Lebensdaten
1737 – 1778
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Ludwigslust
Beruf/Funktion
Maler ; Hofmaler in Schwerin ; Porträtmaler ; Kupferstecher
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 124114628 | OGND | VIAF: 60008157
Namensvarianten
  • Matthieu, Georg David
  • Matieus
  • Matthieu

Quellen(nachweise)

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Zitierweise

Matthieu, Georg David, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124114628.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V David (1697–1755). preuß. Hofmaler (s. ThB), S d. Abraham ( 1723), Perückenmacher in B., aus St. Menehould (Champagne), u. d. Suzanne Messières aus Metz;
    M Dorothea (1711–40). T d. Georg Lisiewski 1674-1751), Porträtmaler in B. (s. ThB), u. d. Maria Kahlen;
    Stief-M (seit 1741) Barbara (Anna) Rosina (1713–83), Porträtmalerin (s. ThB), T d. Georg Lisiewski (s. o);
    Om Christian Frdr. Reinhold Lisiewski ( 1794), Maler (s. NDB 14);
    Tante-m Anna Dorothea Lisiewska ( 1782), Malerin (s. NDB 14);
    Halb-B Leopold (1750–78), Bildnis- u. Historienmaler (s. ThB);
    Halb-Schw Rosina Christiana Ludovika (1748–95), Malerin (s. ThB);
    Schwerin 1772 Elisabeth Sophie Helena Christiana Lüders ( 1830), Kammerjungfer d. Prn. Charlotte v. Mecklenburg-Schwerin; kinderlos.

  • Biographie

    M. war Schüler seines Vaters und seiner Stiefmutter Barbara Rosina Lisiewska; eine enge Freundschaft verband ihn mit dem Landschaftsmaler Philipp Hackert. Beide unternahmen vermutlich gemeinsame Studienreisen, unter anderem nach Italien. 1762-64 weilten sie als Gäste im Hause des Regierungsrats Adolf Friedrich v. Olthoff in Stralsund. M. malte in Stralsund Historienbilder und Porträts. Bereits 1762 erhielt er den Auftrag. Kgn. Charlotte von England zu porträtieren, die eine gebürtige Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz war (Schloß Gripsholm u. Schwerin). Die Historienbilder sind verschollen, die meisten Porträts dieser Zeit befinden sich in schwed. Privatbesitz.

    1764 wurde M. zum Hofmaler des Hzg. Friedrich von Mecklenburg berufen. Schon vorher hatte er für Ludwigslust Porträts gemalt. M. schuf vor allem repräsentative Bildnisse von Mitgliedern der herzogl. Familie. Ein gewisser Schematismus durch den stets gleichbleibenden Auftraggeber ist nicht zu verkennen. M.s Fürstenporträts zeigen überwiegend stereotype Gesichter, dafür aber glanzvoll gemalte Kostüme und kunsthandwerkliche Gegenstände. Die Natur wird als Kulisse eingebunden. M.s Werke sind Produkte des Rokoko, die lächelnden Gesichter lassen fast jegliche Individualität vermissen. Dennoch sind seine Kompositionen bei leichter, lockerer Pinselführung in delikaten Farbnuancen brillant gemalt. Gekonnte Durchbildung der Details, reizvolle Wiedergabe stofflicher Effekte und Sinn für interessante Zufälligkeiten weisen ihn als bedeutenden Rokokomaler aus. Eine Kuriosität sind acht auf Holz gemalte ausgesägte Figuren, die vorwiegend Mitglieder der herzogl. Familie darstellen und möglicherweise ihr Vorbild in engl. Kaminfiguren haben. Ihre malerische Qualität entspricht den Tafelgemälden. M. schuf auch Pastelle und radierte Illustrationen zu heiteren Novellen. Er war Lehrer des späteren Ludwigsluster Hofmalers Christian Ludwig Seehas (1753–1802).

  • Werke

    Gemälde, Pastelle, Holzfiguren u. graph. Arbeiten, vorwiegend im Staatl. Mus. Schwerin;
    weiteres in Potsdam. Rostock, Görlitz, Berlin, Oldenburg, Schloß Gripsholm.

  • Literatur

    E. Steinmann u. H. Witte, G. D. M., Ein dt. Maler d. Rokoko, 1911;
    G. Biermann, G. D. M., o. J.;
    H. Reifferscheid, in: Meckl. Jbb. 95, 1931, S. 143-46;
    I. Schwibbe. G. D. M., Bestandskat. z. 200. Todestag, 1978;
    V. Ruthenbeck, Die Entwicklung d. Porträts in Mecklenburg z. Beginn d. 18. bis Mitte d. 19. Jh., Diss. Rostock 1954;
    W. Schuhmann, Die Hofmaler d. 18. u. 19. Jh. in Mecklenburg-Schwerin u. ihr letzter Vertreter Theodor Schloepke, Diss. Halle, 1963;
    R. Krüger, Ludwigslust, 1976;
    F. Schlie, Beschreibendes Verz. d. Werke älterer Meister in d. Ghzgl. Gem.gal. zu Schwerin, 1882;
    H. Mansfeld, Malerei d. 18. Jh. im Staatl. Mus. Schwerin, Bestandskat., 1954;
    ThB.

  • Autor/in

    Lisa Jürß
  • Zitierweise

    Jürß, Lisa, "Matthieu, Georg David" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 413-414 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124114628.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA