Lebensdaten
1858 – 1927
Geburtsort
Sträßchen bei Durscheid (Solingen)
Sterbeort
Timmendorfer Strand bei Lübeck
Beruf/Funktion
Optiker
Konfession
-
Normdaten
GND: 116313013 | OGND | VIAF: 13054838
Namensvarianten
  • Pulfrich, Carl
  • Pulfrich, C.
  • Pulfrich, Karl

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Zitierweise

Pulfrich, Carl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116313013.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Carl Friedrich Heinrich, Lehrer in St.;
    M Emilie Raspe;
    1891 Mathilde, T d. Max Doll (1833–1905), Geodät (s. NDB IV*); Schwager d. Ehefrau Heinrich Hertz (1857–94), Physiker (s. NDB VIII).

  • Biographie

    P. studierte an der Univ. Bonn Physik, Mathematik und Mineralogie. 1881 erfolgte die Promotion zum Dr. phil. mit einer Arbeit über „Photometrische Untersuchungen über Absorption des Lichtes in isotropen und anisotropen Medien“. Nach einem Jahr als Probelehrer an einem Essener Gymnasium wurde er 1883 Assistent von Rudolph Clausius (1822–88) und nach dessen Tod von Heinrich Hertz (1857–94) am Physikalischen Institut der Univ. Bonn, wo er sich 1888 für das Fach Experimentalphysik habilitierte (Über d. Totalreflektometer u. d. Refraktometer f. Chemiker). 1890 gewann ihn Ernst Abbe (1840–1905) als Mitarbeiter bei Carl Zeiss in Jena. Seit 1896 begann P. mit Untersuchungen auf dem Gebiet der Stereoskopie, der Geodäsie und der Photogrammetrie. 1901 konstruierte er seinen „Stereokomparator“, ein photogrammetrisches Auswertegerät für Stereophotos, das bisher ungeahnte Möglichkeiten, v. a. auf dem Gebiet der Kartographie sowie der Astronomie, bot. Ein neugefundener Kleinplanet erhielt den Namen „Stereoscopia“. Als 1907 Eduard v. Orel (1841–92) den Stereoautographen (e. Weiterentwicklung d. Stereokomparators) erfand und 1912 geschäftliche Verbindungen mit der Fa. Zeiss einging, arbeitete er mit P. zusammen. Parallel zur Anfertigung von Stereophotos hoher Präzision wurden Phototheodolite verschiedener Typen und Formate erfunden und gebaut.

    1906 erblindete P. auf dem rechten Auge, was ein stereoskopisches Sehen unmöglich machte, ihn aber nicht an der Fortsetzung seiner Arbeit hinderte. Im selben Jahr ließ er erstmals gläserne Teilkreise in Theodoliten einbauen, ein Gedanke, der 1916 von dem Schweizer Konstrukteur Heinrich Wild (1877–1951) weiterentwickelt wurde. 1909-13 veranstaltete P. Kurse für Photogrammetrie, bei denen neue Instrumente der Fa. Zeiss einem internationalen Interessentenkreis vorgeführt und erläutert wurden. 37 Jahre währte die wissenschaftliche Mitarbeit von P. bei den Zeiss-Werken in Jena (1890-1927), wobei 42 Veröffentlichungen zur Stereoskopie und Photogrammetrie entstanden. P. war sowohl Physiker als auch Konstrukteur und besaß dazu kaufmännisches Talent.|

  • Auszeichnungen

    Offz.-kreuz d. Kaiser-Franz-Joseph Ordens (1908);
    Roter-Adler Orden IV. Kl. (1908);
    seit 1968 verleiht die Fa. Zeiss (Oberkochen) d. Carl-Pulfrich-Preis.

  • Werke

    Über neuere Anwendungen d. Stereoskopie u. über e. hierfür bestimmten Stereokomparator, in: Zs. f. Instrumentenkde. 22, 1902, S. 65-81, 133-41, 178-92, 229-46;
    Auffindung e. neuen Planeten mit Hilfe d. Stereokomparators, in: Astronom. Nachrr. 159, 1902, S. 83;
    Über e. neue Art d. Herstellung topogr. Karten u. über e. hierfür bestimmten Stereoplanigraphen, ebd. 23, 1903, S. 133-48;
    Neue Stereoskop. Versuche, insonderheit Demonstration d. durch d. Erweiterung d. Objektivabstandes hervorgerufenen spezif. Wirkung d. Zeißschen Doppelfernrohre, ebd. 25, 1905, S. 233-42;
    Raumbildmeßgeräte f. Stereoskop. Röntgenaufnahmen, ebd. 38, 1918, S. 17;
    Neue stereoskopische Methoden u. Apparate f. d. Zwecke d. Astronomie, Topogr. u. Metronomie, 1903;
    Stereoskop. Sehen u. Messen, 1911;
    Neue Stereoskop. Methoden u. Apparate, 1912;
    Über Photogrammetrie aus Luftfahrzeugen u. die ihr dienenden Instrumente, 1919;
    Die Stereoskopie im Dienste d. Photometrie u. Pyrometrie, 1923.

  • Literatur

    F. Löwe, in: Zs. f. Instrumentenkde. 47, 1927, S. 561-67 (W-Verz.);
    H. Keßler, in: Astronom. Nachrr. 231, 1927/28, Sp. 277-80;
    O. Lacmann, in: Internat. Archiv f. Photogrammetrie 7, 1932, S. 1-7 (P);
    F. Manek, P. u. d. erste Stereoautograph Modell 1908, in: Jenaer Jb. 1958, Tl. 2, S. 7-18 (P);
    F. Allmer, Zum 100. Geb.tag v. Eduard v. Orel, in: Mitt, d. geodät. Inst. d. TU Graz 30, 1977, S. 21-40, Anhang IV;
    Pogg. VII a Suppl.

  • Autor/in

    Franz Allmer
  • Zitierweise

    Allmer, Franz, "Pulfrich, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 6-7 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116313013.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA