Lebensdaten
1927 – 1992
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Industriemanager
Konfession
mehrkonfessionell
Namensvarianten
  • Voisard, Otto Karl Hugo
  • Voisard, Otto
  • Voisard, Otto Karl Hugo
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Zitierweise

Voisard, Otto, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/sfz137354.html [28.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl Albert (1895–1962), aus W., Dipl.-Ing., Bauleiter, Oberlt. d. Res., S d. Karl Josef (1859–1925), aus Augsburg, Photograph, mit B Albert Voisard (* 1898) Inh. e. Foto-Ateliers in Augsburg, Mitinh. e. Kunstblumenfabrik, Maler, Schriftst., u. d. Hermine Katherine Bodenstein (1870–1918), aus W., Modistin, Inh. v. 2 Modegeschäften in W.;
    M Margarete Luise (1898–1975), Beamtin, T d. Hugo Friedrich Viktor Engelhardt (1868–1937), aus Arnstadt (Thür.), Anstreichermeister in W., u. d. Luise Engelhardt (1870–1928), aus W., Cousine d. H. F. V. Engelhardt;
    Leoben (Steiermark) 1956 Gertrud (Trude) Lenk (1928–2013, kath.), aus Traboch, techn. Zeichnerin, T d. Anton Sebastian Lenk (1890–1978), aus Proleb b. Leoben, Huf- u. Wagenschmied-Meister in Leoben, Erfinder, Bes. v. Patenten, u. d. Anna Maria Ranz (1895–1968), aus Gabersdorf (Steiermark);
    3 S Kai, Rainer (* 1960), Dr. med., Kardiol., 2010 Chefarzt f. Innere Med. am Krankenhaus Hammelburg, 2009 ao. Prof. in Ulm (s. Kürschner, Gel.-Kal. 2013), Felix (* um 1965), 1998–2009 Projektmanager b. d. BMW-Welt in M., 2009–13 b. Toscana Resort Castelfalti, seit 2014 b. Drees & Sommer.

  • Biographie

    V. besuchte Schulen in Wien und Berlin, machte 1944 das Notabitur und wurde im selben Jahr in Wien als Flakhelfer, dann zur Kriegsmarine eingezogen. Nach kurzer Kriegsgefangenschaft studierte er seit 1946 Maschinenbau an der TH Wien (Dipl.-Ing. 1951). Anschließend war er als Betriebsingenieur im steiermärk. Hüttenwerk Donawitz der „Österreichisch-Alpine Montangesellschaft“ tätig und wechselte 1954 zur „Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG“ (M.A.N.), zunächst in Hamburg als Verkaufs- und Projektingenieur für Dieselmotoren. Als Assistent des Vorstandsvorsitzenden Ulrich Neumann (1903–|77) arbeitete er seit 1958 in der M.A.N.-Zentrale in Augsburg, 1963 kehrte er als Leiter des Technischen Büros nach Hamburg zurück. Nach der Gründung der „Motoren- und Turbinen-Union GmbH“ (MTU) in München und Friedrichshafen 1969, einem Gemeinschaftsunternehmen von M.A.N. und „Daimler Benz AG“, wurde V. Sprecher der Geschäftsführung der MTU-Gruppe mit 9800 Beschäftigten. Unter seiner Regie verdoppelte sich der Umsatz in drei Jahren von 430 auf 959 Mio. DM.

    1973 wurde V. ordentliches Vorstandsmitglied der M.A.N. und übernahm 1974 die Leitung des defizitären Unternehmensbereichs Nutzfahrzeuge, den er durch konsequente Rationalisierung in der Programm- und Fertigungsplanung sanierte. Der Umsatz verdoppelte sich bis 1977 / 78 auf fast drei Mrd. DM, ca. zwei Drittel des Gesamtumsatzes der M.A.N. Aufgrund dieser Erfolge wurde V. 1979 zum Vorstandsvorsitzenden der M.A.N., dem größten dt. Maschinenbauunternehmen, bestellt, das er 1982–85 erfolgreich aus einer ernsten Krise führte durch Abbau von Überkapazitäten, Straffung des Produktionsprogramms und Streichung von fast 11 000 Arbeitsplätzen. Gleichzeitig erfolgte eine Verschmelzung der Konzernholding „Gutehoffnungshütte Aktienverein“ in Oberhausen mit der M.A.N. zur „MAN AG“, die ihren Sitz nach München verlegte.

    Im Zuge dieser Fusion verließ V. das Unternehmen und wechselte 1986 nach Wien als Generaldirektor zur „Steyr-Daimler-Puch AG“ (SDP), dem drittgrößten Industrieunternehmen Österreichs mit 17 000 Beschäftigten, das u. a. an einer einseitigen Ausrichtung auf das Waffen- und Panzergeschäft und fehlenden Investitionen in zukunftsorientierte Bereiche litt. V. strukturierte die SDP um in eine Konzernholding mit fünf Tochterunternehmen (Panzer, Fahrzeugtechnik, Wälzlager, Handfeuerwaffen u. Importgeschäfte), verkaufte defizitäre Aktivitäten und reduzierte die Zahl der Beschäftigten auf 8900, wodurch die SDP 1990 in die Gewinnzone zurückkehrte. V. starb nach schwerer Krankheit.

  • Auszeichnungen

    |Präsidiumsmitgl. im Landesverband d. Bayer. Ind. e. V. (1982–84);
    Vorstandsmitgl. im Verband d. Automobilind. e. V.;
    AR-Vors. d. MAN-B&W Diesel GmbH, u. d. MTU Motoren- u. Turbinen-Union Friedrichshafen GmbH;
    AR-Mitgl. d. Zahnräderfabrik Renk AG, MAN Technol. GmbH, Bayer. Vereinsbank AG, German, Lloyd AG, Harmstorf AG, MAN-Roland Druckmaschinen AG, MTU Motorenu. Turbinen-Union München GmbH, Voest-Alpine Stahl AG;
    Bayer. Verdienstorden (1981);
    Staatsmedaille f. bes. Verdienste um d. bayer. Wirtsch. (1984);
    Grande Ufficiale dell’ Ordine al Merito della Repubblica Italiana (1982);
    Gr. Goldenes Ehrenzeichen f. Verdienste um d. Rep. Österr. (1991).

  • Quellen

    |Hist. Archiv d. MAN AG, Augsburg(P).

  • Literatur

    |R. Mayrhofer, Steyr-Daimler-Puch AG, Die Krise d. traditionellen Ind.konzerns u. ihre Auswirkungen auf d. Region Steyr, 1989;
    J. Bähr u. a., Die MAN, Eine dt. Ind.gesch., 2008, bes. S. 425 f. u. 445–56;
    Munzinger;
    Mitt. v. Prof. Dr. Rainer Voisard (Ulm).

  • Autor/in

    Richard Winkler
  • Zitierweise

    Winkler, Richard, "Voisard, Otto" in: Neue Deutsche Biographie 27 (2020), S. 73-74 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/sfz137354.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA