Dates of Life
wohl vor 1350 – 1393
Place of birth
Pomuk (heute Nepomuk, Südböhmen)
Place of death
Prag
Occupation
Heiliger ; Generalvikar
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 118558013 | OGND | VIAF: 886145856881622920259
Alternate Names
  • Johannes
  • Johannes von Nepomuk
  • Johannes
  • more

Relations

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Johannes von Nepomuk, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118558013.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    J. stammt aus d. Grundherrschaft d. Zisterzienserklosters N., das v. fränk. Ebrach besiedelt worden war;
    V Welflin od. Wölflin, vielleicht identisch mit d. Ortsrichter.

  • Biographical Presentation

    Nach unbekanntem Ausbildungsgang wird J. 1369 zum erstenmal als öffentlicher Notar genannt, 1370 als Kleriker und Kommensale des EB Jan Očko von Vlaším. Nach einer Kanzleikarriere 1380 als Altarpfründner am Veitsdom zum Priester geweiht, im selben Jahr mit der reichen Pfarrei St. Gallus in Prag begabt, scheint er ein Rechtsstudium zunächst an der Prager Juristenuniversität begonnen zu haben (um 1381 Baccalaureus iuris), das er dann in Padua fortsetzte. Dort wird er 1386 als Rektor der transmontanen Studenten genannt und am 19.8.1387 zum Dr. iur. can. promoviert. Nach seiner Rückkehr tauscht er ein ungenau datiertes Kanonikat bei St. Ägidien in Prag gegen einen Platz im vornehmen Kollegiatkapitel am Vyšehrad und die Pfarrei St. Gallus gegen das Archidiakonat von Saaz (Böhmen). Er hält sich dabei genau an die päpstl. Vorschriften gegen Pfründenhäufung. Im selben Jahr noch wird er Generalvikar des EB Johann v. Jenstein. Deo acceptus et hominibus nach dem Zeugnis des Ludolf von Sagan, trotz der wachsenden tschech. Aversionen gerade gegen arrivierte Deutsche im Klerus, verstrickt ihn seine Kirchentreue doch schicksalhaft in die Auseinandersetzung zwischen König und Erzbischof. Ein offenbar kalkulierter Terrorakt Wenzels IV. bringt ihm als dem ranghöchsten, aber der Herkunft nach standesniedersten Ratgeber des Erzbischofs unter mehreren Gefangenen schwere Brandverletzungen ein und schließlich, unter dem Schein eines Rechtsaktes, den Tod durch Ertränken. Die Volksmeinung hat sofort für ihn Partei genommen. Die Legende vom Beichtgeheimnis der Königin ist erst 40 Jahre später belegt, wie auch die Verehrung seines Grabes im Veitsdom. Die böhm. Gegenreformation machte ihn dann zu einem der beliebtesten Heiligen im kath. Europa (kan. 1729).

  • Literature

    F. Seibt, J. v. N., Ein schweigender Märtyrer, in: J. v. N., 1971, S. 16-24 (L);
    J. v. Herzogenberg, Zum Kult d. hl. J. V. N., ebd., S. 25-34 (L);
    J. Polc u. V. Ryneš, Svatý Jan Nepomucký, 2 Bde., 1972.

  • Author

    Ferdinand Seibt
  • Citation

    Seibt, Ferdinand, "Johannes von Nepomuk" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 562-563 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118558013.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA