Dates of Life
1901 – 1973
Place of birth
München
Place of death
Oakland (Kalifornien, USA)
Occupation
Kunsthistoriker ; Schriftsteller
Religious Denomination
mehrkonfessionell
Authority Data
GND: 11698399X | OGND | VIAF: 2517189
Alternate Names
  • Neumeyer, Alfred
  • Neumeyer, A.
  • Neumeyer, Fred

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Neumeyer, Alfred, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11698399X.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Karl (s. 2);
    Ov Alfred (s. 1);
    - 1926 Eva Maria Kirchheim aus Berlin;
    Gvm d. Ehefrau wahrsch. Adolf Salomonsohn (1831–1919), Dr. iur., Bankier in Berlin,1869-88 Teilh. d. Disconto-Ges., nach d. Fusion mit d. Dt. Bank Mitgl. d. Aufsichtsrats; Om d. Ehefrau Georg Adolf Solmssen (1869–1957), Bankier, Teilh. d. Disconto-Ges. (s. Rhdb.; BHdE I);
    1 S Peter F. (* 1929), Dr. phil., Germanist, Übersetzer. Kinderbuchautor u. -forscher (s. L).

  • Biographical Presentation

    Im Spannungsfeld zwischen der pflichtbewußten Arbeitsaskese des Vaters und dem kunstsinnigen Naturell der Mutter entwickelte N. einen intuitiven wie reflektierenden „Sinn des sehenden Verstehens“. Ein ausgeprägter Bildungshunger wies ihm, der in München 1912-14 das Ludwigs-, danach bis 1920 das Wilhelmsgymnasium besucht hatte, den Weg zum Studium der Philosophie und Kunstgeschichte in München und Berlin. Nach einem Stipendiatenjahr am Deutschen Kunsthistorischen Institut in Florenz hospitierte er 1926 als Volontärassistent an der Hamburger Kunsthalle sowie 1927 am Berliner Kupferstichkabinett und promovierte 1928 bei Adolph Goldschmidt zum Dr. phil. Nach einem weiteren Aufenthalt als Stipendiat des Kaiser-Wilhelm-Instituts an der Bibliotheca Hertziana fand N. 1930 seine erste Festanstellung als Leiter der neuen Pressostelle der Staatlichen Museen zu Berlin. Parallel dazu arbeitete er an einer von Aby Warburg inspirierten Studie über die Aquarellreproduktionen ital. Renaissancegemälde des Trierer Romantikers Anton Ramboux, mit der er sich, wiederum bei Goldschmidt, im Frühjahr 1931 habilitierte. Wegen seiner jüd. Herkunft 1933 entlassen, durfte er jedoch aufgrund seiner von bündischen Jugendidealen motivierten Angehörigkeit zum Freikorps Epp (1919) noch bis 1935 weitgehend unbehelligt als Privatdozent an der Berliner Universität lehren.

    1935 nahm N. das Angebot einer Dozentur am Mills College in Kalifornien an und blieb dort bis 1966 Professor für Kunstgeschichte. 1937-61 war er zugleich Leiter der dortigen Art Gallery, für die er eine Sammlung moderner Graphik aufbaute. Mit einem breit angelegten, epochenübergreifenden, von amerik. über deutsche Kunstgeschichte bis hin zu indian. Malerei reichenden Themenrepertoire gelang es N., sich auch in den USA Geltung zu verschaffen. Er war Gastprofessor u. a. in Harvard, Berkely und Stanford, außerdem Fellow der Guggenheim-, Fulbright- und Ford-Stiftungen und wirkte in den Leitungsgremien verschiedener Fachtagungen, kunsthistorischer Vereine und Verbände mit – so etwa im Board of Directors of the College Art Association of America. Seine schriftstellerischen Aktivitäten, aus denen u. a. das 1932/33 unter der Regie von Jürgen Fehling am Berliner Schiller-Theater aufgeführte Drama „Die Herde sucht“ (1932) hervorgegangen war, konnte N. in der englischsprachigen Umgebung nicht fortführen.

    N.s Verbindungen zu den engen Freunden Carl Georg Heise (1890–1979), der ihm die klassische Moderne erschlossen, und Romano Guardini (1885–1968), der ihm den Weg zum Katholizismus gewiesen hatte, sowie einer Vielzahl von früheren Kollegen und Bekannten hatten über die Emigration hinaus Bestand. Die Hauptwerke seines Œuvres publizierte N. in Deutschland. Seit 1952 lehrte er zudem wiederholt als Gastdozent an der FU Berlin und in Heidelberg.|

  • Awards

    Honorarprofessor (FU Berlin 1952);
    BVK 1. Klasse (1965).

  • Works

    Weitere W Ausrast u. Wanderschaft (Gedichte), 1925;
    Die Erweckung d. Gotik in d. dt. Kunst d. späten 18. Jh., Ein Btr. z. Vorgesch. d. Romantik, Diss. Berlin 1928;
    Dürer, 1929;
    Nourraine der Geschichtenerzähler, 1933/34 (Novelle);
    Josef Scharl, introduced by A. N., 1945/1964;
    Cézanne's Drawings, 1958;
    Glanz d. Schönen, Gespräche mit Bildern, 1959;
    Die Kunst in unserer Zeit, Versuch e. Deutung, 1961(engl. u. d. T.: The Search for Meaning in Modern Art, 1965);
    Der Blick aus d. Bilde, 1964;
    Filippo Lippi, Anbetung d. Kindes, Einf. v. A. N., 1964;
    Lichter u. Schatten, Eine Jugend in Dtld., 1967 (Autobiographie, P);
    Gesch. d. amerik. Malerei, Von d. kolonialen Frühzeit bis z. naiven Malerei im 18. u. 19. Jh., 1974;
    Ges. Schrr., 1977;
    mehr als 75 Btrr. u. Rezensionen v. a. in dt. u. amerik. Fachzss., Hdbb. u. Ztgg.

  • Literature

    C. G. Heise, in: Kunstchronik 26, 1973, S. 155 f.;
    FAZ v. 27.1.1973;
    H. Kaufmann, Geist u. Formkultur, in: FAZ v. 9.2.1973;
    Who's who in American Art, 1966;
    BHdE II. – Zu Peter F. N.: A. Commire, in: Something about the author, facts and pictures about contemporary authors and illustrators of|books for young people, vol. 13, 1978, S. 168 ff.: F. H. Ries, in: Internat. Jugendbibl. – Report, H. 1, 1990, S. 9 f.

  • Author

    Uwe Meier
  • Citation

    Meier, Uwe, "Neumeyer, Alfred" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 173-174 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11698399X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA