Lebensdaten
1801 – 1870
Geburtsort
Wassertrüdingen
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Architekt ; Fachschriftsteller
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118805649 | OGND | VIAF: 77094788
Namensvarianten
  • Voit, August
  • Voit, Richard Jakob August
  • Voit, Richard Jacob August
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Zitierweise

Voit, August von (seit 1854), Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118805649.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann Michael (1771–1846), Architekt, Fachschriftst., 1795–1807 Kreisbaukondukteur in W., 1809 Kreisbauinsp. in Ulm, 1809–12 Ing. u. Geograph b. e. bayer. Hofkommission, 1812 Kreisbauinsp. in Eichstätt, 1817–38 in Augsburg, 1838–40 in Mindelheim (s. L), S d. Georg Reinhold, Maurer- u. Steinhauermeister in Ansbach;
    M Katharina (1769–1843), aus Ansbach, zuletzt in Augsburg, T d. Balthasar Saynisch (Sajnisch), ansbach. Kammerlakai;
    2 B (beide früh †), Schw;
    1) Augsburg 1830 Mathilde (1808–45), T d. Carl Friedrich Burgett (1763–1848), Kaufm. in Augsburg, 2) Augsburg 1846 Ottilie (1819–83), T d. Eduard Friedrich Balthasar v. Hößlin (1789–1862), aus Trient, Kaufm. in Augsburg, u. d. Rosiana Elisabeth Louise v. Hößlin (1793–1871);
    3 S aus 1) Karl (Carl) (s. 2), August (1834–1900, Anna Julie Forster, * 1842, T d. Conrad Forster, 1814–78, Weinhändler, Kaufm. in Nonnenhorn/ Bodensee, 1869 bayer. LT-Abg., u. d. Elise Schnell), Architekt, Assistent b. d. bayer. Obersten Baubehörde in M., 1877 Leiter d. bayer. Baugewerksschule ebd., 1870 Baurat, Ernst (1838–1921), Prof. f. Physik an d. TH München (s. DBJ III, Tl.; Pogg. VI), 2 T aus 1) Catharina Carolina (* 1833), Amalie (1835–1904, Emil Ferdinand Balthasar v. Hößlin, 1825–94, Kassier im Bankhaus Paul Karl v. Stetten in Augsburg), 3 S aus 2) u. a. Erwin (1852–1932, Marie Rader, T d. Ernst Rader, * 1831, Gen.direktionsrat), Prof. f. Tierphysiol. an d. tierärztl. Hochschule München (s. Wi. 1928), 2 T aus 2);
    Schwägerin Amalie Burgett (1804–80, Ernst Mayer, 1796–1844, Bildhauer, s. ADB 21; ThB; NDB 16*);
    E Max (1876–1949), o. Prof. f. Anatomie u. 1. Prosektor in Göttingen (s. BLÄ; Wi. 1935; F. Stadtmüller, in: Anatom. Nachrr. 1, 1951, S. 318–35).

  • Biographie

    V. verbrachte seine Kindheit in Wassertrüdingen, Ansbach, Ulm, Eichstätt und Augsburg. Der häufige Wechsel des Wohnortes war durch den Beruf des Vaters als staatlicher Bauinspektor bedingt. Schon in der Schulzeit fiel V.s Begabung für Zeichnen und Mathematik auf. Als Gymnasiast in Augsburg gab er Zeichenunterricht, sein berühmtester Schüler war 1820 Prinz Louis Napoleon Bonaparte, der spätere Ks. Napoleon III. Ein Freund|der Jugendzeit war Georg Mezger (1801–74), seit 1840 Rektor des St.-Anna Gymnasiums in Augsburg. Nach dem Abitur 1820 studierte V. bis 1821 in Landshut und Würzburg Naturwissenschaften und Philosophie. Seit 1822 war er an der Bauschule der Kgl. Akademie der Bildenden Künste in München einer der bedeutendsten Schüler des Architekten Friedrich v. Gärtner (1791–1847). Ein Reisestipendium der bayer. Regierung für Italien ermöglichte V. 1823 den Besuch von Venedig, Florenz und Rom. Dort hatte er Zugang zu dem Kreis um den bayer. Kronprinzen Ludwig, den späteren Kg. Ludwig I. von Bayern (1786– 1868). Engen Kontakt knüpfte er zu dem dän. Bildhauer Berthel Thorvaldsen (1770–1844); in dessen Atelier lernte er auch seinen späteren Schwager, den Bildhauer Ernst Mayer kennen. Von Rom aus bereiste V. Neapel, Pompeji und Sizilien und kehrte über Paris 1825 nach Augsburg zurück, wo er anfangs als Inspektorsgehilfe seines Vaters in der Bauinspektion tätig war. 1827–31 arbeitete er als Landbau-Kondukteur in Amberg. Seit 1832 Zivilbauinspektor des Rheinkreises in Speyer, realisierte er in der Pfalz zahlreiche Kirchenbauten und einige Synagogen. Mit diesen Bauten wandte er sich vom Klassizismus der Klenzezeit ab und, geprägt von seinem Lehrer Gärtner, dem Rundbogenstil zu. Außerdem war er federführend bei der Instandsetzung sowie der Neuausstattung des Speyrer Doms (1831–41) beschäftigt. 1841 wurde er in Anerkennung seiner Tätigkeit in der Pfalz als Nachfolger Gärtners als Professor an die Bauschule der Akademie der Bildenden Künste in München berufen. Hier kam er in Kontakt mit namhaften Kollegen wie den Malern Moritz v. Schwind (1804–71) und Julius Schnorr v. Carolsfeld (1794–1872) sowie dem Bildhauer Ludwig Schwanthaler (1802–48). Der letzte Auftrag Ludwigs I. an V. galt einer Gemäldegalerie in München, der Neuen Pinakothek, die 1853 eröffnet wurde (1944 zerstört). Nach dem Tod Gärtners 1847 wurde V. als dessen Nachfolger mit der Leitung der Obersten Baubehörde betraut. Unter der Regierung Kg. Maximilians II. (1811–64) festigte sich seit 1848 V.s Position als Hofbauarchitekt. Er hatte – neben Friedrich Bürklein (1813–72) – entscheidenden Anteil an den Planungen der Maximilianstraße, einem Versuch Maximilians II., einen eigenen Baustil, den sog. Maximiliansstil zu initiieren. Im Zuge des Ausbaus der Univ. München entwarf und realisierte V. zahlreiche neue Universitätsgebäude (teilweise umgebaut, im 2. Weltkrieg zerstört). Einen herausragenden Bauauftrag stellte der Münchner Glaspalast im alten Botanischen Garten dar; mit ihm gelang V. eine der damals modernsten Glas-Eisen-Konstruktionen auf dt. Boden (nach knapp achtmonatiger Bauzeit 1854 eingeweiht, 1931 durch Brand zerstört). Seit 1858 erhielt V. in der Obersten Baubehörde Unterstützung durch den Architekten Gottfried Neureuther (1811–87), seit 1861 war sein Sohn August als Assistent dort tätig. Nach dem Tod Maximilians II. 1864 schwand V.s Einfluß. Er erhielt von Kg. Ludwig II. keine großen Aufträge mehr; der Rundbogenstil, in dem er einen Großteil seiner Bauten entworfen hatte, wurde nicht mehr geschätzt.

    V. war ein bedeutender Architekt in der Nachfolge Gärtners, dem in seinen Bauten unter Verwendung von frei abgewandelten romanischen, gotischen und byzantinischen Formen eigenständige Synthesen gelangen.

  • Auszeichnungen

    |Mitgl. d. kgl. bayer. Bauausschusses (1842);
    Rr. d. Civilverdienst-Ordens d. bayer. Krone (1854);
    Ehrenmitgl. d. Ak. d. Bildenden Künste München (1855);
    preuß. Kronenorden (n. 1856);
    – Initiator, Gründer u. Vorstand d. Münchner Kunstgewerbever. (1851);
    Ehrenvizepräs. d. Soc. universelle pour l’encouragement des arts et de l’industrie (1855);
    Mitgl. d. Münchner Kunstver., d. Commission f. Erhaltung d. Kunstdenkmale u. Altertümer in Bayern (1868).

  • Werke

    Weitere W u. a. Kirchenbauten: Prot. Friedhofskirche, Augsburg, 1825–26;
    St. Ludwig, Speyer, 1834–36;
    St. Michael, Homburg, 1839–41;
    Lutherkirche, Ludwigshafen/ Rhein, 1858–64;
    Stadtpfarrkirche, Weißenhorn, 1864–69;
    St. Andreas, Selb, 1859–63;
    Profanbauten: Glasmalerei-Anstalt, München 1843–46;
    Zentralgefängnis, Nürnberg, 1864–67;
    Wintergarten f. Kg. Maximilian II., Residenz, München, 1851–53;
    Wintergarten f. Kg. Ludwig II., Residenz, München, 1866–68;
    restaurator. bzw. denkmalpfleger. Tätigkeit: Hambacher Schloß (Maxburg), Hambach;
    Dom, Regensburg, 1856–69;
    W-Verz. in: H.-J. Kotzur, 1978 (s. L);
    Verz. d. Schrr. ebd., Bibliogr., 1. Bd., S. 330 f.;
    Nachlaß: Architekturmus. TU München.

  • Literatur

    |ADB 40;
    e. wiss. Monogr. existiert bisher nicht;
    E. Roth, Der Glaspalast in München, Glanz u. Elend 1854–1931, 1971;
    W. Mittlmeier, Die Neue Pinakothek in München 1843–1854, 1977;
    H.-J. Kotzur, Forschungen z. Leben u. Werk d. Architekten A. v. V., 2 Bde., 1978 (L, P);
    V. Hütsch, Der Münchner Glaspalast 1854–1931, 1985;
    Zw. Glaspalast u. Maximilianeum, Architektur in Bayern z. Zt. Maximilians II. 1848–1864, hg. v. W. Nerdinger, Ausst.kat. Münchner Stadtmus. 1997;
    N. Gerhart (Hg.), 200 J. Ak. d. Bildenden Künste München, Ausst.kat. 2008;
    A. Meier, Baumeister unter zwei bayer. Königen, Zum 200. Geb.tag A. v. V.s, in: Jb. d. Hist. Ver. f. Mittelfranken 99, 2000 / 2009, S. 249–70, erweitert in: ders., Lb. bed. Wassertrüdinger, 2008, S. 195–224 (L, P);
    C. Denk u. J. Ziesemer, Kunst u. Memoria, Der Alte Südl. Friedhof in München, 2014, S. 386 f. (P);
    ThB;
    Dict. of Art;
    zu Johann Michael: H. J. Kotzur, Notizen z. Leben u. Werk d. Architekten J. M. V. 1771–1846, 1978;
    Augsburger Stadtlex.

  • Porträts

    P Photogr. v. F. Hanfstaegl, undat., Abb. in: H. Gebhardt, Franz Hanfstaengl, Von d. Lith. z. Photogr., Ausst.kat. München 1984, S. 150;
    Porträtmedaillon auf d. Fam.grabmal, Marmor, v. H. Oehlmann, 1874 (München, Südl. Friedhof), Abb. in: Denk u. Ziesemer (s. L), S. 386.

  • Autor/in

    Ulrike Grammbitter
  • Zitierweise

    Grammbitter, Ulrike, "Voit, August von" in: Neue Deutsche Biographie 27 (2020), S. 74-76 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118805649.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Voit: Richard Jakob August v. V., Architekt, geboren am 17. Februar 1801 zu Wassertrüdingen in Mittelfranken als der Sohn des Baumeisters Johann Michael V. (1771—1846), besuchte die Lateinschule und das Gymnasium zu Ulm, Eichstätt, Ansbach und Augsburg und erhielt, da der Vater als Beamter im Baufach in diesen Städten sich bethätigte, frühzeitig eine, seine weitere Entwicklung bestimmende Einwirkung. Nachdem der junge V. auch noch die Universität Landshut (1819) und Würzburg (1821) besucht und tüchtige Vorkenntnisse in Mathematik, Naturwissenschaften und Technik und eine wohlthätig wirkende höhere Bildung erworben hatte, bezog er die Akademie zu München (1822), um sich unter Gärtner's Leitung ganz der Baukunst zu widmen. Von|diesem seinem Lehrer erbte V. die specielle Vorliebe für den romanischen (Rundbogen-)Stil, welchen der eifrige Schüler mit hingebender Begeisterung weiter cultivirte. Eine Studienreise nach Italien (1823—24) verhalf zur selbständigen Ausbildung und Reife. Dabei richtete er nicht nur ein Hauptaugenmerk auf die durch Hittorf und Zanth kurz vorher untersuchten griechischen Bauten Siciliens, welche er nun in ihrem Detail studirte, sondern unterzog auch die Rundbogenbauten zu Pisa, Florenz, Padua und Venedig einer eingehenden Untersuchung. Weitere Forschungen an den alten Bauwerken zu Genua, in Südfrankreich, zu Paris und am Rhein bestätigten in ihm die schon von Gärtner aufgestellte Ansicht, daß der romanische Stil in einer unseren Verhältnissen angemessenen Fortbildung und Entwicklung die sicherste Tragweite biete. Mit solchen Resultaten trat V. unter der Leitung seines Vaters und des Oberbauraths Beyschlag zu Augsburg in die Praxis, übernahm den Bau der protestantischen Friedhofskirche daselbst (1825—26) und lieferte viele Entwürfe für Silberarbeiter und sonstige Gewerksleute. Dadurch gewann er tiefe Einsicht in die richtige Behandlung und Verwendbarkeit des zur jeweiligen Ausführung taugsamsten Materials und erweiterte sein Wissen in einer empirischen Weise, welche seiner späteren vielseitigen Thätigkeit nutzreich zu statten kam. Nach feiner 1827 erfolgten Anstellung als Bauconducteur in Amberg und 1832 als Civilbauinspector des Rheinkreises zu Speier schuf V. die Kirchen zu Homburg, Lingenfeld, Pfoz, Waldsee, Berghausen, Wilgartwiesen, das Rathhaus zu Anweiler und Landau, die Getreidehalle zu Kaiserslautern, die Synagogen zu Kirchheimbolanden und Speier, das Bezirksgefängniß und die Stallung zur Zucht edler Pferde in Zweibrücken. Aus Voit's Bauten „leuchtet insbesondere ein praktischer Sinn und das Bestreben hervor, die Formen aus der Construction zu entwickeln, dadurch den Gebrauch und die Benützung des Gebäudes im Aeußern und Innern auszusprechen, übrigens in dem Ganzen, wie in den Theilen, edle Einfachheit auszuprägen und willkürliche Ausschmückungen zu vermeiden; Alles ist durchdacht und voll Harmonie“. Wenn man solche, eigentlich selbstverständliche Eigenschaften an einem Baukünstler rühmen muß, so wirft solches Lob einen eigenen Schatten auf seine übrigen zahlreichen Collegen und Fachgenossen, als ob solche geradezu nur ganz unpraktische Dinge zu leisten im Stande wären! — Die Vorzüge Voit's erregten die Aufmerksamkeit König Ludwig I. während seiner Anwesenheit in der Pfalz; die Folge davon war eine Berufung Voit's an Fr. v. Gärtner's Stelle als Professor der Baukunst an der Akademie. Da Gärtner an die Spitze jener großartigen Schöpfungen König Ludwigs trat, blieb V. nur auf die theoretische Bildung seiner Schüler beschränkt. Um denselben ein mustergültiges Material in die Hand zu geben, begann V. die „Denkmäler der Kunst“ als Atlas zu Kugler's „Geschichte der Kunst“; er lieferte aber nur das erste Heft (die Fortsetzung besorgten E. Guhl und J. Caspar, Stuttgart bei Ebner und Seubert), da V. als ausführender Künstler wieder vollauf Beschäftigung fand. König Ludwig I. übertrug ihm den Bau für die unter Ainmiller's Leitung neu erblühte Glasmalereianstalt, ebenso das Project zur Neuen Pinakothek (vgl. Kunstblatt 1846, S. 252). Erstere ist heutzutage den Erfordernissen einer Kunstgewerbeschule entsprechend umgebaut; letztere durch den Untergang jenes die Außenseite schmückenden Freskencyclus um einen Haupttheil ihrer Wirkung gebracht. Im Innern erzielte V. eine ungleich bessere Beleuchtung als Klenze in der Alten Pinakothek, insbesondere gilt die Lichtvertheilung des Rottmannsaales als ein glücklicher Griff. Nach Fr. v. Gärtner's Ableben (1847) wurde V. als Oberbaurath ins Ministerium berufen und ihm als Vorstand der obersten Baubehörde ein großer Wirkungskreis angewiesen. Schon früher hatte V. im Auftrage des Kronprinz Maximilian Entwürfe gemacht zur Restauration der Reichsfeste Trifels,|der Maxburg in der Pfalz und der Burg zu Nürnberg, nun übernahm er auch noch den Bau des chemischen Laboratoriums und des Physiologischen Instituts zu München. Auch der anfänglich nur vorübergehend zur Industrieausstellung von 1854 bestimmte, dann aber seither immer noch zu den verschiedensten Expositionen dienende große Glaspalast wurde nach Voit's Plänen durch die Maschinenfabrik von Kramer-Clett in Nürnberg zur Ausführung gebracht. Mit Kreling restaurirte V. die Klosterkirche zu Heilsbronn (Gartenlaube 1859, S. 545) und begann mit Denzinger den Ausbau der Regensburger Domthürme. Aus Liebe zur Gewerkskunst begründete V. 1849 mit anderen Genossen den heute noch florirenden Verein zur Ausbildung und Hebung der Gewerke in München. Den Schluß seiner Thätigkeit sollte der Bau eines königlichen Schlosses in Feldafing am Starnbergersee bilden; die Ausführung dieser reizenden Pläne unterbrach leider das 1864 erfolgte Ableben Sr. Maj. König Maximilian II. — Der vielfach ausgezeichnete Künstler starb am 12. December 1870 zu München. Den Grundzug seiner Kunst bildete eine klare Tüchtigkeit und ein charaktervoller Ernst — Vorzüge, welche wol im Stande sind, selbst glänzendere Leistungen in Schatten zu stellen.

    • Literatur

      Vgl. Nagler, 1850. XX, 509. —
      Nr. 598 Illustr. Ztg. Leipzig, 16. Febr. 1854. —
      Gottgetreu in der Zeitschrift des Bayer. Architekten- und Ingenieur-Vereins. III. Jahrg., 1. Heft. —
      Zeitschrift des Kunstgewerbe-Vereins 1871. —
      Beilage 357 Allgem. Ztg. vom 23. Febr. 1870. —
      Kunstvereinsbericht f. 1870, S. 60. —
      Lützow, Kunstchronik, 1871, S. 85. —
      Fr. Reber, Bautechn. Führer durch München, 1876.

  • Autor/in

    Hyac. Holland.
  • Zitierweise

    Holland, Hyacinth, "Voit, August von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 40 (1896), S. 220-222 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118805649.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA