Lebensdaten
1828 – 1901
Geburtsort
Ludwigsburg (Württemberg)
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Maler
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116359560 | OGND | VIAF: 295910698
Namensvarianten
  • Faber du Faur, Adolph Eduard Otto von
  • Faber du Faur, Otto von
  • Faber du Faur, Adolph Eduard Otto von
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Zitierweise

Faber du Faur, Otto von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116359560.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Christian Wilh. (1780–1857), württ. Gen.major u. Mil.bevollmächtigter b. Bundestag, Schlachten- u. Bildnismaler, bekannt durch s. 100 Bll. vom russischen Feldzug (s. ThB), S des Albrecht s. Genealogie (3) u. der Wilhelmine Phil. Zoller;
    M Margarete (1788–1846, kath.), T des Regierungsdirektors Wilh. v. Hierlinger;
    Ov Wilh. s. (3);
    B Wilh. (1819–85), württ. Gen. u. Mil.bevollmächtigter in Berlin;
    Vt Adolf s. (1);
    Stuttgart 1855 Marie (1834–1907), T des Bankiers u. Verlegers Adolf Benedict u. der Jeanette Kaulla;
    5 S, 1 T, u. a. Alexander (1857–1937), dt. Gen.|konsul in Zürich, Hans (1863–1940), Porträt- u. Genremaler (s. ThB), Maria (⚭ Theodor v. Zwehl, 1849–1915, bayerischer Gen.);
    N Georg (1859–1920, Berthe, T des Verlegers Carl Frhr. Cotta v. Cottendorf, 1888, s. NDB III*), württ. Gen. u. Mil.bevollmächtigter in Berlin; Großneffen Moriz (* 1886), Gen.Lt. u. Mil.attaché in Belgrad, Curt (1890-1971), Prof. der Kunstgeschichte an der Yale Univ. New Haven (Connecticut, USA).

  • Biographie

    F. war wie sein Vater zunächst Offizier, betrieb aber im Urlaub seine künstlerische Ausbildung, so 1851 in München, 1852 und 1857-60 in Paris und nahm mit 40 Jahren als Rittmeister seinen Abschied, um sich ganz der Malerei zu widmen, zunächst bei K. von Piloty studierend. Der Krieg 1870/71, an dem er als Kriegsmaler teilnahm, gab ihm auf lange Zeit reiche Anregungen und Stoff zu seinen Kompositionen. Zu den bedeutendsten Schöpfungen gehören die beiden Kolossalgemälde in der Staatsgalerie in Stuttgart, der 1876 vollendete „Angriff der württembergischen Jäger bei Champigny“ und der „Kampf des württembergischen Grenadierregiments Königin Olga am Park von Coeuilly“ (1881), ebenso das mächtige Bild der „Ambulanz bei einem Barrikadenkampf der Pariser Kommune“ (1883). Mit schlichter Wahrheit und Sachlichkeit ist das große Geschehnis des Kampfes mit aller Eindringlichkeit schöpferisch gestaltet. Trotz ihrer Ausmaße und des ungewöhnlich starken Erlebnisinhaltes verfügen diese Werke über klaren Bildaufbau, vor allem über erstaunliche malerische Qualitäten. F. ist später von der Ausführlichkeit der Darstellung und den Riesenformaten, die ihm hohe Anerkennung einbrachten, abgekommen, er blieb aber militärischen und reiterlichen Themen treu. Er strebte nun nach stärkerer Konzentration der Handlung, besonders aber der Farbe. Wenn er auf die napoleonischen Kriege zurückgriff, wird in Einzelszenen von leidenschaftlicher Bewegtheit oft das Schicksal einer ganzen Armee lebendig. Die Farbe, deren Schmelz wie glühendes Email erscheint, wird zum alleinigen Träger des Ausdrucks. Im Anschluß an eine Reise nach Nordafrika 1883 entstehen Skizzen vom Reitervolk der Araber, feierliche Reiterzüge und Fantasias von ungestümer Dynamik, sprühend und feurig. Die flüchtigen Augenblickserscheinungen wild dahinjagender Reitergruppen sind nur noch als farbige Vision gegeben. F.s kleine Kopien nach Rubens, Velasquez oder Delacroix werden zu kühnen Paraphrasen über das Thema der Meister.

  • Werke

    zu V Chrstn. Wilh.: 100 Bll. aus m. Portefeuille im Lauf d. Feldzugs 1812 in Rußland an Ort u. Stelle gezeichnet, 1831-43 (in Steinzeichn. v. E. Emminger) (Originale im Bayer. Armee- mus.); Damenbildnis, 1819 (Stuttgart, Staatsgal.);
    Veduten v. Gmünd mit orig. Staffage (Schwäb. Gmünd, Städt. Altertümerslg.).

  • Literatur

    Kunstchronik 9, 1874, S. 576 ff., 11, 1876, S. 448, 13, 1878, S. 51, 21, 1886, S. 423;
    F. v. Boetticher, Malerwerke d. Neunzehnten Jh., 1891, S. 285 f.;
    E. Engels, in: Die Kunst unserer Zeit 13, 1902, S. 53 f.;
    K. Lange, Verz. d. Gem.slg. im Kgl. Mus. d. bildenden Künste zu Stuttgart, 1907;
    F. v. Ostini, in: Velhagen u. Klasings Mhh. 29, 1914/15, H. 5;
    O. Fischer, Schwäb. Malerei d. 19. Jh., 1925, S. 73;
    U. Christoffel, Die Malerfam. F. du F., in: Dt. Zs. 47, 1933/34, S. 53-56 (mit Abb.);
    H. Mackowsky, Dt. Kunst in Nord u. Süd, 1937, S. 346 f.;
    Th. Musper, in: Schwäb. Lb. II, 1941, S. 125 ff. (auch zu V Chr. Wilh.);
    W. Fleischhauer, J. Baum, St. Kobell, Die schwäb. Kunst im 19. u. 20. Jh., 1952, S. 146;
    Th. Muchall-Viebrock, in: Die Kunst 52, 1954, S. 361;
    ThB. – Zu V Chrstn. Wilh.: M. Schefold. Alte Ansichten aus Württemberg, 2 Bde., 1956/57;
    Seubert, Künstlerlex. I, 1878;
    ThB.

  • Autor/in

    Max Schefold
  • Zitierweise

    Schefold, Max, "Faber du Faur, Otto von" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 724-725 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116359560.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA