Lebensdaten
gestorben 984
Sterbeort
Hildesheim
Beruf/Funktion
Bischof von Hildesheim
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 138011672 | OGND | VIAF: 86166194
Namensvarianten
  • Adwin
  • Othwin von Hildesheim
  • Othwin
  • mehr

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Zitierweise

Othwin, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138011672.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Von unbek. (schwäb. ?) Herkunft.

  • Biographie

    Zunächst Schüler und Mönch auf der Reichenau, dann Mitglied der Hofkapelle Ottos d. Gr., wurde O. 950 vom König zum zweiten Abt des Moritzklosters in Magdeburg bestellt und schon vier Jahre später als Nachfolger Thiethards ( 13.9.954) zum Bischof des liudolfing. „Heimatbistums“ Hildesheim berufen. Durch Hofdienst und Tätigkeit in Magdeburg zu den königsnahen Vertrauten zählend, begleitete er Otto d. Gr. 962 zur Kaiserkrönung nach Rom, wo er am 13. Februar an fünfter Stelle das Privileg für die Röm. Kirche (sog. Ottonianum) unterschrieb. Aus Italien brachte O. zahlreiche Handschriften und Reliquien nach Hildesheim mit, darunter die aus Pavia geraubten Gebeine des hl. Epiphanius, der in der Folgezeit einer der Hauptheiligen seines Bistums wurde. Im Juli 965 im Zusammenhang mit der Magdeburger Erzbistumsgründung am Hof in Magdeburg bezeugt, scheint er den auf breiten Widerstand gestoßenen Gründungsplänen des Kaisers, von denen seine Diözese nicht direkt betroffen war, zumindest nicht ablehnend gegenübergestanden zu haben. Das Verhältnis zum liudolfing. Familien- und Reichsstift Gandersheim, wo er durch die Weihe der Äbtissin Gerberga, einer Nichte Ottos d. Gr., sein geistliches Jurisdiktionsrecht unangefochten wahrgenommen hat, war unter ihm noch weitgehend spannungsfrei. Inwieweit er die Hildesheimer Domschule, in der damals Thangmar, der Verfasser der Vita Bernwardi, Scholaster und Bernward von Hildesheim Schüler war, über den Erwerb der aus Italien stammenden Handschriften hinaus konkret förderte, ist unklar. Von Otto d. Gr. zu einem unbekannten Zeitpunkt für sein Bistum privilegiert, gilt O. der Forschung als Musterbeispiel eines otton. Reichsbischofs (Goetting). Unter Otto II. ist er nicht weiter hervorgetreten. Seine Grabstätte im Dom oder in der Epiphaniuskirche war schon im 15. Jh. nicht mehr bekannt.

  • Literatur

    Translatio s. Epiphanii, in: MGH SS IV, S. 248-51;
    D. Claude, Gesch. d. Erzbistums Magdeburg I, 1972, S. 38 f.;
    H. Goetting, Germania Sacra, NF 20, Das Bistum Hildesheim, 3, 1984, S. 147-56;
    A. Gf. Finck v. Finckenstein, Bf. u. Reich, 1989.

  • Autor/in

    Herbert Zielinski
  • Zitierweise

    Zielinski, Herbert, "Othwin" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 646 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138011672.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA