Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
Freiherren von
Konfession
-
Normdaten
GND: 139798609 | OGND | VIAF: 102644287
Namensvarianten
  • Schilling von Canstadt
  • Schilling von Kanstadt

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Schilling von Canstadt, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139798609.html [19.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Die Stammreihe beginnt mit Hinricus dictus Shilhing, der 1268, 1272 und 1278 urkundlich erscheint, u. a. als Ritter auf Burg Neifen (Neuffen), die, nachdem Rudolf v. Habsburg Burg Cannstatt zerstört hatte, neuer Stammsitz wurde. Seit 1260 Erbschenken in Schwaben, wurde der Familie dieses Amt 1528 vom Kaiser bestätigt. Ritter Georg (1487/90-1554, s. NDBA; BBKL 17), seit 1502 Johanniter, begleitete 1517 Georg v. Hirschfeld auf dessen Pilgerreise zum Hl. Grab nach Jerusalem. Seit 1522 stellvertretender Großbailei der dt. Zunge, erreichte er, daß der Großmeister nach dem Verlust von Rhodos (Ende desselben Jahres) nicht nach Frankreich, sondern 1527 nach Malta übersiedelte. Nach einigen Jahren als Gouverneur von Tripolis war Georg 1534-36 Großballei der dt. Zunge und übergab dieses Amt seinem Stiefbruder Philipp. 1535 beteiligte er sich an der Einnahme von Tunis durch die ksl. Truppen. 1541 wurde er Erster Kapitän (Gen.kpt.) der Galeeren, 1546 Großprior der dt. Zunge mit Residenz in Heitersheim. Als solcher wurde er 1548 von Karl V. in den Fürstenstand erhoben.

    Um 1800 bildeten sich, ausgehend von Carl Friedrich (1757–1822), auf Hohen-Wettersbach, bad. Geheimrat, Ludwig (1760–1833), bad. Oberforstmeister, und Georg Friedrich (1762–1843), sard. Offizier, drei Linien, wobei letztere in den USA sowie in England fortbesteht. Carl Friedrichs Enkel Karl (1829–77), Alexander (1830–73), Adolf (1834–1915) und Leopold (1838–97) standen in preuß., Franz (1832–95) in nordamerik. Militärdienst. Leopold war verheiratet mit Marie (1848–1936), der Tochter des Mitbegründers der Bad. Anilin- und Friedrich Engelhorn (1821–1902, s. NDB IV), sein Sohn Friedrich (1869–1962), Oberstleutnant, mit Maria (1879–1962), der Tochter des Zuckerfabrikanten und Gutsbesitzers Eugen Pfeifer (1848–1915), sein Enkel Heinz (* 1918), Gesellschafter der Sektkellerei C. A. Kupferberg & Cie., mit Rose-Marie (* 1917), der Tochter des Zoologen und Ornithologen Erwin Stresemann (1889–1972). Friedrichs Sohn Fritz (Eitel Friedrich) (1904–97, s. FAZ v. 28.7.1997), Gründer und Herausgeber des „Mannheimer Morgen“, adoptierte 1962 Rainer Zintgraff (* 1935), der seit 1984 die Zeitung weiterführt. Leopolds Urenkelin Claudia (1940–2003), Dolmetscherin, Repräsentantin des Auktionshauses „Villa Grisebach“ (Berlin/Zürich), stiftete die „Claudia von Schilling Foundation for Breast Cancer Research“ (Zürich/Hannover).

    Vertreter der 2. Linie standen meist in bad. Diensten. Karl Leopold (1812–93) war bad. Oberst und Militärschriftsteller, Wilhelm (1841–1910) preuß. Generalleutnant, Carl Ludwig (1760–1833), Wilhelm (1802–62), Karl (1843–99) und Ferdinand (1845–1904) waren bad. Forstmeister, Karl auch Ornithologe und Ferdinand 1893-98 Hofjägermeister. Karl Friedrich (1697–1754), auf Thalheim, war württ. Geheimrat und Oberhofmarschall sowie Obervogt von Heidenheim. Sein Sohn Ludwig (1753–97) ging in russ. Militärdienst, sein Enkel Paul (1786–1837, s. 1) führte die Lithographie und Telegraphie in Rußland ein.

  • Literatur

    Ernst Frhr. Schilling v. Canstatt, Die Fam. S. v. C., 1905;
    Mady Frfr. Schilling v. Canstatt, Abstammung d. lebenden Namensträger d. Geschl. d. Freiherren S. v. C., 1987;
    Dt.GB 27, 1914, S. 294 f.;
    |GHdA 80, Frhrl. Häuser XIII, 1982, ebd. 125, Adelslex. XII, 2001 (L).

  • Autor/in

    Franz Menges
  • Zitierweise

    Menges, Franz, "Schilling von Canstadt" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 767-768 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139798609.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA