Lebensdaten
erwähnt 1102, gestorben 1124
Geburtsort
Bretten (Kraichgau)
Sterbeort
Trier
Beruf/Funktion
Erzbischof von Trier ; Graf von Bretten und Lauffen
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 119110954 | OGND | VIAF: 45104569
Namensvarianten
  • Bruno
  • Bruno von Trier
  • Bruno von Bretten
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Zitierweise

Brun, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119110954.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Arnold, Graf von Bretten und Laufen im Elsenz, Kraich- und Enzgau;
    M Adelaida (Aleyde).

  • Biographie

    Durch seinen Verwandten, den im Investiturstreit kaiserlich gesinnten Trierer Erzbischof Udo von Nellenburg (1066–78), kam B. nach Trier, wurde nach dem Tode von Udos Nachfolger, dem ebenfalls kaisertreuen Egilbert von Ortenburg (1079–1101), vom Heinrich IV. auf Veranlassung der Trierer Wähler zum Erzbischof bestimmt, am 6.1.1102 ohne päpstliche Bestätigung (die er sich 3 Jahre später verschaffte) in Mainz konsekriert und war bald einer der einflußreichsten Berater des Kaisers. Nach Heinrichs IV. Tod (1106) stand er als vicedominus regiae curiae maßgebend Heinrich V. zur Seite. Auch als nach 1111 sein Einfluß zurückging, betrieb er weiterhin eine kluge Vermittlungspolitik zwischen Kaiser und Kurie, wenn er sich auch 1118 in Rom wahrscheinlich stark für den kaiserlichen Gegenpapst Gregor VIII. einsetzte. Calixt II. bestätigte ihm 1120 erneut die Metropolitangewalt über Metz, Toul und Verdun. Am Zustandekommen des Wormser Konkordats 1122 war B. sicher nicht unbeteiligt. In seinem Bistum entwickelte er eine kluge oberhirtliche, auch soziale und bauliche Tätigkeit (Westkrypta des Trierer Domes, Neubau von St. Paulin in Trier und St. Florin in Koblenz). Er war einer der bedeutenden Trierer Erzbischöfe.

  • Literatur

    ADB III;
    N. Gladel, Die trier. Erzbischöfe in d. Zeit d. Investiturstreites, Diss. Köln 1931 (L, Qu.);
    H. Schlechte, EB B. v. Trier, Diss. Leipzig 1933;
    G. Kentenich, B., in: Die Trierer Kurfürsten, hrsg. v. C. Stenz, 1937;
    s. a. Wattenbach-Holtzmann I;
    Dictionnaire d’Histoire et de Géographie Ecclésiastiques X, Sp. 970 f.

  • Porträts

    Initiale, 1. Jahrzehnt d. 12. Jh., Gotha, Landesbibl., Hs. I, 70 f. 100 r., Abb. in: S. H. Steinberg, Die Bildnisse geistl. u. weltl. Fürsten u. Herren II, 1931, Abb. 24a.

  • Autor/in

    Hermann Ries
  • Zitierweise

    Ries, Hermann, "Brun" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 672-673 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119110954.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Brun: Erzbischof von Trier 1102—1124, war der Sohn des ostfränkischen Grafen Arnold von Laufen am Neckar. Vorher Dompropst zu Trier und Speier sowie Propst von St. Florin zu Coblenz, wurde er nach dem Tode Erzbischofs Egilbert auf Betrieb des Trierischen Volks von Kaiser Heinrich IV. zum Erzbischof ernannt und am 6. und (oder?) 13. desselben Monats zu Mainz geweiht. B. blieb sein ganzes Leben hindurch ein treuer Anhänger des fränkischen Hauses. Bereits auf dem Reichstage zu Mainz 1102 in dieser Richtung thätig, ging er 1104 oder 1106 (das Datum steht nicht ganz fest) nach Rom, um sich wegen der Unregelmäßigkeit seiner Bestallung bei Papst Paschalis II. zu verantworten, wurde zwar mit canonischen Strafen belegt, erhielt aber die Bestätigung und das Pallium und wohnte 1106 dem Concil zu Guastalla bei. Dem Kaiser Heinrich V. stand B. mit Hingebung und Treue zur Seite. Er weihte in seiner Gegenwart 1110 den Dom zu Worms und begleitete ihn 1111 und 1112 auf seinen Zügen durch Deutschland und 1118 nach Italien. Weihnachten 1119 finden wir B. beim Papste Calixt II. zu Autun und folgte er diesem im Januar 1120 nach Clugny, wo ihm der Papst den Supremat über die Suffraganbisthümer Metz, Toul und Verdun, sowie die Befreiung von der Jurisdiction der päpstlichen Legaten (mit Ausnahme der a latere) bestätigte. Letzteres Privileg besiegelte Bruns Unabhängigkeit von seinem heftigsten Gegner, dem Erzbischofe Adalbert von Mainz, damaligen päpstlichen Legaten in Deutschland. Die letzten Lebensjahre Bruns waren durch Fehden, namentlich 1122 mit dem Grafen Wilhelm von Luxemburg, sowie durch körperliche Leiden getrübt, von welchen ihn ein jüdischer Arzt Josua, dessen Umgang und religiöse Disputationen der Erzbischof sehr liebte (wie er ihn auch zum Christen bekehrte), vergeblich zu befreien versuchte. B. starb 25. April 1124 und liegt im Dom zu Trier begraben. Die geistlichen Chronisten der Gesta Trevirorum loben Bruns treffliche Eigenschaften, werfen ihm aber vor, daß ihm die weltlichen Interessen näher gelegen hätten, als die geistlichen Pflichten, wie er denn die äußere Macht des Erzstifts durch Vergebung von Kirchengut zu Ritterlehen gestärkt, auch der Baulust über Vermögen gefröhnt habe. B. erbaute neu den Westchor des Doms zu Trier, die St. Florinsstiftskirche zu Coblenz, stellte die verfallene Stiftskirche von St. Paulin bei Trier wieder her und begründete 1107 die Abtei Springirsbach in einem Seitenthale der Mosel.

    • Literatur

      Gesta Trevirorum bei Hontheim. Prodromus 761—766 und bei Pertz VIII. 192. Götz, Regesten der Erzbischöfe von Trier 13—16.

  • Autor/in

    Eltester.
  • Zitierweise

    Eltester, "Brun" in: Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876), S. 434 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119110954.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA