Lebensdaten
1880 – 1960
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Schauspielerin
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116525614 | OGND | VIAF: 15522053
Namensvarianten
  • Medelsky, Charlotte
  • Frank, Lotte (verheiratete)
  • Frank, Charlotte (verheiratete)
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Zitierweise

Medelsky, Lotte, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116525614.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl (1851–1912), Gaskassier b. d. engl. Gasges.;
    M Leopoldine (1853–1934), Weißnäherin;
    Schw Hermine ( 1940), Schausp. (s. Kosch, Theaterlex.);
    1901 Eugen Frank (1876–1942), Hofschausp.;
    1 S, 1 T Hans (1902–61), Schausp., Lieselotte (1907–81), Schausp.

  • Biographie

    M. trat 1894 in Wien in das Conservatorium für Musik und darstellende Kunst der Gesellschaft der Musikfreunde ein, wo sie im zweiten Jahr ein Burgtheaterstipendium erhielt. Ihr Rhetoriklehrer, der Hofschauspieler Alexander Strakosch, empfahl sie dem Burgtheaterdirektor Max Burckhard, der sie – ein einmaliger Fall in der Geschichte des Hauses – als erst 17jährige engagierte. Am 23.11.1896 stand M. erstmals auf der Bühne der „Burg“, der sie trotz verschiedener anderer Angebote 50 Jahre lang bis zu ihrer Pensionierung 1946 als Mitglied angehören sollte. Danach wirkte sie noch als Gast in einigen Stücken mit. Ihre erste Rolle war ein Lustspielbackfisch in G. v. Mosers und F. v. Schönthans „Krieg im Frieden“. Es folgte die stumme Rolle der Ehrendame der Königin in Grillparzers „Jüdin von Toledo“. Am 16.1.1897 bekam M. ihre erste Premiere: als Hedwig in Ibsens „Die Wildente“. Noch im selben Jahr spielte sie das Gretchen im „Faust“, eine Rolle, in der sie leise Zärtlichkeit mit großer tragischer Kraft vereinen und einen ganz großen Erfolg erspielen konnte. Ursprünglich als tragisch Sentimentale eingesetzt, verkörperte sie im Laufe der Zeit alle klassischen Mädchengestalten und war die gefeierte Heroine ebenso wie das liebliche Wiener Mädel. Für damalige Auffassung repräsentierte sie einen neuen Typ junger Fraulichkeit und spielte ebenso in Stücken Gerhart Hauptmanns wie in solchen von Arthur Schnitzler, Karl Schönherr und George Bernard Shaw. In manchen Dramen wechselte sie im Laufe ihrer 50jährigen Tätigkeit das Fach von der jugendlichen Heroine zur reifen Frauendarstellerin. So verkörperte sie 1899 die Fee Cheristane in Ferdinand Raimunds „Der Verschwender“, erntete seit 1916 im selben Stück als Rosa großen Erfolg, um anläßlich der Wiedereröffnung der Bühne des Burgtheaters nach dem 2. Weltkrieg, am 7.11.1955 die Rolle des Alten Weibes zu gestalten. 1899 zur Hofschauspielerin ernannt, konnte sie erst 1901 anläßlich ihrer Großjährigkeit das Dekret in Empfang nehmen.

    1921 beging M. ihr 25jähriges Burgjubiläum, drei Jahre später erfolgte ihre Ernennung zum Ehrenmitglied. Bis zu ihrem vierzigjährigen Bühnenjubiläum hatte M. 209 verschiedene Rollen in 3519 Auftritten dargestellt. Nach ihrem Ausscheiden aus dem Verband des Burgtheaters wirkte sie 1947-52 bei den Salzburger Festspielen als Jedermanns Mutter, ausgenommen 1948, als sie Heros Mutter in „Des Meeres und der Liebe Wellen“ verkörperte. Schon vor dem Krieg hatte sie dort in der berühmten „Faust“-Inszenierung Max Reinhardts 1933-37 als Marthe Schwerdtlein großen Beifall gefunden.|

  • Auszeichnungen

    Goldenes Ehrenzeichen f. Verdienste um d. Republik, 1926;
    Verdienstkreuz f. Kunst u. Wiss., 1936;
    Ehrenring d. Stadt Wien;
    Prof.titel 1946.

  • Literatur

    R. Lothar (Hrsg.), Dichter u. Darsteller II, Das Wiener Burgtheater, 1899;
    L. Schidrowitz, L. M., 1921;
    E. Buschbeck, Die M., 1922;
    150 J. Burgtheater 1776-1926, 1926;
    L. Strentzsch, L. M., die österr. Schauspielerin, Diss. 1947;
    L. Schreiner, Wie Ch. M. ans Burgtheater kam, in: Wiener Gesch.bll. 16, 1961;
    F. Hadamowsky (Hrsg.), Hugo Thimig erzählt v. s. Leben u. d. Theater s. Zeit, Briefe u. Tagebuchnotizen, 1962;
    E. Wurm, Die Burgschauspielerin, Zwölf Porträtskizzen, 1969;
    E. Haeusserman, Das Wiener Burgtheater, 1975;
    Burgtheater 1776-1976, Aufführungen u. Besetzungen v. 200 J., 2 Bde., 1976;
    200 J. Burgtheater, Ausst. d. Österr. Theatermus., 1976;
    Schauspieler d. Burgtheaters 1776-1976, Ausst. Wien 1976, S. 43;
    Kosch, Theaterlex. (unter Caroline Krauspe);
    Teichl, 1951;
    Österreich Lex. 1965/67;
    Das gr. Groner Wien Lex. 1974.

  • Porträts

    Gem. v. E. Veith (Ehrengal. d. Burgtheaters Wien);
    Phot. (Wien, Nat.bibl.;
    Hist. Mus. d. Stadt Wien).

  • Autor/in

    Lorenz Mikoletzky
  • Zitierweise

    Mikoletzky, Lorenz, "Medelsky, Lotte" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 595-596 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116525614.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA