v. China;
    Der Vetter aus Dingsda;
    Die Blume v. Hawaii, alle 1953;
    Dieses Lied bleibt bei dir;
    Hoheit lassen bitten;
    Schützenliesl, alle 1954;
    Die Ratten;
    Eine Frau genügt nicht?;
    Der fröhl. Wanderer;
    Urlaub auf Ehrenwort, alle 1955;
    Vater sein dagegen sehr;
    Es wird alles wieder gut, beide 1957;
    Solang noch untern Linden, 1958;
    Das schöne Abenteuer, 1959;
    Bis daß d. Tod euch scheidet;
    Die rote Hand, beide 1960;
    Ramona, 1961;
    Zum Teufel mit d. Unschuld, 1968.

  • Literatur

    Günter Neumann, Die Insulaner, 1954;
    R. Hösch, Kabarett v. gestern u. heute, nach zeitgenöss. Berr., 2 Bde., 1967-72;
    B. T. van Sweringen, Kabarettist an d. Front d. Kalten Krieges, Günter Neumann u. d. pol. Kabarett in d. Progr.gestaltung d. Rundfunks im amerik. Sektor Berlins (RIAS), 1989, ²1995 (P);
    R. Stürickow, Der Insulaner verliert d. Ruhe nicht, Günter Neumann u. sein Kabarett zw. Kaltem Krieg u. Wirtsch.wunder, 1993 (P); – Aufnahmen:
    Günter Neumann u. seine Insulaner, Aufnahmen aus d. J. 1948-1964, Ein Stück Nachkriegsgesch. Berlins im Spiegel e. Sendereihe v. RIAS Berlin, hg. v. d. Günter-Neumann-Stiftung, Berlin, Zus.stellung, Zwischentexte u. Moderation v. Ch. Bienert, 1997;
    Kürschner, Biogr. Theater-Hdb., 1956;
    Metzler Kabarett Lex.;
    Kosch, Theater-Lex.

  • Porträts

    Fotogrr., Abb. in: van Sweringen (s. L), S. 280, u. in: Stürickow (s. L), Nr. 6, 9 u. 12.

  • Autor/in

    Volker Kühn
  • Zitierweise

    Kühn, Volker, "Schollwer, Edith" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 446-447 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116901810.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA