Lebensdaten
1851 – 1907
Geburtsort
Krappitz (Krapkowice, Schlesien)
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Internist
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 11759475X | OGND | VIAF: 5712618
Namensvarianten
  • Rosenbach, Ottomar
  • Rosenbach, O.
  • Rosenbach, Ottomar Ernst Felix

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Zitierweise

Rosenbach, Ottomar, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11759475X.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Samuel (* 1819), Arzt in K.;
    M Minna (* 1824), T d. Wilhelm Traube (1788–1864), Weinhändler in Ratibor;
    Om Ludwig Traube (1818–76), Prof. d. Med. in B. (s. ADB 38), Moritz Traube (1826–94), Weinhändler, Privatgel., Chemiker in B. (s. DSB; NDB 20*);
    Tante-m Sophie Traube (1822–1908, Max Cohn, seit 1882 Conrat, 1848–1911, o. Prof. f. röm. Recht, seit 1878 in Amsterdam, s. NDB III); – ledig;
    Vt Albert Fraenkel (1848–1916), Internist. (s. NDB V).

  • Biographie

    Nach dem Medizinstudium in Breslau und Berlin (Promotion Breslau 1873) und vierjähriger Assistententätigkeit in Jena bei Wilhelm Leube und Hermann Nothnagel habilitierte sich R. 1878 in Breslau unter Julius Cohnheim (1839–84) mit der Arbeit „Über artificielle Herzklappenfehler“ (ao. Prof. 1888). Seit 1887 war er Chefarzt des Breslauer Allerheiligen-Hospitals, schied jedoch 1893 wegen sachlicher Differenzen mit der Hospitalleitung aus und legte 1896 auch sein akademisches Amt nieder. R. siedelte nach Berlin über, um sich fortan als Arzt und Privatgelehrter hauptsächlich wissenschaftlicher Arbeit zu widmen. Ausgehend von physiologischen und pathologischen Studien der Herzerkrankungen, führte er unter Berücksichtigung klinischer Befunde die funktionelle Betrachtung des Krankheitsgeschehens in die Medizin ein, wobei er insbesondere auf allmähliche Anpassungsprozesse hinwies und zwischen akuten und chronischen Verläufen unterschied (Begriff d. Organinsuffizienz). Daher stand er den „katastrophischen“ und nach seiner Meinung zu groben Ergebnissen des Tierexperiments kritisch gegenüber. Parallel erarbeitete R. eine „funktionelle Diagnostik“, wobei er sich labortechnischer, biochemischer und pharmakologischer Methoden bediente und der Klinik richtungsweisende Verfahren zur Verfügung stellte (u. a. trug e. von ihm beschriebene Gallenfarbstoffreaktion im Urin seinen Namen). Daneben trat er mit originellen Beobachtungen zur Suggestiv- und Psychotherapie hervor und widmete sich auch sozialmedizinischen und philosophischen Betrachtungen. Wegen seiner entschiedenen Vorbehalte gegen den monokausalen Anspruch der Bakteriologie mußte R. manche Anfeindungen hinnehmen. Die eigentliche Würdigung seiner vielfältigen Anregungen erfolgte erst postum.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Leopoldina (1890).

  • Werke

    258 Publl., u. a. 14 Monogrr., u. a. Die Krankheiten d. Herzens u. ihre Behandlung, 1893;
    Nervöse Zustände u. ihre psych. Behandlung, 1897;
    Arzt|contra Bakteriol., 1903;
    Ausgew. Abhh., hg. v. W. Guttmann, 2 Bde., 1909.

  • Literatur

    W. Guttmann, in: Berliner klin. Wschr. 44, 1907, S. 490;
    ders., Zum Andenken an O. R., 1908 (W-Verz., P);
    H. Rosin, in: Dt. Med. Wschr. 33, 1907, S. 725;
    J. Engel. O. R., Diss. Zürich 1965;
    H. Morrison, O. R., pioneer in the development of the concept of functional disease and functional diagnosis in internal medicine, in: Annais of internat. Med. 11, 1937, S. 527-36 (P);
    BJ XII, Tl.;
    Pagel (P);
    Fischer.

  • Autor/in

    Peter Voswinckel
  • Zitierweise

    Voswinckel, Peter, "Rosenbach, Ottomar" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 56-57 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11759475X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA