Lebensdaten
1790 – 1852
Geburtsort
Schneidhausen bei Düren
Sterbeort
Düren
Beruf/Funktion
Bergwerks- und Hüttenbesitzer
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118957929 | OGND | VIAF: 5730718
Namensvarianten
  • Hoesch, Eberhard
  • Hoesch, Eberhard II.
  • Hoesch, Joh. Leonh. Eberhard

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Zitierweise

Hoesch, Eberhard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118957929.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Eberhard (1756–1811), Eisen- u. Papierfabr. in Seh., S d. Ludolf (1727–90), Eisen- u. Papierfabr., u. d. Anna Cath. Deutgen;
    M Sara (1760–1814), T d. Matthias Schleicher (1726–99), Messingfabr. u. Kupfermeister in Stolberg, u. d. Anna Maria Mewis;
    B Ludolf (s. 6), Wilhelm (s. Gen. 4);
    - Düren 1813 Johanna (1789–1879), T d. Kupfermeisters Johs. Wuppermann (1749–96) in Stolberg u. d. Dor. Kath. Maria Homberg;
    4 S (1 jung †), 4 T (1 jung †), u. a. Gustav (1818–85), Berg- u. Hüttenunternehmer, Viktor (1824–88), Eisenindustrieller, Eberhard (1827–1907), Eisenindustrieller, um d. Stadt Düren verdienter Mäzen, Maria (s. Gen. 4);
    N Leopold (s. 4).

  • Biographie

    Schon mit 19 Jahren übernahm H. die Leitung des Zweifallshammers, den sein Vater 1800-06 gegründet hatte, und nach dessen Tod gemeinsam mit seinen Brüdern Ludolf und Wilhelm unter der Firma „Gebrüder Hoesch“ diejenige sämtlicher Unternehmungen der Familie: der Papiermühlen in Krauthausen und Schneidhausen und der Eisenwerke Zweifallshammer und Simonskall. Nach einer Reihe von schlechten Jahren mit sinkenden Eisenpreisen wurde die Firma 1819 aufgelöst. Ludolf fiel durch Los das am höchsten eingeschätzte Krauthausen zu, während H. und Wilhelm gemeinsam die übrigen Werke erhielten. Hiermit war die Trennung der Familienunternehmungen in einen eisen- und einen papierverarbeitenden Zweig vollzogen. Nach Wilhelms Tod (1831) wurde zunächst dessen Witwe H.s Geschäftspartnerin. 1846 erfolgte dann die Umwandlung in die Firma E. Hoesch und Söhne. Die Jahrzehnte seit 1820 waren durch eine erhebliche Ausweitung der Eisenproduktion gekennzeichnet. Auf der Lendersdorfer Hütte, die 1819 oder 1821 von der Familie Deutgen erworben wurde, konnte H., nachdem er sich 1823 in Begleitung des englischen Technikers Samuel Dobbs in England umgesehen hatte, das Puddelverfahren einführen. Das Werk wurde zunächst von Dobbs und dann von H. unter Hinzuziehung englischer und belgischer Facharbeiter geleitet. Im Rheinland wurde 1827 hier der erste Hochofen mit vorgewärmtem Gebläsewind erbaut. Bis 1837 wurden 23 Puddel- und 7 Schweißöfen in Betrieb gesetzt. Seit 1838 die Schienenfabrikation großen Stils begonnen wurde, stand die Entwicklung der Hütte ganz im Zeichen des Eisenbahnbaus. Nach vorübergehendem Verfall der Eisenpreise nützte H. 1846 die günstige Standortlage Eschweilers inmitten des seit dem Erwerb der Grube „Johanna“ (1824) systematisch ausgebauten Bergwerksbesitzes der Familie zur Anlage eines weiteren, nach den Maßstäben der Zeit hochmodernen Puddel- und Walzwerks in Eschweiler Station. Die Verbindung von Kohle und Eisen war H.s bedeutendste unternehmerische Leistung. An die Stelle der Papiermühle in Schneidhausen trat 1847 ein Zinkwalzwerk.

    H. gehörte 1843 dem 7. Rheinischen Provinziallandtag an. In der Eisenzollfrage befürwortete er Schutzzölle. Als Bürger, der sich 1848 zur „gemäßigten Partei“ zählte, war er stolz auf sein technisches Wissen; in der 1851 verfaßten Selbstbiographie nennt er sich den „ersten Gründer der Poudlingsfrischerey in den hiesigen Provinzen“. Im Schatten der späteren Entwicklung der rheinischen Eisenindustrie verblaßte zu Unrecht das Bild dieses Pionierunternehmers, der seinen Arbeitern patriarchalisch verbunden war.

  • Porträts

    in: Dt.GB 123.

  • Autor/in

    Martin Schumacher
  • Zitierweise

    Schumacher, Martin, "Hoesch, Eberhard" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 365 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118957929.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA