Lebensdaten
1810 – 1879
Geburtsort
Leipzig
Sterbeort
Wiesbaden
Beruf/Funktion
Verlagsbuchhändler
Konfession
lutherisch?
Normdaten
GND: 118767496 | OGND | VIAF: 301329805
Namensvarianten
  • Westermann, George (seit 1838)
  • Westermann, Georg (bis 1838)
  • westermann, georg
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Zitierweise

Westermann, Georg (bis 1838), Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118767496.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Heinrich (1777–1835), Goldschmied in L., S d. Johann Kaspar (1741–1808), Goldschmied in L.;
    M Josepha (1783–1864), aus L., T d. Johann Ernst August Schönkopff (1732–1800), aus Arnstadt, Goldschmied in L., u. d. Johanna Meysel (1748–96), aus Sommerfeld b. L.;
    4 B (1 früh †) Emil (1805–35), Goldschmied in L., Anton (1806–69, Louise Schönkopff, 1810–86, T d. Jacob August Schönkopff, 1776–1864, Goldschmied in L., S d. Johann Ernst August Schönkopff, 1732–1800, s. o., u. d. Henriette Juliane Westermann, 1784–1855, Schw d. Heinrich Westermann, 1777–1835, s. o.), Prof. d. klass. Philol. an d. Univ. Leipzig, Mitgl. d. Sächs. Ak. d. Wiss. (s. Mitgll. Sächs. Ak. d. Wiss.), Bernhard (1814–89, Johanna Wilhelmine Braasch, 1819–93, T d. Friedrich Braasch, 1778–1844, Kaufm. in Hamburg), Kaufm. in Hamburg, 1849 Buchhändler in New York, 1 Schw Sophie Helene (1812–66, Bernhard Hermann, 1807–56, Buchhändler in L., S d. Johann Friedrich Hermann, 1767–1813, Dr. iur., in L..);
    1) Braunschweig 1838 Blanka (1814–79), T d. Johann Friedrich Vieweg (1761–1835), aus Glaucha b. Halle, Verlagsbuchhändler in B. (s. ADB 39; Killy; Braunschweig. Biogr. Lex. I), u. d. Charlotte Campe (1774–1834), aus Potsdam;
    5 S |(1 früh †) u. a. Friedrich (s. 2), Carl (1848–1909, Laura Liebig, 1856–1939, T d. Karl Liebig, 1818–70, Apotheker in Darmstadt), 2 T Stephanie (1842–1913, Fritz Brauns, 1832–1915, preuß. Gen.major), Charlotte (1844–1919, Heinrich v. Eggeling, 1838–1911, sachsen-meining. Adel 1908, WGR, Kurator d. Univ. Jena, Dr. phil. h. c., Dr. theol. h. c., Dr. med. h. c., s. NDB V*);
    Gvv d. Ehefrau Johann Heinrich Campe (1746–1818), Feldprediger, Päd., Schriftst., Gründer d. „Schulbuchhandlung“ in B. (s. NDB III).

  • Biographie

    Nach der Volksschule besuchte W. 1824–26 die Städt. Lateinschule Albertinum in Freiberg (Sachsen). Auf Anraten des Leipziger Buchhändlers Wilhelm Ambrosius Barth (1790–1851) absolvierte er anschließend 1827–31 eine buchhändlerische Ausbildung in der Verlagsbuchhandlung von Johann Friedrich Vieweg, dem Schwiegersohn des Pädagogen, Schriftstellers und Verlegers Joachim Heinrich Campe, in Braunschweig, wo er profunde Kenntnisse im Verlags- und Druckereiwesen erwarb. Der Lehre schloß sich eine einjährige Beschäftigung als Buchhandelsgehilfe in diesem Unternehmen an. Danach ging W. auf Wanderschaft. Ab 1832 war er in der Buchhandlung Gebr. Bornträger in Königsberg tätig, 1834 trat er in die Verlagsbuchhandlung Johann Ambrosius Barth in Leipzig ein, 1835–37 arbeitete er in der Buchhandlung Perthes, Besser & Mauke in Hamburg.

    Den Abschluß seiner Wanderjahre bildete eine sechsmonatige Reise durch Großbritannien. Die Dynamik der engl. Industrialisierung, die Geschäftigkeit des Londoner Buchhandels und das liberale politische System Großbritanniens beeindruckten W. so stark, daß er nach seiner Rückkehr seinen Vornamen anglisierte und sich fortan „George“ nannte.

    1838 begründete W. – durch eine väterliche Erbschaft mit Startkapital versehen – in Braunschweig die Verlagsbuchhandlung George Westermann und heiratete die jüngste Tochter seines ehemaligen Lehrherrn Vieweg.

    Die Integration in den Familienverband Campe-Vieweg, die durch W.s Konvertierung zur ref. Konfession ihren symbolischen Abschluß fand, erweiterte die für den Aufbau des Unternehmens zentralen gesellschaftlichen und geschäftlichen Verkehrskreise und erschloß nachhaltige Möglichkeiten der Unternehmensfinanzierung.

    Eine zügige Etablierung durch den Aufkauf von Verlagen sowie die Veröffentlichung von neuen und weitgehend unbekannten Autoren war die wesentliche strategische Zielsetzung der Aufbauphase. W. verlegte u. a. engl.sprachige Belletristik (Charles Dickens, Robert Burns, Jonathan Swift) und sicherte sich durch die Herausgabe von Wörterbüchern und Fachliteratur Marktanteile an dem im Aufschwung begriffenen Marktsegment der neusprachlichen Wissenschaften; desweiteren bot er – seinen politischen Anschauungen entsprechend – Geschichtswerke mit gemäßigt liberaler Tendenz an (Karl v. Rotteck, 1775–1840, Allg. Gesch. vom Anfang d. hist. Kenntniß bis auf unsere Zeiten, 15. Ausg. 1841). Dazu kamen geographische Publikationen, Reisebeschreibungen sowie technische und landwirtschaftliche Lehrwerke.

    Die Suche nach Expansionsmöglichkeiten außerhalb des stagnierenden dt. Buchmarktes führte W. in die USA. 1849 gründete er zusammen mit seinem Bruder Bernhard die Sortimentsbuchhandlung „G. & B. Westermann Brothers“ in New York, die durch den Rückfluß erhoffter Gewinne auch die Expansion des Braunschweiger Stammhauses finanzieren sollte. Fehleinschätzungen über die Realisierbarkeit des „Massenabsatzes“ in den USA verursachten jedoch eine Unternehmenskrise, die die berufliche Existenz W.s bedrohte. 1852 trennte er sich daher von der US-Filiale, die fortan unter „B. Westermann & Co.“ firmierte.

    Die Konzentration auf den Ausbau der Verlagssparten Belletristik, Kartographie und Sprachwissenschaften, eine differenzierte Preis- und Produktpolitik in allen Teilbereichen, ein konsequenter Ausbau der technischen Betriebe sowie die Entwicklung von innovativen Artikeln wie der in Zusammenarbeit mit Theodor Frhr. v. Liechtenstern (1799 / 1800–48) und Heinrich (Henry) Lange (1821–93) realisierte „Neueste[r] Schulatlas in der Erdkunde“ (1853) und die nach dem Vorbild des US-Magazins „Harpers Monthly“ konzipierten „Westermanns illustrierte deutsche Monatshefte“ (1856 ff.) trugen in der Folgezeit zur Sicherung der Position auf dem literarisch-publizistischen Markt bei. Mit anspruchsvollen Beiträgen aus Kultur, Technik, Naturwissenschaften und – zunehmend – Belletristik, v. a. Novellen, richteten sich die „Monatshefte“ an ein gebildetes Publikum. 1872 lag die Auflage bei ca. 35.000 Stück pro Jahr. Zu den Autoren zählten der Chemiker Justus v. Liebig (1803–73), der Astronom Johann Heinrich v. Mädler (1794–1874) sowie die Schriftsteller Wilhelm Raabe (1831–1910) und Theodor Storm (1817–88), die auch außerhalb der „Monatshefte“ Werke im Westermann-Verlag veröffentlichten. Nach dem Tod W.s wurde das Familienunternehmen von seinem Sohn Friedrich weitergeführt.

  • Auszeichnungen

    A hzgl. braunschweig. KR (1876);
    Rr.kreuz d. Verdienstordens v. Hl. Michael (1876).

  • Literatur

    |ADB 42;
    Jubilee of B. Westermann & Co.-Lemcke & Buechner, in: Publisher’s Weekly, Dec. 3, 1898, S. 1029–31;
    G. Schmitz, Fünfundsiebzig J. Georg Westermann Braunschweig 1838–1913, 1913;
    Hundert J. Georg Westermann Braunschweig, 1938;
    Georg Westermann, Ahnenlisten Westermann (Braunschweig), ²1939;
    Th. Müller, Der Verl. G. W. 1810–1879, Ein Ll. aus Büchern u. Tagebüchern, hg. v. Everhard Westermann, 1965;
    H. Grote (unter Mitwirkung v. L. Piepenbrinck), G. W. 1810–1879, Persönlichkeit u. Werk, 1977 (P);
    G. Bouché, … und beehre ich mich Ihnen anzuzeigen, FS z. 150j. Bestehen d. Unternehmens Westermann 1838–1988, 1988;
    V. Kleinschmidt, G. & B. Westermann Brothers, New York, in: H.-R. Jarck (Hg.), Brücken in e. neue Welt, Auswanderer aus d. ehem. Land Braunschweig, 2000, S. 256 ff.;
    A. Lütjen, Die Viewegs, Das Bsp. e. bürgerl. Fam. in Braunschweig 1825–1921, 2012.

  • Porträts

    |Pendantbildnisse G. u. Blanka W., Pastell/ Karton, anon., n. 1870 (Braunschweig. Landesmus.), Abb. in: Grote (s. L) u. C. Teichmann-Knauer (mit e. Btr. v. W. Otte), Bürgerporträts d. 19. Jh., Die Ehepaar-Pendantbildnisse d. Braunschweig. Landesmus., 1992;
    Photogrr.: Untern.archiv d. Westermann-Gruppe, Braunschweig;
    Braunschweig. Landesmus.

  • Zitierweise

    Grabenhorst, Carsten, "Westermann, Georg" in: Neue Deutsche Biographie 27 (2020), S. 896-898 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118767496.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Westermann: George W., Verlagsbuchhändler, 1879, wurde geboren in Leipzig am 23. Februar 1810. Sein Vater Heinrich C. C. W., 1835, war ein künstlerisch gebildeter Goldschmied und auch seine Mutter, Josepha Karoline Schönkopf, 1864, stammte von einem solchen ab. Wie sein älterer Bruder, Anton, welcher Professor der Philologie wurde, erhielt auch George W. eine sorgfältige Erziehung, bei der auch der Sinn für Kunst und Litteratur früh geweckt wurde. Er besuchte das Gymnasium in Freiberg und trat dann, da er Buchhändler werden wollte, am 8. Juli 1827 bei der Vieweg’schen Buchhandlung in Braunschweig in die Lehre. Hier nahm sich sein Chef Friedrich Vieweg, der Schwiegersohn J. H. Campe's, der an dem strebsamen Jünglinge Gefallen fand, seiner mit besonderer Fürsorge und Liebe an. W. brachte daher seine ganze Lehrzeit in Braunschweig zu und sah sich dann zu weiterer Ausbildung in anderen Buchhandlungen um, so u. a. in den damals besonders hervorragenden Geschäften von Bornträger in Königsberg, Barth in Leipzig, Perthes, Besser und Mauke in Hamburg. Nachdem er darauf zu demselben Zwecke, sowie zum Studium des englischen Buchhandels und der damaligen litterarischen Verhältnisse längeren Aufenthalt in England genommen hatte, wodurch seine Vorliebe für englisches Wesen, die mit einer gewissen Abneigung gegen Frankreich verknüpft war, verstärkt wurde, eröffnete er am 21. Mai 1838 in Braunschweig ein eigenes Verlagsgeschäft. Noch in demselben Jahre vermählte er sich (29. November 1838) mit Blanka Vieweg, der jüngsten Tochter von Friedrich Vieweg und der Schwester von Eduard Vieweg (vgl. über diesen A. D. B. XXXIX, 690 ff., wo S. 693 der Todestag seiner Frau in den 4. October 1872, der Geburtstag seines Sohnes Heinrich in den 17. Februar zu ändern ist). Um seinem Verlage schnell eine größere Ausdehnung zu geben, kaufte er von mehreren Verlagsbuchhandlungen, wie z. B. von C. P. Melzer in Leipzig und W. Trinius in Stralsund, Verlagsartikel und Büchervorräthe an, so von|ersterem besonders Thibaut's französisches Wörterbuch, das sich bald eines großen Rufes und außergewöhnlichen Absatzes erfreute, und das unter Westermann's Leitung mehrfach zeitgemäß umgearbeitet bis 1896 in 132 Auflagen erschienen ist. Ueberhaupt waren Sprache und Sprachwissenschaft eine der Hauptrichtungen seines Verlages (Herrig's Archiv f. d. Studium der neueren Sprachen von 1849 bis 1896 in 96 Bänden erschienen; zahlreiche Wörterbücher, wie Molé, Cousin, Elwell, Klotz, Rost etc.), daneben belletristische Litteratur, Geschichte (Rotteck, Macaulay etc.) und Geographie (Schmarda, Heuglin). An letztere Richtung schloß sich bald ein sehr bedeutender kartographischer Verlag an, aus dem vor allem der während mehrerer Decennien mustergültig gebliebene Schulatlas von Frh. v. Liechtenstern und Lange (begonnen 1853, vollendet 1857), der weitverbreitete Lange’sche Volksschulatlas (bis 1896 in mehr als zwei Millionen Exemplaren erschienen) und der von G. W. vorbereitete, aber erst nach seinem Tode durch seinen Sohn Friedrich vollendete, jetzt als der bedeutendste und verbreitetste Atlas bekannte Schulatlas von C. Diercke (erschienen 1883 und bis 1896 in 32 Auflagen verbreitet), zu nennen sind. Um eine eigene Anstalt für die technische Herstellung der Druckplatten zu gewinnen, gründete er 1873 in Leipzig ein geographisch-artistisches Institut, das später dem Braunschweiger Hause eingefügt wurde. Eine eigene Druckerei hatte er bald nach Eröffnung seines Geschäftes (1845) in Braunschweig errichtet, die er mit Erfolg auf eine immer höhere Stufe zu heben suchte, so daß sie das Börsenblatt für den deutschen Buchhandel 1877 „hinsichtlich ihrer praktischen Einrichtung und Ausstattung die schönste und mustergültigste Deutschlands“ nannte. Im December 1848 errichtete W. im Verein mit seinem Bruder Bernhard eine buchhändlerische Filiale in Newyork, lange Zeit die erste deutsche Sortimentsbuchhandlung in den Vereinigten Staaten. Doch überließ er das Unternehmen, als es gesichert war, 1852 seinem Bruder zur alleinigen Fortführung. Für die deutsche Litteratur und unser gesammtes Geistesleben war ein wichtiges Ereigniß die Begründung der illustrirten deutschen Monatshefte. Mit klarem Blicke erkannte W., daß sich in der damals aufblühenden illustrirten Zeitlitteratur eine Lücke zeigte, durch deren Ausfüllung erst der ganzen Richtung die tiefere Bedeutung gegeben wurde. Die anderen Nationen, namentlich Engländer und Amerikaner, hatten bereits mit ihren illustrirten Reviews und Monthlys den Weg gezeigt und so entstanden die von W. geplanten, im Verein mit dem Schriftsteller und Philologen Dr. Boegekamp aufs sorgsamste vorbereiteten Westermann’schen Monatshefte, die im October 1856 unter Redaction von Dr. Adolf Glaser ins Leben traten. Es war die erste große deutsche Revue, die unter Ausschluß von dem, was die Zeit in politischer und religiöser Hinsicht bewegte, dem deutschen Volke und vor allem der deutschen Familie die Ergebnisse und neuen Erzeugnisse aus Wissenschaft, Litteratur und Kunst in edler, verständlicher Sprache zu bieten suchte. Die Monatshefte sollten, wie es im Prospect hieß „dem Mangel eines größeren Centralorganes für die nach Volksthümlichkeit ringende Bildung unserer Zeit abhelfen und mit ernstem Wollen die Richtung verfolgen, deren Streben darauf geht, die Wissenschaft lebendig zu machen und sie ins Leben zu tragen“, und sie haben, wie wir jetzt hinzufügen können, fast fünf Jahrzehnte lang der Zeit dienend, aber nie den wechselnden Modelaunen huldigend, diese hohe Aufgabe treulich erfüllt, so daß sie mit Recht nicht nur das älteste, sondern auch das vornehmste Familienblatt Deutschlands zu nennen sind. Der Aufschwung der Novelle in Deutschland ist zu einem großen Theile diesen Monatsheften zuzuschreiben, da gerade die namhaftesten deutschen Schriftsteller mit besonderer Vorliebe ihre Werke zuerst in den Monatsheften veröffentlichten: es genügt an Namen wie Storm, Roquette, Auerbach, Raabe, Riehl, Spielhagen, Rosegger, Heyse, Laube etc. zu erinnern.|Verständnißvolle Theilnahme schenkte den Blättern besonders auch Westermann's Gattin, die ein schweres Leiden lange Jahre auf das Krankenlager geworfen hatte, von dem sie erst am 23. Februar 1879 der Tod erlöste. Am 8. Juli 1877 feierte W. in voller Rüstigkeit sein 50jähriges Buchhändlerjubiläum und ehrte den Tag in sinniger Weise durch die Begründung einer Altersversorgungsanstalt für sein Buchdruckerpersonal und eine Stipendiumstiftung für die unbemittelte Schuljugend der Stadt Braunschweig. Die Regierung erkannte sein verdienstvolles Wirken durch die Verleihung des Commerzienrathstitels an. Seit dieser Zeit ging es mit Westermann's Gesundheit abwärts; während er gegen ein gichtisches Leiden in Wiesbaden Heilung suchte, machte hier am 7. September 1879 ein Herzschlag seinem thätigen Leben plötzlich ein Ende. Am 11. September wurde er in Braunschweig auf dem Familienfriedhofe, den der Großvater seiner Gattin, J. H. Campe, begründet hatte, bestattet. An dem Sarge widmete nach dem Geistlichen Friedrich Spielhagen dem Verstorbenen einen Nachruf, in dem er die großen litterarischen Verdienste des Verstorbenen beredt würdigte. Die Leitung des umfangreichen Geschäftes übernahm nun der älteste Sohn Friedrich W., geboren am 11. Februar 1840, der schon am 8. Mai 1868 in dasselbe eingetreten war.

    • Literatur

      Vgl. den Aufsatz: In memoriam! in den Monatsheften vom April 1880, 4. F., B. IV, S. 1—24. — Mittheilungen aus der Familie.

  • Autor/in

    P. Zimmermann.
  • Zitierweise

    Zimmermann, Paul, "Westermann, Georg" in: Allgemeine Deutsche Biographie 42 (1897), S. 184-186 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118767496.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA