Lebensdaten
1868 – 1925
Geburtsort
Werder Kreis Niederbarnim
Sterbeort
Kagel bei Brandenburg
Beruf/Funktion
Schriftsteller ; Verlagslektor
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 118773666 | OGND | VIAF: 7520852
Namensvarianten
  • Pauli, Hans (Pseudonym)
  • Fischer, Tobias (Pseudonym)
  • Heimann, Moritz
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Zitierweise

Heimann, Moritz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118773666.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Kaufm. in W.;
    M N. N.;
    Berlin 1901 Gertrud (1872–1951), gesch. v. Kaufm. Ernst Leistikow, T d. Kaufm. Gottfr. Marschalk in Berlin u. d. Laura Marschalk; Schwager Max Marschalk (1863–1940), Musikkritiker, Komp.; Schwägerinnen Elisabeth M. (⚭ Emil Strauß, 1960, Schriftsteller), Margarete M. (⚭ Gerhart Hauptmann, 1946, Dichter, s.NDB VIII);
    S Fritz (* 1901), Leiter d. graph. Kunstanstalt Thiemig in München.

  • Biographie

    H. studierte 1886-90 in Berlin Philologie und Philosophie. Durch Otto Brahm kam er in Verbindung mit dem Verlag S. Fischer in Berlin, dem Mittelpunkt der entstehenden modernen Literatur, dessen Lektor er 1896 wurde und bis zum Tode blieb. Seit 1895 schrieb er für die „Neue (Deutsche) Rundschau“ Rezensionen und Essays von untrüglicher Urteilskraft und stiller Autorität, die seinen bedeutendsten Beitrag zum Schrifttum darstellen, aber nur teilweise in Buchform gesammelt sind. In den 30 Jahren seiner literarischen Laufbahn veröffentlichte er kaum ein Dutzend Bücher, einschließlich seiner 6 wenig bühnenwirksamen Theaterstücke. Sein eigenes Werk trat immer mehr hinter seinem hingebenden Wirken für fremde Schöpfungen zurück. Sein höchstes Verdienst erwarb er sich als Entdecker neuer Talente, zu denen Thomas Mann und Hermann Hesse gehörten, ferner unter anderem Friedrich Huch, Hermann Stehr, Emil Strauß und Jakob Wassermann, der ihn in seinem Roman „Der Fall Maurizius“ (1928) porträtierte, und die Lyriker Wilhelm Lehmann und Oskar Loerke, der 1917 gleichfalls Lektor bei S. Fischer wurde. Auch der einsetzende Expressionismus wurde durch H., der seit 1912 bahnbrechende dramatische Werke der neuen Richtung herausbrachte, gefördert. So hatte H. ungenannten, aber maßgebenden Anteil am Werdegang der modernen deutschen Literatur, dem er sein eigenes Schaffen geopfert hat.

  • Werke

    Der Weiberschreck, Lustspiel, 1896;
    Kritik d. Kritik?, 1903;
    Die Liebesschule, Drama, 1905;
    Gleichnisse (4 Novellen), 1905;
    Joachim v. Brandt, Komödie, 1908;
    Der Feind u. d. Bruder, Tragödie, 1911;
    Novellen, 1913;
    Prosaische Schrr., 3 Bde., 1918 (89 meist früher veröff. Essays);
    Aphorismen, 1918;
    Armand Carrell, Drama 1920;
    Wintergespinst, = Prosaische Schrr. IV, 1921 (10 Novellen, 7 aus früheren Ausgg.);
    Nachgelassene Schrr., = dass. V, hrsg. v. O. Loerke, 1926;
    Das Weib d. Akiba, Drama, 1922;
    Die Spindel, Ausw., 1937;
    M. H., Eine Einführung in s. Werk u. e. Ausw. v. W. Lehmann, 1960, = Verschollene u. Vergessene;
    Die Wahrheit liegt nicht in d. Mitte, Essays, Mit Nachwort v. dems., 1966 (P auf Schutzumschlag);
    Briefe an W. Lehmann, in: Neue Rdsch. 76, 1965, S. 637-56;
    2 Briefe an H. Stehr, in: Wangener Btrr. z. Stehr-Forschung, J.schr. d. H. Stehr-Archivs f. d. J. 1966/67;
    |

  • Nachlass

    Nachlaß: Marbach, Schiller-Nat.mus.

  • Literatur

    A. Kerr, Ges. Schrr. III, 1917;
    J. Bab, Juden in d. Dt. Lit., 1922;
    O. Loerke, Zeitgenossen aus vielen Zeiten, 1925, vgl.: ders., Tagebücher 1903–39, 1955;
    Grabrede, in: ders., Reden u. kleinere Aufsätze, 1956;
    E. bin Gorion, M. H., in: ders. Ceterum recenseo, 1929;
    G. Hauptmann, Buch d. Leidenschaft, 1930;
    M. Karlweis, Jakob Wassermann, 1935;
    H. v. Hofmannsthal, Briefe, 1937;
    M. Buber, Hinweise, 1953;
    J. Wassermann, in: Fischer-Alm. 1956;
    P. Fechter, Das europ. Drama, 1958.

  • Porträts

    Radierung v. E. R. Weiß, in: Aphorismen, = Veröff. d. Donnerstags-Ges., Berlin 1918;
    Radierung v. Fodor, Abb. in: Das Tagebuch VI, 1926.

  • Autor/in

    Ernst Stein
  • Zitierweise

    Stein, Ernst, "Heimann, Moritz" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 273 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118773666.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA