Lebensdaten
1899 – 1969
Geburtsort
Kastelruth bei Bozen
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Mathematiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 139774610 | OGND | VIAF: 504153
Namensvarianten
  • Mayrhofer, Karl
  • Mayrhofer, Carl

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Zitierweise

Mayrhofer, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139774610.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Anton, Gendarmeriewachtmeister;
    M Aloisia Zanon;
    1927 Herta Hefer;
    2 T.

  • Biographie

    M. besuchte das humanistische Gymnasium in Innsbruck, studierte 1918-22 Mathematik und Physik an der dortigen Universität und danach auch an der Universität und der TH München (1922–23). Seine Lehrer waren die Mathematiker K. Zindler, J. A. Gmeiner, O. Perron und die Physiker E. v. Schweidler und A. Sommerfeld. In Innsbruck promovierte M. 1922 bei Zindler zum Dr. phil. mit einer Dissertation über „Strahlgewinde, kubische Kegelschnitte und Flächen zweiter Ordnung“. 1923 wurde er Assistent von Heinrich Mache in Wien, wo er sich mit einer Arbeit über „Darstellung eines Strahlkomplexes durch eine duale quadratische Differentialform“ für das Fach Mathematik habilitierte. Ein Rockefeller-Stipendium ermöglichte es M. dann, 1927-28 bei dem führenden deutschen Vertreter der Differentialgeometrie W. Blaschke an der Univ. Hamburg auf dem damals neuen Gebiet der Topologischen Differentialgeometrie zu forschen. Von den verschiedenen dabei von M. erzielten Ergebnissen ist der später noch von Kurt Reidemeister vertiefte „Satz von Mayrhofer und Reidemeister“ am bedeutendsten. Er besagt, daß jedes Viergewebe G4 von Kurven der Ebene sich topologisch auf vier Geradenbüschel abbilden läßt, wenn jedes in dem Kurvengewebe G4 enthaltene Sechseck sich schließt.

    Anschließend an den Hamburger Aufenthalt ging M. für ein Jahr als Privatdozent und Assistent von K. Knopp an die Univ. Tübingen und danach im Herbst 1929 als Privatdozent und o. Assistent an die Univ. Wien. 1935 erhielt er den Titel eines ao. Professors, übernahm 1934-36 die Vertretung vakanter Wiener Lehrstühle und wurde 1936 als Nachfolger von W. Wirtinger o. Professor der Mathematik, Mitvorstand des Mathematischen Instituts und Mitherausgeber der 1890 gegründeten „Monatshefte für Mathematik und Physik“. 1941-45 war M. Vorsitzender der Wiener Mathematischen Gesellschaft.

    1945 wurde er, wie jedes ehemalige NSDAP-Mitglied, zunächst aus dem Dienst entlassen und 1947 als o. Professor in den Ruhestand versetzt; seit 1954 war M. wieder Universitätsdozent; 1957 wurde er schließlich wieder als o. Professor in seine frühere Stellung eingesetzt. In der Zeit seiner unfreiwilligen Muße (1945–57), in der M. in Gosau (Salzkammergut) lebte, befaßte er sich mit ausführlichen Untersuchungen zur Maß- und Inhaltstheorie, die besonders dem Ausbau der von C. Carathéodory stammenden Algebraisierung der Begriffe „Inhalt“ und „Maß“ gewidmet sind. Anerkennung fanden in der mathematischen Literatur auch M.s Beiträge zur Theorie der gewöhnlichen Differentialgleichungen.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Österr. Ak. d. Wiss. (1937).

  • Werke

    Inhalt u. Maß, 1952.

  • Literatur

    H. Hornich, in: Alm. d. Österr. Ak. d. Wiss. 120, 1970, S. 293-97 (W-Verz., P);
    Pogg. VI, VII a.

  • Autor/in

    Karl Strubecker
  • Zitierweise

    Strubecker, Karl, "Mayrhofer, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 575 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139774610.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA