Kümmel, Otto
- Lebensdaten
- 1874 – 1952
- Geburtsort
- Blankenese bei Hamburg
- Sterbeort
- Mainz
- Beruf/Funktion
- Kunsthistoriker ; Museumsdirektor
- Konfession
- evangelisch?
- Normdaten
- GND: 116591021 | OGND | VIAF: 57370564
- Namensvarianten
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- Kümmel, Otto
- Kümmel, Otto
- Kummel, Otto
- Cümmel, Otto
- Cummel, Otto
- mehr
Biografische Lexika/Biogramme
Quellen(nachweise)
- * Kalliope-Verbund
- Archivportal-D
- correspSearch - Verzeichnisse von Briefeditionen durchsuchen [2014-]
- Personendaten-Repositorium der BBAW [2007-2014]
- Pressemappe 20. Jahrhundert
- Briefwechsel zwischen Eduard Spranger und Käthe Hadlich
- Lebenswelten, Erfahrungsräume und politische Horizonte der ostpreußischen Adelsfamilie Lehndorff vom 18. bis in das 20. Jahrhundert
- * Forschungsdatenbank so:fie Personen
- * Katalog des Deutschen Kunstarchivs (DKA) im Germanischen Nationalmuseum
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Index Theologicus (IxTheo)
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
Objekt/Werk(nachweise)
Verknüpfungen
Von der Person ausgehende Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Verknüpfungen auf die Person andernorts
Aus dem Register von NDB/ADB
- NDB 7 (1966), S. 149 (Grosse, Ernst Carl Gustav)
- NDB 13 (1982), S. 213 (Kümmel, Werner)
- NDB 21 (2003), S. 326 (Reidemeister, Leopold)
- NDB 22 (2005), S. 252-253 in Artikel Rumpf, Fritz (Rumpf, Fritz Karl Georg)
- NDB 22 (2005), S. 386 in Artikel Salmony, Alfred (Salmony, Alfred)
- NDB 22 (2005), S. 253 (Rumpf, Fritz Karl Georg)
- NDB 27 (2020), S. 550 (Wegner, Max Franz Emil)
Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.
Orte
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Genealogie
V →Werner (1834–93), Ing., Dir. d. Gas- u. Wasserwerke in Hildesheim u. Altona, S d. →Georg (1805–74), Hof-Ofenfabr. in Hannover-Linden, u. d. Wilhelmine Heusinger v. Waldegg;
M Emilie (1838–87), T d. Akzisebeamten Joh. Justus Schacht in Hamburg u. d. Kath. Elisabeth Magdalena Krog;
B →Werner (s. 2);
- ⚭ Therese Klee, Dr. phil.;
4 S (2 ⚔), 1 T →Hermann (* 1922), Prof. d. Physik, →Georg (* 1926), Prof. d. Zool., Christine (⚭ →Wolfgang Klose, * 1930, Prof. d. Physik). -
Biographie
Nach dem Abitur am Gymnasium in Altona studierte K. Klassische Archäologie, Kunstgeschichte, Ethnologie und Geschichte in Bonn, Paris und Freiburg i. Brsg., wo er 1901 promoviert wurde. Anschließend schlug er die Museumslaufbahn ein und wandte sich unter dem Einfluß von E. Grosse der Kunst des Fernen Ostens zu. 1906 bot ihm W. v. Bode die Möglichkeit, in Berlin eine ostasiat. Kunstsammlung aufzubauen. Abgesehen von einer kurzen Periode der Selbständigkeit gehörte sie als Abteilung zum Museum für Völkerkunde, dessen Gesamtleitung K. 1933 übernahm. Ein Jahr später wurde er Generaldirektor der Staatlichen Museen Berlin. In diesen Stellungen verblieb er – seit 1939 kommissarisch – bis 1945. Die lange Dienstzeit wurde durch die Teilnahme am 1. Weltkrieg und drei Ostasienaufenthalte 1906–09, 1926/27 und 1937 unterbrochen.
K.s wissenschaftliche Monographien bestehen überwiegend aus vorbildlich erarbeiteten Bildbänden und Ausstellungskatalogen. Das Handbuch „Die Kunst Chinas, Japans und Koreas“ (1929) war für lange Zeit Standardwerk. Die meisten seiner Aufsätze erschienen in der „Ostasiat. Zeitschrift“, die er 1912 (mit W. Cohn) gründete und bis zur Einstellung 1944 herausgab. Wichtige Forschungsergebnisse zum Leben und Werk ostasiatischer Künstler veröffentlichte er von 1907 an im „Allgemeinen Lexikon der bildenden Künstler“ von Thieme-Becker. Die Kunstgeschichte Ostasiens wurde von ihm als Disziplin in Deutschland begründet und methodisch ausgebaut. Dabei machte er die Kenntnis der chines. und japan. Sprache, über die er selbst verfügte, zur unabdingbaren Voraussetzung. Eine Honorarprofessur für ostasiat. Kunst seit 1927 an der Berliner Universität gab ihm die Möglichkeit, das Fach akademisch zu vertreten. Werner Speiser, Victoria Contag und Ernst Aschwin Prinz zur Lippe zählen zu seinen Schülern. Die hervorragendste Leistung K.s war jedoch der Aufbau der Berliner Sammlung. Grundlage dafür ist seine Fähigkeit gewesen, ein breites öffentliches und privates Interesse an ostasiat. Kunst zu wecken und wachzuhalten. Beispielhaft war in diesem Zusammenhang die 1926 von ihm ins Leben gerufene „Gesellschaft für Ostasiat. Kunst“. Sie wurde Trägerin sowohl der „Ostasiat. Zeitschrift“ als auch großer Ausstellungen, darunter der bahnbrechenden „Ausstellung chines. Kunst“ von 1929. Hinzu kam die unermüdliche Beratung der Sammler. Auf diesem Nährboden gelang es ihm, zu Stiftungen und Schenkungen anzuregen, die bis zum 2. Weltkrieg 9/10 der Bestände ausmachten. Mit Provenienzen wie Hayashi, Marie Meyer, Oeder, Jacoby und Hardt trat die Berliner Abteilung den großen europ. Sammlungen ostasiat. Kunst an die Seite. Eine weitere bedeutende Leistung war der Aufbau einer Fachbibliothek, die der Kunstsammlung angegliedert war und sich sogar in ihren chines. und japan. Beständen mit gleichartigen ostasiat. Bibliotheken messen konnte.
K., dem nach Erreichen der Altersgrenze (1939) die undankbare Aufgabe zufiel, während der Kriegsjahre für die Berliner Museen verantwortlich zu sein, wurde noch Zeuge der Vernichtung seines Lebenswerkes. Die Bibliothek verbrannte vollständig. 90 % der Kunstsammlung, die den Krieg fast unversehrt überstanden hatte, mußte er 1945 der russ. Besatzungsmacht übergeben. Sie wurde mit unbekanntem Ziel in den Osten abtransportiert. Der damals in Celle ausgelagerte Rest bildet heute den Grundstock des Museums für Ostasiat. Kunst in Berlin-Dahlem.
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Werke
Ägypt. u. myken. Pflanzenornamentik, Diss. Freiburg i. Br. 1901;
Das Kunstgewerbe in Japan, 1911, ³1922;
Die Kunst Ostasiens, 1921, ²1934 (franz. 1926);
Ostasiat. Gerät, 1925 (mit E. Grosse);
Ausstellung chines. Kunst [Kat.], Berlin, 1,21929;
Chines. Kunst, 200 Hauptwerke d. Ausstellung d. Ges. f. Ostasiat. Kunst, 1930;
Meisterwerke japan. Landschaftskunst, 1939. -
Hrsg.: Führer durch d. Kunst- u. Kulturgeschichtl. Museen Berlins, ²1937. - Bibliogr.:
H. A. Vanderstappen (Hrsg.), The T. L. Yuan Bibliography of Western Writings on Chinese Art and Archaeology, 1975. -
Literatur
Y. Yashiro, in: Bull, of Eastern Art 17, 1941, S. 26-29;
D. Seckel, in: Nachrr. d. Ges. f. Natur- u. Völkerkde. Ostasiens 72, 1952, S. 33-35, auch in: Kunstchronik 5, 1952, S. 112-14;
H. F. E. Visser, in: Bull. Vereeniging v. Vrienden d. Aziat. Kunst NS 36, 1952, S. 130-32;
E. A. Prinz zur Lippe, in: Ars Orientalis, The Arts of Islam and the East 1, 1954, S. 262-64;
H. Franke, Sinol. an dt. Universitäten, 1968, S. 30 f.;
B. v. Ragué [Kat.bearbeiterin], Staatl. Museen [Berlin] Preuß. Kulturbes., Mus. f. Ostasiat. Kunst, Ausgew. Werke ostasiat. Kunst, 1970;
Rhdb. -
Porträts
Kreidezeichnung v. E. Orlik, Abb. in: E. Orlik, Neue 95 Köpfe v. Orlik, 1926, Nr. 55;
Phot. (Berlin-Dahlem, Mus. f. Ostasiat. Kunst). -
Autor/in
Gert Naundorf -
Zitierweise
Naundorf, Gert, "Kümmel, Otto" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 211-212 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116591021.html#ndbcontent