Lebensdaten
1868 – 1940
Geburtsort
Longin (Lażyn, Kreis Hohensalza, Inowrazlaw, Posen)
Sterbeort
Jena
Beruf/Funktion
Medizinischer Optiker ; Optikhistoriker
Konfession
-
Normdaten
GND: 117593346 | OGND | VIAF: 793835
Namensvarianten
  • Rohr, Louis Otto Moritz von
  • Rohr, Moritz von
  • Rohr, Louis Otto Moritz von
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Zitierweise

Rohr, Moritz von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117593346.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Louis (1830–87), preuß. Distriktskommissar, S d. Friedrich (1794–1853), preuß. Bergrat, u. d. Luise v. Rohr (1796–1873);
    M Marie (1837–1933), T d. Heinrich Moritz v. Rohr (1800–88) u. d. Klara v. Schroetter (1815–83);
    London 1898 Marianne (1858–1927), aus London, T d. Georg Erlam; kinderlos;
    N Gertrud (* 1900, Wolfgang Frhr. v. Buddenbrock-Hettersdorff, 1884–1964, o. Prof. d. Zool. bzw. Physiol. 1922-36 in Kiel, 1936-42 in Halle/S., 1942-45 in Wien, 1946-54 in Mainz, Mitgl. d. Wiener Ak. d. Wiss. u. d. Leopoldina, Dr. rer. nat. h. c., s. Fischer; Arnim II); Verwandter Hans Joachim (1888–1971), preuß. Staatssekr.

  • Biographie

    R. besuchte das Gymnasium in Hohensalza und studierte Mathematik, Physik und Geographie an der Univ. Berlin. Seine Promotion zum Dr. phil. erfolgte 1892 in Halle mit einer Arbeit „Über die Bestimmungen derjenigen Substitutionskoeffizienten als Funktion der Zeit, welche bei der Rotation miteinander verbundener Körper auftreten“. Anschließend Assistent am Kgl. Meteorolog. Institut in Berlin, war R. seit 1895 wiss. Mitarbeiter der Firma Carl Zeiss in Jena, zunächst für kurze Zeit in der Abteilung für Photooptik. 1899 wurde er persönlicher Assistent von Ernst Abbe und von diesem mit der Berechnung von Mikroskopobjektiven betraut. Von 1908 bis zu seinem Ausscheiden bei Zeiss 1935 leitete R. die neu geschaffene Brillenabteilung. In allen Tätigkeitsfeldern berechnete er nicht nur neue optische Systeme, sondern trug auch zur Weiterentwicklung der theoretischen Grundlagen bei. Beeinflußt durch den schwed. Augenarzt Allvar Gullstrand leistete er insbesondere wichtige Beiträge zur wissenschaftlichen Fundierung der Brillenlehre. Er entwickelte ferner zahlreiche Verbesserungen für medizinisch-optische Instrumente, von denen sein Zystoskop (Blasenspiegel) von besonderer Bedeutung war. 1913 richtete die Univ. Jena für R. eine ao. Professur für Optik in der Medizin ein. Im selben Jahr gründete R. die „Zeitschrift für ophthalmologische Optik“, die er bis zu seinem Tod herausgab. In R.s publizistischem Werk nimmt die Geschichte der Optik eine herausragende Stellung ein, mit zahlreichen Arbeiten zur Geschichte der Brille, des Photoobjektivs, der stereoskopischen Instrumente und des optischen Glases sowie mit biographischen Beiträgen zu Joseph v. Fraunhofer, Ernst Abbe, Carl Zeiss und anderen Optikern. 1928 gründete R. die Zeitschrift „Forschungen zur Geschichte der Optik“, die er ebenfalls bis an sein Lebensende herausgab. – Ehrenmitgl. d. Optical Soc. London (1921); Mitgl. d. Leopoldina (1926); Dr. med. h. c. (Jena 1922); Silberne Leibniz-Medaille d. Berliner Ak. d. Wiss. (1934).

  • Werke

    ca. 570 Publ., u. a. Gesch. u. Theorie d. photograph. Objektivs, 1899;
    Die binokularen Instrumente, 1907, ²1920;
    Die Brille als opt. Instrument, 1911, ³1934;
    Acht Vorlesungen über d. Gesch. d. Brille, 1921;
    Joseph Fraunhofers Leben, Leistung u. Wirksamkeit, 1929;
    Zur Gesch. d. Zeissischen Werkstätte bis z. Tode Ernst Abbes (mit Btrr. v. M. Fischer u. A. Köhler), 1929, ²1939;
    Ernst Abbe, 1940;
    – K. Jahn-Jubelt, Zus.stellung d. v. M. v. R. veröff. Arbb., in: Forsch. z. Gesch. d. Optik 3, 1943, S. 115-33.

  • Literatur

    H. Harting. in: Dt. opt. Wschr. 14, 1928, S. 175-78 (P);
    H. Erggelet, in: Die Naturwiss. 16, 1928, S. 225-28 (P);
    A. König, ebd. 28, 1940, S. 657 f. (P);
    H. Erggelet, in: Klin. Mbl. f. Augenheilkunde 105, 1940, S. 508-11;
    Zeiss-Nachrr., Sondern. 3, 1938 (P);
    J. W. French, in: Nature 146, 1940, S. 515 f.;
    W. J. Schmidt, in: Zs. f. wiss. Mikroskopie 57, 1940, S. 362 f.;
    H. Boegehold, in: Zs. f. opthalmol. Optik 28, 1940, S. 97-101;
    ders., in: Zs. f. d. physikal. u. chem. Unterr. 23, 1940, S. 183-86;
    Pogg. IV-VII a.

  • Porträts

    Ölgem. v. W. Leonhard, 1930 (Fam.besitz).

  • Autor/in

    Jörg Zaun
  • Zitierweise

    Zaun, Jörg, "Rohr, Moritz von" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 3 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117593346.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA