Zangen, Wilhelm
- Dates of Life
- 1891 – 1971
- Place of birth
- Duisburg
- Place of death
- Düsseldorf
- Occupation
- Industrieller ; Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor der Mannesmannröhren-Werke in Düsseldorf ; Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzender der Mannesmann AG ; Unternehmer
- Religious Denomination
- keine Angabe
- Authority Data
- GND: 124963722 | OGND | VIAF: 42785239
- Alternate Names
-
- Zangen, Wilhelm
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Relations
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Places
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Place of death
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Zangen, Wilhelm
| Industrieller, * 30.9.1891 Duisburg, † 25.11.1971 Düsseldorf, ⚰ Düsseldorf, Nordfriedhof. (evangelisch)
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Genealogy
V →Wilhelm (1865–1903), Maschinist in e. Spedition;
M Johanna Diederich;
⚭ 1913 →Marie Christina (1891–1971), T d. →Franz Heinrich Eberhard, Walzendreher, u. d. Maria Christina Kurz;
2 S →Wilhelm (1912–99), Untern., →Helmut (1914–90, ⚭ Linchen Richtsteig, 1914–90), Untern. -
Biography
Z., dessen Kindheit vom Tod des →Vaters überschattet war, besuchte 1898–1905 die Volksschule in Duisburg, absolvierte anschließend eine kaufmännische Lehre bei der „Brückenbauanstalt Harkort“ und besuchte parallel dazu 1907–09 die Handelsschule in Duisburg.
Nach der Lehre arbeitete er 1908–10 als kaufmännischer Angestellter bei Harkort, 1910/11 als Buchhalter beim Hüttenwerk „Gewerkschaft Deutscher Kaiser“ in Bruckhausen, 1912/13 beim „Schalker Gruben- und Hüttenverein“ in Gelsenkirchen und schließlich bei der „Deutschen Maschinenfabrik AG“ (Demag) in Duisburg, wo er während des 1. Weltkriegs mit Sonderaufträgen betraut wurde. In der Inflationszeit gelang ihm aufgrund seiner kaufmännischen Kenntnisse ein rascher Aufstieg: Z. wechselte 1919 zur Berliner Niederlassung der Demag, 1923 wurde er dort Leiter der Finanzabteilung sowie Vorstandsmitglied der „Waren-Transit AG“, einer Holding für Beteiligungen der Demag. Mit Unterstützung des Demag-Generaldirektors →Wolfgang Reuter (1866–1947) wurde er 1925 in den Vorstand der „Schieß-Defries AG“ berufen. 1929 holte ihn Reuter als kaufmännischen Vorstand in die Leitung der Demag AG nach Duisburg.
Ab 1.12.1934 leitete Z. die Mannesmannröhren-Werke in Düsseldorf, zunächst mit →Ernst Buskühl (1880–1945), ab Okt. 1935 als alleiniger Vorstandsvorsitzender mit dem Titel Generaldirektor. Er trieb den Wandel vom Röhren- zum Montankonzern voran, u. a. durch den Ausbau des Hüttenwerks in Duisburg-Huckingen und die Gründung der „Mannesmann Export GmbH“. 1936 wurde Z. Mitglied der Akademie für Dt. Recht, zum 1.5.1937 trat er in die NSDAP ein, 1938 erhielt er den Titel „Wehrwirtschaftsführer“. Im Konflikt um die Erzfelder des Salzgittergebiets stellte er sich an die Seite des neuen Staatskonzerns „Reichswerke Hermann Göring“.
Durch mehrere bedeutende „Arisierungen“ (Hahn’sche Werke, M. Stern, Wolff Netter & Jacobi) baute er den Mannesmann-Konzern 1938 weiter aus.
Von Okt. 1938 bis Kriegsende war Z. als Leiter der Reichsgruppe Industrie an der Organisation der Rüstungswirtschaft beteiligt.
Er wurde 1942 Leiter des Hauptausschusses Wehrmacht und Allgemeines Gerät, gehörte dem Rüstungsrat des Rüstungsministeriums an und arbeitete an den europ. Großraumplänen des Reichswirtschaftsministeriums mit.
Mannesmann expandierte unter seiner Leitung in den annektierten Gebieten und besetzten Ländern, u. a. durch Übernahmen in der Montanindustrie der zerschlagenen Tschechoslowakei und die „Arisierung“ des franz. Teils der van Leer-Gruppe. Ab 1940 wurden in den Werken des Mannesmann-Konzerns in wachsendem Maße Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter eingesetzt.
Nach Kriegsende wurde Z. von der US-amerik. Militärregierung inhaftiert, dann unter Hausarrest gestellt. Bei der Entnazifizierung wurde er erst als „minderbelastet“, nach erneuter Überprüfung 1949 als „entlastet“ eingestuft. Zum 1.12.1948 kehrte er als Aufsichtsratsvorsitzender zu Mannesmann zurück. Nachdem die alliierte Combined Steel Group den Mannesmann-Konzern 1952 in drei Nachfolgeunternehmen entflochten hatte, wurde er Vorstandsvorsitzender der Nachfolgegesellschaft „Mannesmann AG“. Z. wirkte maßgeblich mit an der Rückverflechtung der drei Nachfolgegesellschaften unter dem Dach der „Mannesmann AG“ 1955 und der Rückkehr des Unternehmens auf den Weltmarkt, u. a. durch den Bau von Hütten- und Röhrenwerken in Brasilien, Kanada und der Türkei. 1957 wechselte er in den Aufsichtsratsvorsitz, den er bis 1966 innehatte.
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Awards
|Ehrenbürger d. TH Aachen (1939);
W.-Z.-Str., Hausach (1955, 2014 umbenannt);
brasilian. Orden v. Kreuz d. Südens (1956 u. 1960);
Gr. BVK mit Stern (1956);
Dr. rer. pol. h. c. (Münster 1958);
Goldene Kammermedaille d. IHK Düsseldorf (1961). -
Works
|Der Kriegseinsatz d. dt. Ind., 1941;
Grundlagen d. Produktionskraft, 1956;
Die Praxis d. ind. Untern.führung, 1961, ²1962;
Aus meinem Leben, 1968. -
Literature
|H. A. Wessel, Kontinuität im Wandel, 100 J. Mannesmann 1890–1990, 1990;
H. A. Wessel, W. Z. (1891–1971), in: P. Bormann u. a. (Hg.), Untern. in d. Weimarer Rep., 2016, S. 375–87;
J. Bähr u. Ch. Kopper, Ind., Pol., Ges., Der BDI u. seine Vorgänger, 2019;
Munzinger;
– Qu Nachlaß: Salzgitter AG, Konzernarchiv/Mannesmann-Archiv. -
Portraits
|Zeichnung v. C. Hommel, 1958;
Ölgem. v. H.-J. Kallmann, vermutl. 1966 (beides Salzgitter AG, Konzernarchiv/Mannesmann-Archiv). -
Author
Johannes Bähr -
Citation
Bähr, Johannes, "Zangen, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 28 (2024), S. 598-599 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124963722.html#ndbcontent