Barth, Wilhelm Ambrosius
- Lebensdaten
- 1790 – 1851
- Geburtsort
- Leipzig
- Sterbeort
- Leipzig
- Beruf/Funktion
- Verlagsbuchhändler in Leipzig ; Verleger ; Buchhändler
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 116119578 | OGND | VIAF: 314792192
- Namensvarianten
-
- Barth, Wilhelm Ambrosius
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Genealogie
V →Johann Ambrosius Barth (s. 2);
⚭ Februar 1825 Auguste Friederike Wilde (1804–69), Apothekerstochter aus Leipzig;
S →Adolph Ambrosius Barth (s. 1). -
Biographie
→Johann Ambrosius B. kam durch Einheirat 1790 in den Besitz des zehn Jahre vorher gegründeten Verlags von Johann Philipp Haug, dem er seinen Namen und mit den „Annalen der Physik“ eine wissenschaftlich und wirtschaftlich gleich wichtige und solide Grundlage gab; diesem Organ, das seit 1799 bis heute ununterbrochen im Verlag erscheint, kristallisierten sich 100 Jahre später ein bedeutender Zeitschriftenverlag (rund 40 Zeitschriften, die Hälfte davon medizinische) und eine Reihe wichtiger Hand- und Lehrbücher an. Johann Ambrosius folgte sein idealistischer und plänereicher Sohn Wilhelm Ambrosius B., der sich jedoch bei dem raschen, großzügigen und vielseitigen Ausbau des Verlags übernahm (Selbstmord), so daß seinem Sohn →Adolph Ambrosius B. das schwere Erbe zufiel, die Firma wieder auf feste Füße zu stellen, was ihm, obwohl er von Haus aus Naturwissenschaftler war, in aufopfernder, umsichtiger Arbeit bewundernswert glückte.
An die Stelle von theologischen Werken, zerstreuender und gemeinverständlicher Literatur, die in den ersten Anfängen des Verlags vorherrschten, traten unter den B.s mehr und mehr die Wissenschaften, und zwar die aller Fakultäten. Bei Wilhelm Ambrosius B. lag das Schwergewicht - dem Wert, nicht der Zahl nach - auf Germanistik und Literatur (Jakob Böhmes Werke, Friedrich Heinrich von der Hagens Minnesinger, F. Rabelais' Gargantua und Pantagruel); doch auch die Naturwissenschaften waren ausgezeichnet vertreten (O. L. Erdmann, W. G. Lohrmann, K. F. Plattner, Brüder A. und H. Schlagintweit). Am wissenschaftlichen Charakter des Verlags änderte auch die gelegentliche Aufnahme von „gangbaren Artikeln“ (Musikalische Märchen, Liebhaberausgaben) nichts. Die Spezialisierung des Verlags auf Medizin (im weitesten Umfange), Naturwissenschaften, Philosophie, Psychologie und Vorgeschichte erfolgte erst nach der Geschäftsübernahme durch →Arthur Meiner (1890), der der Firma nicht nur ihr verlorengegangenes Ansehen wiedergab, sondern sie zu einem der führenden deutschen wissenschaftlichen Verlage von Weltruf machte.
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Literatur
ADB II;
Verlagskat. v. J. A. B. in Leipzig 1780 bis 1880 (P);
J. A. B., Leipzig 1780-1930, 1931 (P);
Gesch. d. Verlags bis 1890 v. A. Meiner;
Der Verlag seit 1890, Ber. u. zugleich Selbstschilderung v. A. Meiner mit d. Bildern d. B.s. -
Porträts
Doppelbild W. A. B. u. Frau v. C. L. Tischbein, 1826;
Ölgem. J. A. B. v. D. Caffé, 1806 (Leipzig, Slg. A. Meiner). -
Autor/in
Annemarie Meiner -
Zitierweise
Meiner, Annemarie, "Barth, Wilhelm Ambrosius" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 600-601 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116119578.html#ndbcontent