Lebensdaten
1852 – 1917
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Theaterleiter ; Schriftsteller ; Kritiker
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 118659111 | OGND | VIAF: 74132797
Namensvarianten
  • Blumenthal, Oskar
  • Blumenthal, Oscar
  • Bl., O.
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Zitierweise

Blumenthal, Oskar, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118659111.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Louis, Kaufmann;
    M Pauline Heilberg;
    Marie Franke.

  • Biographie

    B. promovierte in Berlin über Ch. D. Grabbe, dessen Werke und Nachlaß er 1874 herausgab. 1873/74 leitete er die von ihm gegründete „Deutsche Dichterhalle“ und in Dresden die „Neuen Monatshefte für Dichtkunst und Kritik“. Als Nachahmer P. Lindaus und von diesem empfohlen schuf sich B. in Berlin die maliziöse Doppelstellung als Rezensent und indirekter Beherrscher der Berliner Bühnen, die ihm ob seines rücksichtslosen Urteils den Beinamen „blutiger Oskar“ einbrachte. 1875 bis 1887 war er Kritiker und Leiter des Feuilletons am Berliner Tagblatt. Sein Talent für epigrammatische Satire benützte er zu einer Kritik nach französischem Vorbild, deren stilistische Gewandtheit nach der Art Heinrich Heines in zunehmendem Maße zum Selbstzweck geworden war. 1888-97 wirkte er als geschäftlich gewandter Direktor des Berliner Lessingtheaters. Er mißverstand zwar Ibsen, wie auch Kleist und Grillparzer, führte aber „Baumeister Solneß“ und „Hedda Gabler“ auf und erkannte die theaterwirksamen Fähigkeiten H. Sudermanns. Der von B. zumeist unter Mitwirkung von E. Pasqué, G. Kadelburg und M. Bernstein u. a. geschaffene moderne Gesellschaftsschwank beherrschte am Ende der 90er Jahre die Bühnen. „Im weißen Rössl“ (1898, mit G. Kadelburg) wurde in der ganzen Welt bekannt und wird noch heute in verschiedenen Bearbeitungen gespielt.

  • Werke

    Weitere W Allerhand Ungezogenheiten, Skizzen, 1874;
    Btrr. z. Kenntnis Grabbes, 1877;
    Von d. Bank d. Spötter, 1884;
    Theatral. Eindrücke, 1885;
    Ges. Epigramme, 1890;
    Bühnenstücke: Der Probepfeil, 1884;
    Großstadtluft (mit G. Kadelburg), 1891;
    Die Orientreise, 1892;
    Hans Huckebein (mit G. Kadelburg), 1897.

  • Literatur

    C. Wald, O. B. als Kritiker u. dramat. Dichter, 1885;
    Lit. Echo, 5, 1902, H. 3, S. 199, H. 8, S. 565, 576;
    E. Claar, O. B., in: Frankfurter Ztg., 2.5.1917;
    P. Lindau, O. B., in: Neue freie Presse, 1.5.1917;
    F. Engel, O. B., in: Berliner Tagblatt, 28.4.1917;
    F. R. Johann, Was die Original-Rösslwirtin erzählt, in: Augsburger Postztg., 1931, Nr. 272;
    Enc. Jud. IV;
    DBJ II (Totenliste 1917, W, L);
    Kosch, Lit.-Lex. I (W, L);
    Nekrolog z. Kürschner Lit.-Kal. 1901–35, 1936 (W).

  • Autor/in

    Karl Richter
  • Zitierweise

    Richter, Karl, "Blumenthal, Oskar" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 333 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118659111.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA