Ranke, Hermann
- Lebensdaten
- 1878 – 1953
- Geburtsort
- Balgheim (heute Möttingen) bei Nördlingen
- Sterbeort
- Freiburg (Breisgau)
- Beruf/Funktion
- Ägyptologe ; Ägyptologe ; Philologe ; Hochschullehrer
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 116329092 | OGND | VIAF: 76321815
- Namensvarianten
-
- Ranke, Hermann
- Ranke
- Ranke, H.
- Ranke, Heinrich Johannes Hermann
- Rn̄ka, Hirmān
- mehr
Biografische Lexika/Biogramme
- * Antragsstellende der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft/Deutschen Forschungsgemeinschaft (GEPRIS Historisch – Forschungsförderung von 1920 bis 1945) [2021]
- Dictionary of art historians [2018-]
- Biographisches Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck (SHBL) [1971-2011]
- Verfolgung und Auswanderung deutschsprachiger Sprachforscher 1933-1945 [2010]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [2003] Autor/in: Burkard, Günter (2003)
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Landeskunde Entdecken Online - Baden-Württemberg (LEO-BW) [2015-]
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Index Theologicus (IxTheo)
Objekt/Werk(nachweise)
Verknüpfungen
Von der Person ausgehende Verknüpfungen
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Personen im NDB Artikel
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Aus dem Register von NDB/ADB
- NDB 21 (2003), S. 139 in Familienartikel Ranke (Ranke)
- NDB 21 (2003), S. 140*
- NDB 21 (2003), S. 143* (Ranke, Johannes)
- NDB 21 (2003), S. 144* (Ranke, Karl Ernst)
- NDB 23 (2007), S. 496 in Artikel Schott, Siegfried (Schott, Siegfried Hugo Erdmann)
- NDB 26 (2016), S. 279 in Artikel Till, Walter (Till, Curt Walter Franz Theodor Carl Alois)
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Genealogie
V →Friedrich (1842–1918), aus Bayreuth, D. theol., Pfarrer in B., 1878 Hauptpastor an St. Marien in Lübeck, 1892-1909 Sup. d. geistl. Min. ebd. (s. Einl.), S d. →Heinrich (1798–1878), Oberkonsistorialrat in M. (s. Einl.; Gen. 2) u. d. Selma Schubert (1806–78);
M Marie (1847–74), T d. →Karl Rr. v. Bevor († 1860, bayer. Personaladel 1842), Min.dir. im Staatsmin. d. Handels u. d. öff. Arbeiten in M. (s. Schärl; Gen. 2), u. d. Marie Michaëlis;
Stief-M (seit 1876) Julie (1850–1924), Schw d. Marie Bever;
Ov →Johannes (s. 2);
Halb-B →Otto (1880–1917 ⚔), Dr. med., Psychiater, Priv.doz. in Heidelberg (s. Drüll, Heidelberger Gel.lex. I), →Friedrich (1882–1950), Germanist, 1921 Prof. f. dt. Philol. in Königsberg, 1930 in Breslau, nach Emigration 1937 in Basel (s. Einl.; Kosch, Lit.-Lex.³; Biogr. Lex. Schleswig-Holstein IX, 1991; Lübecker Ll.; Altpreuß. Biogr. IV, 1995; BHdE II);
– ⚭ 1906 →Marie (1873–64), Malerin, Graphikerin, T d. Heinrich Stein, Gymnasialdir. in Oldenburg;
2 S (1 ⚔), 1 T. -
Biographie
R. studierte nach dem Abitur in Lübeck seit 1897 in Göttingen und Greifswald Theologie. 1899 wechselte er nach München, wo er sich bei →Fritz Hommel (1854–1936) den semit. Sprachen, insbesondere der Assyriologie zuwandte. Ägyptologische Grundkenntnisse erwarb er sich bei →Karl Dyroff (1862–1938). 1902 wurde er mit einer Arbeit über „Die Personennamen in den Urkunden der Hammurabi-Dynastie“ promoviert und war 1902-05 als Harrison Research Fellow in Assyriology in Philadelphia (Pennsylvania, USA) tätig. Dort arbeitete er seine Dissertation zu dem umfassenden Werk „Early Babylonian Personal Names from the Published Tablets of the socalled Hammurabi-Dynasty“ (1905) aus und verfaßte die für die Namenskunde und für die Rechtsgeschichte wichtige Arbeit „Babylonian Legal and Business Documents from the Time of the First Dynasty of Babylon chiefly from Sippar“ (1906). 1905 wurde er von →Adolf Erman (1854–1937) an die Ägypt. Abteilung der Kgl. Museen nach Berlin berufen, wo er sich 1910 habilitierte. Im selben Jahr wurde er als ao. Professor nach Heidelberg berufen (1922 o. Prof.). Da ihm 1937 von den Nationalsozialisten die Professur entzogen wurde, ging R. erneut nach Philadelphia und nahm mehrfach Gastprofessuren wahr. Nach vorübergehender Internierung bei Kriegseintritt der USA kehrte er im Mai 1942 nach Deutschland zurück und arbeitete bis Kriegsende als Privatgelehrter. 1946 nahm er seine Tätigkeit als Leiter des Ägyptologischen Instituts in Heidelberg wieder auf (1948 em.).
R.s Hauptarbeit „Die ägypt. Personennamen“ (2 Bde., 1935–52) ist als Standardwerk bis heute unverzichtbar. Es geht zurück auf seine Arbeiten in Berlin, wo er die Texte für das „Wörterbuch der ägypt. Sprache“ verkartet hatte. Diese Sammlung bildete die Grundlage für den 1. Band, der ca. 12 000 Namen verzeichnet. Dieses Material ergänzte R. durch Untersuchungen zu Form, Inhalt und Geschichte der Namen. R. unterzog Ermans „Ägypten und ägypt. Leben im Altertum“ (1923) einer umfassenden Überarbeitung, übertrug das Gilgamesch-Epos (1924) in dt. Sprache und beschrieb „Meisterwerke ägypt. Kunst“ (1948).
1912/13 beteiligte er sich an den von →Ludwig Borchardt geleiteten Ausgrabungen der dt. Orientgesellschaft in Amarna, Ende der 20er Jahre an →Hermann Junkers (1877–1962) Grabungen in Merimde Beni Salame. Eigene Kampagnen unternahm er 1913/14 in Mittelägypten, u. a. in der kopt. Nekropole von Karara und am Amuntempel von El Hibe. Viele Funde aus diesen beiden Grabungen fanden Eingang in die 1910 von R. gegründete und stetig erweiterte ägypt. Sammlung des Heidelberger Instituts.|
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Auszeichnungen
Mitgl. d. Dt. Archäol. Inst. (korr.), d. Heidelberger Ak. d. Wiss. (1913) u. d. Komm. f. d. Dt. Inst. f. Ägypt. Altertumskunde, Kairo (1925).
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Werke
Weitere Werke u. a. Keilschriftl. Material z. altägypt. Vokalisation, 1910;
Das altägypt. Schlangenspiel, 1920;
Kopt. Friedhöfe b. Karâra u. d. Amontempel Scheschonks I. b. El Hibe, 1926;
Grundsätzliches z. Verständnis d. ägypt. Personennamen in Satzform, 1936;
Med. u. Chirurgie im alten Ägypten, 1948. – Übers.: J. H. Breasted, Gesch. Ägyptens, 1909. -
Literatur
R. Grieshammer, Ägyptol. in Heidelberg, in: Problems and Priorities in Egyptian Archaeology, hg. v. J. Assmann, G. Burkard u. W. V. Davies, 1987, S. 15-23;
S. Schott, in: Zs. d. Dt. Morgenländ. Ges. 105, 1955, S. 21-26 (W-Verz. v. E. Edel, P);
W. Wolf, in: Archiv f. Orientalistik 16, 1953, S. 393 f. (P);
R. Anthes, in: Bull, of the Univ. Mus. Philadelphia 17/4, 1953, S. 57-59;
A. Falkenstein, in: J.hh. d. Heidelberger Ak. d. Wiss. 1943/55, S. 152-54;
D. Mußgnug, Die vertriebenen Heidelberger Dozenten, 1988;
Drüll, Heidelberger Gel.lex. I;
Rieser Biogrr. (P);
W. R. Dawson, E. P. Uphill, Who was Who in Egyptology, ³1995 (P). -
Autor/in
Günter Burkard -
Zitierweise
Burkard, Günter, "Ranke, Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 144-145 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116329092.html#ndbcontent