Lebensdaten
1772 – 1846
Geburtsort
Schottland
Sterbeort
Gleiwitz (Oberschlesien)
Beruf/Funktion
Eisenhüttenmann
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 12098914X | OGND | VIAF: 47606300
Namensvarianten
  • Baildon, John

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Zitierweise

Baildon, John, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd12098914X.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    B., der bei den Carron-Eisenwerken in Schottland tätig war, wurde von dem Oberberghauptmann Graf von Reden, vermutlich auf des Bauinspektors Johann Friedrich Wedding Anregung, nach Oberschlesien berufen, um seine Erfahrungen im Koksofenbetrieb der aufblühenden Industrie zur Verfügung zu stellen. Mit Wedding zusammen baute er dann nach den Plänen Ephraim Ludwig Abts in Gleiwitz den erster Kokshochofen des Festlandes, der am 21.9.1796 angeblasen wurde. - An Guß und Konstruktion der ältesten eisernen Brücke des europäischen Festlandes über das Striegauer Wasser bei Laasan (Kreis Schweidnitz) war B. beteiligt. Die Brückenbogen waren im Hüttenwerk Malapane gegossen worden und wurden im Frühjahr 1796 aufgerichtet.

    Den Plänen Redens entsprechend entwarfen B. und Wedding 1799 die Zeichnungen und Kostenanschläge für eine neue Hütte, die den Namen „Königshütte“ erhielt und die das großartigste Hüttenwerk im damaligen Europa war. B. fertigte auch die Zeichnungen für die ersten Dampfgebläsemaschinen dieser Hütte, wie er auch die Werkzeugmaschinen der Königlichen Hütte in Gleiwitz entworfen hatte, und erbaute 1800-02 die ersten beiden Kokshochöfen. Am 25.9.1802 wurde der erste, zu Ehren des Gründers des Werkes „Redenofen“ genannt, der größte Hochofen des Kontinents, angeblasen.

    B., der als hüttentechnischer Zivilingenieur freiberuflich in Oberschlesien tätig war, baute später die nach ihm benannte „B.hütte“ bei Kattowitz als Puddlingswerk mit vier Puddelöfen und gab hierdurch der Herstellung von Schweißeisen und Stahl, die bisher in Oberschlesien ausschließlich in Frischfeuern erfolgte, eine neue Richtung. Die Erben des Erbauers der B.hütte verkauften später das Hüttenwerk, das durch seine erstklassigen Erzeugnisse einen guten Ruf genoß, so daß es Wilhelm Hegenscheidt 1863 erwerben konnte.

    Die erste Betriebsdampfmaschine Deutschlands hatte B. zum Erbauer, der die Maschinenteile in der Gleiwitzer Königlichen Hütte goß. Sie|hat 1800-24 in der Königlichen Porzellanmanufaktur in Berlin in dauerndem, sehr angestrengtem Betrieb gestanden. B.s Name lebt in dem Namen einer großen Hütte im Herzen des oberschlesischen Industriereviers und in einem umfangreichen Majorat in Oberschlesien fort.

  • Literatur

    L. Wachler, Die Eisen-Erzeugung Oberschlesiens, 1847–51;
    H. Voltz, Die Bergwerks- u. Hüttenverwaltungen d. Oberschles. Industrie-Bezirks, 1892;
    L. Beck, Gesch. d. Eisens, Bd. 3 u. 4, 1897 bis 1899;
    O. Junghann, Die Gründung u. Weiterentwicklung d. Königshütte, 1802–1902, o. J.;
    Oberschles. Eisen-Industrie, AG f. Bergbau u. Hüttenbetrieb, Gleiwitz, Ber. f. d. J. 1907;
    dies., Baildonstahl, Konstruktionsstahl, 1913;
    dies., Baildonstahl, Dt. Edelstahl, Werkzeugstahl, 1915;
    C. Matschoß, Die Entwicklung d. Dampfmaschine I, 1908, S. 163;
    ders., Männer d. Technik, 1925, S. 12;
    K. Wutke, Aus d. Vergangenheit d. Schles. Berg- u. Hüttenlebens, 1913, = Festschr. z. 12. Allg. Dt. Bergmannstage in Breslau 1913, Bd. 5.

  • Porträts

    in: VDI-Zs., Bd. 51, 1907, S. 733.

  • Autor/in

    Herbert Dienwiebel
  • Zitierweise

    Dienwiebel, Herbert, "Baildon, John" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 544-545 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd12098914X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA