Lebensdaten
1855 – 1920
Geburtsort
Schwanheim (Hessen)
Sterbeort
Leipzig
Beruf/Funktion
Mathematiker
Konfession
-
Normdaten
GND: 116598301 | OGND | VIAF: 67221043
Namensvarianten
  • Rohn, Karl Friedrich Wilhelm
  • Rohn, Karl
  • Rohn, Karl Friedrich Wilhelm
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Zitierweise

Rohn, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116598301.html [19.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Gymnasiums in Bensheim begann R. 1872 am Polytechnikum in Darmstadt das Studium der Ingenieurwissenschaften, ein Jahr später wechselte er zur Mathematik. 1874 setzte er seine Studien an der Univ. Leipzig und 1875 an der Univ. München fort. Dort legte er 1877 das Staatsexamen ab und wurde 1878 mit einer von Felix Klein (1849–1925) angeregten Arbeit (Betrachtungen über d. Kummersche Fläche u. ihr Zusammenhang mit d. hyperelliptischen Funktion p = 2) promoviert. Ein Jahr später habilitierte sich R. in Leipzig (Transformation hyperellipt. Funktionen p = 2 u. ihre Bedeutung f. d. Kummersche Fläche, in: Math. Ann. 15, 1879, S. 315-54). 1884 wurde er ao. Professor und wechselte an die TH Dresden, wo er zunächst eine Vertretungsprofessur, seit 1885 eine ao. und seit 1887 eine o. Professur für Darstellende Geometrie innehatte (1900/01 Rektor). 1904 kehrte er nach Leipzig zurück, wo er bis zu seinem Lebensende den Lehrstuhl für Mathematik und Darstellende Geometrie bekleidete. Zusammen mit Otto Hölder und zeitweise auch mit Gustav Herglotz leitete R. das Mathernatische Seminar und Institut.

    R. beschäftigte sich zunächst mit einer speziellen Fläche 4. Ordnung, der Kummerschen Fläche, später allgemein mit Flächen 4. Grades. Er knüpfte damit an Ideen von Felix Klein an, der schon 1872 den Zusammenhang der Kummerschen Fläche mit den hyperelliptischen Funktionen vorgestellt hatte. 1886 wurde seine Schrift „Die Flächen vierter Ordnung hinsichtlich ihrer Knotenpunkte und ihrer Gestaltung“ von der Fürstl. Jablonowskischen Gesellschaft zu Leipzig ausgezeichnet. Diese Arbeit wurde von David Hubert in Zusammenhang mit seinem 16. Problem zitiert. Ein weiterer Schwerpunkt von R.s Arbeiten lag in der Theorie spezieller Kurven, insbesondere der ebenen Kurven 5. Ordnung und der rationalen Raumkurven 4. Ordnung. Darüber hinaus befaßte R. sich mit der Herstellung mathematischer Modelle. Bereits in München hatte er 1877 sieben Modelle zur Darstellung des Verlaufs der geodätischen Linien auf dem Ellipsoid, drei Modelle der Kummerschen Fläche und ein lineares Strahlensystem mit zusammenfallenden Leitlinien gebaut. Später kam noch eine ganze Reihe weiterer Modelle hinzu, darunter drei Modelle der Steinerschen Fläche, eine Serie von Regelflächen 4. Ordnung und sieben Fadenmodelle der abwickelbaren Flächen der Raumkurven 4. Ordnung. Auch ein Ellipsenzirkel stammt von ihm. Mit Johann Erwin Papperitz (1857–1938) verfaßte er ein Lehrbuch der Darstellenden Geometrie (1893, ⁴1921), ein Lehrbuch der Stereometrie wurde 1922 postum von R.s Schüler Friedrich Wünschmann veröffentlicht.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Sächs. Ak. d. Wiss. (1889);
    Mitgl. (1890) u. Vors. (1913) d. Dt. Mathematiker-Vereinigung (DMV);
    HR (1920).

  • Literatur

    W. Dyck, Kat. math. u. math.-physikal. Modelle, Apparate u. Instrumente, 1892/93 (Nachdr. 1994), Nr. 100, 165, 167, 178, 184, 193, 194, 214;
    O. Holder, in: Berr. über d. Verhh. d. Ges. d. Wiss. Leipzig 72, 1920, S. 107-27 (W-Verz);
    F. Schur, in: Jber. d. DMV 32, 1923, S. 201-11 (W-Verz., P);
    V. Ziegler,|K. R. – ein Geometer, in: 100 J. Math. Seminar d. Karl-Marx-Univ. Leipzig, hg. v. H. Beckert u. H. Schumann, 1981, S. 169-75 (P);
    Pogg. IV-VI;
    DBJ II, Tl.

  • Porträts

    Photo, Abb. in: G. Wiemers u. E. Fischer, Die Mitgll. v. 1846 bis 1996, Sächs. Ak. d. Wiss. zu Leipzig, 1996, S. 100.

  • Autor/in

    Karin Reich
  • Zitierweise

    Reich, Karin, "Rohn, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 2-3 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116598301.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA