Hülsen, Botho von
- Lebensdaten
- 1815 – 1886
- Geburtsort
- Berlin
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Theaterintendant ; Generalintendant der Hofschauspiele in Berlin
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 117048836 | OGND | VIAF: 37683306
- Namensvarianten
-
- Hülsen, Botho von
- Hülsen, Botho von
- Huelsen, Botho von
- Hülsen, Hermann Alexander Casimir Botho von
- Hülsen, Hermann Alexander Kasimir Botho von
- mehr
Biografische Lexika/Biogramme
Literatur(nachweise)
- * NDB/ADB-Register [1912-]
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GVK) des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV) : 2
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Personen im Fachinformationsdienst Darstellende Kunst
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online : 1 über Hülsen, Botho von (1815-1886)
Objekt/Werk(nachweise)
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Genealogie
V →Hans (1776–1849), preuß. Gen.-Major (s. Priesdorff V, S. 181 f., P), S d. Karl Wilhelm, auf Zohlen, Maraunen usw., preuß. Landrat, u. d. Eleonore Gfn. v. Schlieben;
M Karoline (1778–1830), T d. preuß. Gen.-Majors →Karl Ludw. Ferd. v. Klüchtzner (1736–1809, s. Priesdorff III, S. 183 f.) u. d. Kasimiriana Sophie Wilh. Gfn. zu Eulenburg;
⚭ Blankenfelde 1849 →Helene (1829–92), Schriftstellerin (s. Kosch, Lit.-Lex.), T d. Eduard Gf. v. Haeseler (1799–1879), preuß. Oberschloßhauptm., u. d. Adolfine v. dem Knesebeck;
Vt d. Ehefrau GFM →Gottlieb Gf. v. Haeseler († 1919, s. NDB VII);
K, u. a. →Dietrich Gf. v. H.-Haeseler (1852–1908), preuß. Gen. d. Inf., Chef d. Mil.kab., Gen.-Adjutant Wilhelms II. (s. BJ 13, Tl.), →Georg (s. 3);
E Botho Gf. v. Hülsen (* 1895), Gen.-Lt. -
Biographie
Im Kadettenkorps in Potsdam erzogen, wird H. 1833 Offizier im Kaiser-Alexander-Garderegiment. 1841-43 ist er als Offizier in Königsberg, und seine Bekanntschaft mit der Schauspielerin Sophie Schröder-Devrient ist wohl ein wichtiges Erlebnis. 1844 leitet er Theateraufführungen in der Berliner Kaserne seines Regiments. An den Märzkämpfen 1848 und bei der Niederschlagung des Dresdner Aufstandes 1849 ist er beteiligt. 1848 erhält er die Stelle eines Generalintendanten der Hofmusik. Seine eigentliche Theaterlaufbahn beginnt 1851 mit der Ernennung zum Chef der königlichen Schauspiele in Berlin. 1852 erhält H., inzwischen zum Kammerherrn ernannt, den Posten des Generalintendanten, und 1866 werden auch die königlich Theater in Kassel, Hannover und Wiesbaden seiner Oberaufsicht unterstellt. 1883 wird die H.- Stiftung gegründet, die der Unterstützung bedürftiger Bühnenmitglieder dienen soll. H. ist auch als Präsident des Deutschen Bühnenvereins tätig. – Der Hofkavalier und ehemalige Offizier H. – „der personifizierte soldatische Geist in der Hoftheaterleitung“ (Martersteig) – brachte für die künstlerische Aufgabe keinerlei Voraussetzungen und Befähigungen mit. Als theater- und kunstferner Mann konnte er mit Schauspielern wie →Hermann Hendrichs, →Theodor Döring, →Friedrich Haase, →Ludwig Dessoir, Arthur Vollmer, Paula Conrad u. vor allem im Ensemble seinem Theater keine Bedeutung geben, weder vom Spielplan her, der Klassiker in Tradition bot und dem modernen Drama Zurückhaltung oder gar Ablehnung zeigte, noch von der Regie oder vom Darstellungsstil, der bald in Langweiligkeit verfiel. Es kam hinzu, daß etwa das Gastspiel der Meininger in Berlin oder das „Deutsche Theater“ eine für H. erschwerende Konkurrenz bildeten. Doch ist H., ein Mann nobelster Gesinnung, kameradschaftlich, mit Herz für die Schauspieler, ein Beamter von peinlichstem Pflichtgefühl und korrektem Verwaltungsstil, freilich auch auf starren, konservativen Grundsätzen bestehend, nicht persönlich für diese Misere haftbar zu machen; er muß nach Herkunft und Fähigkeiten als typischer Repräsentant preußischer Kulturpolitik der Reaktionszeit nach 1848 gesehen werden. – H. hat die Theaterferien eingeführt und die Zwischenakt-Musik abgeschafft.
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Literatur
Helene v. H.-Haeseler (Ehefrau), Unter zwei Königen, Erinnerungen an B. v. H., 1889;
- K. Frenzel, Berliner Dramaturgie, 2 Bde., o. J. [1876];
P. Schlenther, B. v. H. u. s. Leute, 1883;
G. Schäffer u. C. Hartmann, Die kgl. Theater in Berlin, Statist. Rückblick v. 5.12.1786-31.12.1886, 1886;
R. Genée, 100 J. d. kgl. Schauspielhauses in Berlin, 1886;
F. Haase, Was ich erlebte, 1846-96, 1896;
M. Martersteig, Das dt. Theater im 19. Jh., 1904, S. 342;
Th. Fontane, Plaudereien üb. Theater, 20 J. kgl. Schauspielhaus (1870–90), neue verm. Ausg. 1926;
Ch. Klinger, Das kgl. Schauspielhaus in Berlin unter B. v. H. (1869-86), Diss. FU Berlin 1954;
E. Neise, Das kgl. Schauspielhaus in Berlin unter B. v. H. (1851-69), Diss. ebd. 1956;
F. J. v. Reden-Esbeck, Dt. Bühnen-Lex. I, 1879;
A. Oppenheim u. E. Gettke, Dt. Theater-Lex., 1889;
Kosch, Theater-Lex. -
Autor/in
Hans Knudsen -
Zitierweise
Knudsen, Hans, "Hülsen, Botho von" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 736-737 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117048836.html#ndbcontent