Lebensdaten
1755 – 1797
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Dichter
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118648594 | OGND | VIAF: 102327981
Namensvarianten
  • Xilanger, Johann Baptist Edler von
  • Alxinger, Johann Baptist Edler von
  • Xilanger, Johann Baptist Edler von
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Zitierweise

Alxinger, Johann Baptist Edler von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118648594.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Josef Franz Alxinger ( 1759), fürstlicher Passauer Konsistorialrat;
    M Elisabeth Hueber ( 1768), später verehelichte von Stegner;
    17.7.1780 Maria Anna Barbara Freiin Wetzlar von Plankenstein.

  • Biographie

    A., aus wohlhabendem Haus stammend, früh verwaist, wählte nach Besuch der Jesuitenschule das Studium der Philosophie und der Rechte an der, Universität Wien. Er erwarb 1780 den Doktorgrad, ging aber unabhängig seiner Neigung zu den schönen Wissenschaften nach. Den Sinn für Poesie hatte die Jesuitenschule geweckt; er fand Niederschlag in Übersetzungen von antiken und neulateinischen Originalen, wovon die beste die der „Basia“ des J. Secundus ist. In die Kreise der Aufklärung gelangt, seit 1779 Freimaurer und durch seinen Freund L. L. Haschka vertiefter zur Dichtkunst angeregt, schloß sich A. den Ideen der Aufklärung an, die nun den Tenor seiner Werke bildet. Seine Verse sind formalistisch gepflegt, aber wenig persönlich. Besonders von Wieland angeregt und als bedeutendster Vertreter seiner Richtung in Österreich erachtet, brachte er dies nachhaltend in seinen Ritter-Epen „Doolin von Maynz“ (Wien-Leipzig 1787) und „Bliomberis“ (Leipzig 1791) zum Ausdruck, ohne aber das Vorbild „Oberon“ mit seinen Helden in romantischer Ironie und packender Charakteristik zu erreichen. A. nimmt seine Helden zu ernst und zu ethisch und beschwert sie mit der Tendenz gegen „Fürstenwillkür und Mönchsgeist“. Die kritische Ablehnung dieser Epen verbitterte ihn und ließ ihn dichterisch verstummen. Er betätigte sich, wenn auch fruchtlos, nur noch am Kampf gegen den neu einsetzenden Obskurantismus, besonders in der Herausgabe der „Österreichischen Monatsschrift“ (1793/94). Von seinen Freunden (Haschka), die ihn verrieten, und seinen zertrümmerten Idealen enttäuscht, sich in seinen Werken verkannt fühlend, von seiner Frau betrogen, beschloß er früh sein unfrohes Leben. Sein Grab ist verschollen, sein Schädel in der Gallschen Sammlung in Paris.

  • Werke

    Weitere W Gedichte, hrsg. v. F. J. Riedl, Halle 1780; Sämtl. Poet. Schrr., Leipzig 1784; Sämtl. Gedichte, 2 T., Klagenfurt u. Laibach 1788;
    Neueste Gedichte, Wien 1794;
    Sämtl. Werke, 10 Bde., ebenda 1812; vollst. Verz. im Zettelkat. Portheim in d. Wiener Stadtbibl.

  • Literatur

    ADB I;
    E. Propst, J. B. v. A„ in: Jb. d. Grillparzerges. 7, 1897, S. 171-202;
    K. Bulling, J. B. v. A., Diss. Leipzig 1914 (W);
    G. Gugitz, Pamphlete v. J. B. v. A„ in: E. K. Blümml u. G. Gugitz, Altwienerisches, 1920 (P);
    Goedeke IV, 1, 1916, S. 206, 629-31.

  • Porträts

    Slg. Portheim im hist. Mus. d. Stadt Wien.

  • Autor/in

    Gustav Gugitz
  • Zitierweise

    Gugitz, Gustav, "Alxinger, Johann Baptist Edler von" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 235 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118648594.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Alxinger: Joh. Baptist v. A., Dichter, geb. 24. Jan. 1755 zu Wien, studirte das. die Rechte, 1794 Secretär des k. k. Hoftheaters in Wien, wo er 1. Mai 1797 starb. Durch den Numismatiker Eckhel frühe mit der classischen Litteratur bekannt gemacht und bald in den griechischen und römischen Dichtern heimisch, wandte er sich nach Wielands Muster der romantischen Dichtung zu,|ernster und reiner als sein Vorbild, aber auch trockner; doch wurden seine Rittergedichte: „Doolin von Mainz", in zehn Gesängen und freien Stanzen (Leipzig 1787; 2. Aufl. 1797) und: „Bliomberis“, in zwölf Ges. und freien Stanzen (Leipzig 1791, neue Aufl. 1802) ihrer Zeit sehr gepriesen und viel gelesen Außerdem gibt es zwei Sammlungen seiner Gedichte (Klagenfurt 1788. 2 Bde) und „Neueste Gedichte“ (Wien 1794), von denen die letzteren viele Gelegenheitsgedichte enthalten, während die ersteren aus Oden, Liedern und Sinngedichten so wie aus Briefen, Straf- und Lehrgedichten bestehen, auch viele Uebersetzungen aus classischen Dichtern darbieten. Seine sämmtlichen Schriften erschienen in 10 Bänden Wien 1810. — Jördens, Lex. I. 36 f. Wurzbach, Biogr. Lex. 1, 23.

  • Autor/in

    K. Goedeke.
  • Zitierweise

    Goedeke, Karl, "Alxinger, Johann Baptist Edler von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 379-380 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118648594.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA