Lebensdaten
1898 – 1976
Geburtsort
Landau (Pfalz)
Sterbeort
Bad Bergzabern (Pfalz)
Beruf/Funktion
Schriftstellerin
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 11719414X | OGND | VIAF: 73981012
Namensvarianten
  • Scheidt, Amalie Marie Martha vom (verheiratete)
  • Saalfeld, Martha
  • Scheidt, Amalie Marie Martha vom (verheiratete)
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Saalfeld, Martha, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11719414X.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ernst (1865–1929), Kaufm., Eisenhändler in L.;
    M Emma Meyer (1872–1913);
    1928 Werner vom Scheidt (1894–1984), aus Großblittersdorf (Lothringen), Maler, Graphiker, Slevogt-Medaille, Ehrenbürger v. Bad Bergzabern (s. Vollmer; Stimme der Pfalz 45, 1994, H. 4, S. 17-19; Wasgau-Blick 22, 1994, S. 403-06 u. 463-68; W, P); kinderlos.

  • Biographie

    S. besuchte bis 1914 die Höhere Mädchenschule in Landau, absolvierte als Externe 1921 in Kaiserslautern das Abitur und studierte anschließend in Heidelberg Philosophie und Kunstgeschichte. Eine bei Karl Jaspers begonnene Dissertation brach sie 1927 ab. Nach Vermittlung von Rudolf G. Binding erschien 1926 die Sammlung „Der unendliche Weg“ mit Holzschnitten von S.s Studienkollegen und späterem Ehemann Werner vom Scheidt in der „Neuen Rundschau“ (Buchdruck 1934), für die S. Anerkennung u. a. von Oskar Loerke, Hermann Hesse und Stefan Zweig erhielt (Lyrikpreis d. S. Fischer Verlags 1927). Weitere Gedichte folgten in Zeitschriften und Zeitungen sowie 1929 in der von Willi Fehse und Klaus Mann herausgegebenen „Anthologie jüngster Lyrik“. S.s Sonette erschienen 1931 mit dem Titel „Gedichte“. In dieser Zeit stand sie dem Kreis um Martin Raschkes (1905–43) Zeitschrift „Kolonne“ nahe. Erfolg erzielte sie v. a. mit|ihrem Theaterstück „Beweis für Kleber“ (UA Nat.theater Mannheim 1932).

    Die Freundschaft ihres Ehemanns mit Otto Pankok (1893–1966) veranlaßte die Familie, über Worms (1937) nach Düsseldorf zu ziehen, wo S., die 1931-33 eine Lehre als Apothekenassistentin absolviert hatte, in Apotheken angestellt war. Der Entzug ihres Schriftstellerausweises 1938 kam einem Veröffentlichungsverbot gleich. Aus politischen und beruflichen Gründen zog das Paar 1939 nach Babenhausen, wo S. in einer Apotheke und später für eine Munitionsfabrik dienstverpflichtet wurde, 1945 nach Wasserburg/Inn, 1948 schließlich nach Bad Bergzabern. Nach dem Krieg setzte die „pfälz. Sappho“ (E. Langgässer) mit dem 1946 in Hulda Pankoks Drei Eulen Verlag veröffentlichten Gedichtbändchen „Dt. Landschaften“ ihre Naturlyrik fort. Für die Erzählung „Der Wald“ (1949) erhielt sie 1949 den 2. Preis beim „Rhein.-Pfälzischen Literaturwettbewerb“.

    S. veröffentlichte erst im Alter Romane (Pan ging vorüber, 1954, ill. v. W. vom Scheidt; Anna Morgana, 1956, ill. v. Wilhelm Neufeld; Der Mann im Mond, 1961). Sie haben meist autobiographischen Hintergrund, zeichnen sich durch Naturverliebtheit, poetisch-lyrischen Grundton und magisch-märchenhafte Motive aus, werfen aber auch Fragen von Schuld und Sühne, Gerechtigkeit und Vergebung auf. Der oft mißachtete Zeitbezug von S.s Prosa kommt u. a. zum Ausdruck in ihren Romanen „Judengasse“ (1965, ill. v. W. vom Scheidt) und „Isi oder die Gerechtigkeit“ (1970), in denen die Judenverfolgung thematisiert wird. Politisch engagierte sich S. als SPD-Mitglied und für die Aktion „Kampf dem Atomtod“ (1958).

  • Auszeichnungen

    Lit.preis d. Bayer. Ak. d. Schönen Künste (1955);
    Pfalzpreis f. Lit. d. Bez.verbands Pfalz (1959);
    Kunstpreis d. Landes Rheinland-Pfalz (1963);
    Preis d. Stiftung z. Förderung d. Schr.tums, München (1973);
    Mitgl. d. PEN u. d. Dt. Ak. f. Sprache u. Dichtung, Darmstadt (1959).|

  • Auszeichnungen

    Martha-Saalfeld-Förderpreis f. Lit. d. Landes Rheinland-Pfalz (seit 1994).

  • Werke

    Weitere W Staub aus d. Sahara, 1932 (Theaterstück);
    Idyll in Babensham, 1947;
    Das süße Gras, 1947 (ill. v. Willi Geiger);
    Herbstmond, 1958 (Gedichte);
    Gedichte u. Erzz., 1973;
    Bunte Bilder, 1977;
    Pfälz. Landschaft, Gedichte, 1977 (ill. v. W. vom Scheidt), – Werkausg. in Einzelbdn., hg. v. B. Roland, bisher 3 Bde., 1998-2001 (voraussichtl. 6 Bde.). |

  • Nachlass

    Nachlaß: Dt. Lit.archiv, Marbach.

  • Literatur

    E. Langgässer, in: Mainzer Allg. Ztg. v. 23.8.1948;
    W. Diehl, in: Landauer Mhh. 16/2, Febr. 1968 (P);
    ders., „Ich wohne bei d. Wolken“, Phantast. Luftreiche im Werk v. M. S., in: Chaussée, Zs. f. Lit. u. Kultur d. Pfalz 1, 1998, S. 6-19 (P);
    E. Johann, in: Dtld. Deine Pfalzer, 1971, S. 53-56;
    H. Ehrke-Rothermund, „Nun find' ich mich in diesem bitterbösen Märchen wieder … “, Zu d. Zeitromanen d. Rheinpfälzerin M. S., in: Bll. d. Carl-Zuckmayer-Ges. 11, H. 2, Febr. 1985, S. 5-22;
    M. S. 1898-1976, Dok. u. Materialien, hg. v. W. Diehl u. d. Lit. Ver. d. Pfalz, 1986 (P);
    B. Roland, in: Stimme d. Pfalz 49, 1, 1998, S. 4-7 (P);
    Kürschner, Lit.-Kal., Nekr. 1971–98, 1999;
    KLG: Kosch, Lit.-Lex.³ (W, L);
    Killy;
    Lex. Pfalz (W, P);
    Munzinger.

  • Porträts

    2 Radierungen v. W. vom Scheidt, 1949 (WV 721), 1967 (WV 1176), Abb. in: ders., Das graph. Werk 1926-1974, 1974, S. 13 bzw. ders., Zum 75. Geb.tag, Pfalzgal. Kaiserslautern, 1969, S. 6.

  • Autor/in

    Wolfgang Diehl
  • Zitierweise

    Diehl, Wolfgang, "Saalfeld, Martha" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 314-315 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11719414X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA