Lebensdaten
1871 – 1958
Geburtsort
Aachen
Sterbeort
Berlin-West
Beruf/Funktion
Komponist ; Dirigent ; Musiker ; Kapellmeister ; Generalmusikdirektor
Konfession
jüdisch, seit 1904 evangelisch-lutherisch
Normdaten
GND: 119025809 | OGND | VIAF: 22326587
Namensvarianten
  • Frank, Max
  • Blech, Leo
  • Frank, Max

Porträt(nachweise)

Verknüpfungen

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Blech, Leo, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119025809.html [27.04.2024].

CC0

  • Leo Blech war ein international anerkannter Dirigent, der auch als Komponist hervortrat. Seit 1913 (letzter) Königlich-Preußischer Generalmusikdirektor auf Lebenszeit, wurde er 1937 an der Berliner Staatsoper wegen seiner jüdischen Herkunft zwangspensioniert. Nach seiner Emigration 1938 wirkte er in Riga als Erster Gastdirigent und in Stockholm als Hofkapellmeister und Dirigent. 1949 kehrte er nach Berlin-West zurück und dirigierte bis 1953 an der Städtischen Oper. Blech gilt als einer der bedeutendsten Wagner-Interpreten seiner Zeit.

    Lebensdaten

    Geboren am 21. April 1871 in Aachen
    Gestorben am 25. August 1958 in Berlin-West
    Grabstätte Waldfriedhof Heerstraße (1958 Ehrengrab, 2013 aufgelöst, Grabstein umplatziert) in Berlin-Charlottenburg
    Konfession jüdisch, seit 1904 evangelisch-lutherisch
    Leo Blech, Imago Images (InC)
    Leo Blech, Imago Images (InC)
  • Lebenslauf

    21. April 1871 - Aachen

    ca. 1877 - 1887 - Aachen

    Schulbesuch (Abschluss: unbekannt)

    u. a. Realgymnasium

    1887 - 1891 - Aachen

    Ausbildung zum Kaufmann

    Tuch-Engrosgeschäft Wertheim & Schiff

    1891 - 1892 - Berlin

    Studium der Musik (ohne Abschluss)

    Königlich Akademische Hochschule für ausübende Tonkunst (seit 1918 Staatliche akademische Hochschule für Musik)

    1893 - 1899 - Aachen

    Zweiter Kapellmeister (ab 1896 Erster Kapellmeister)

    Stadttheater

    1895 - 1897 - Frankfurt am Main und Poppelsdorf bei Bonn

    Kompositionsunterricht bei Engelbert Humperdinck (1854–1921)

    1899 - 1906 - Prag

    Erster Kapellmeister

    Königlich Deutsches Landestheater (seit 1920 Ständetheater)

    1906 - 1923 - Berlin

    Erster Kapellmeister; 1913 Königlich-Preußischer Generalmusikdirektor auf Lebenszeit

    Königliche Hofoper (seit 1919 Staatsoper)

    Januar 1923 - April 1923 - USA

    Musikalischer Leiter

    Wagner Opera Festival Company

    1923 - 1924 - Berlin-Charlottenburg

    Generalmusikdirektor

    Deutsches Opernhaus (seit 1925 Städtische Oper)

    1924 - Berlin

    Dirigent

    Große Volksoper

    1925 - Wien

    Direktor

    Volksoper

    1925 - 1926 - Stockholm

    Ständiger Gastdirigent; Hofkapellmeister

    Königliche Oper

    März 1926 - April 1937 - Berlin

    Generalmusikdirektor

    Staatsoper

    1938 - 1941 - Riga

    Emigration; Erster Gastdirigent

    Nationaloper

    1941 - 1949 - Stockholm

    Emigration; Dirigent; Hofkapellmeister

    Königliche Oper

    1949 - 1953 - Berlin-Charlottenburg

    Remigration; Generalmusikdirektor

    Städtische Oper (seit 1961 Deutsche Oper)

    25. August 1958 - Berlin-West
  • Genealogie

    Vater Jacob Blech (geb. Bleeck) 1.2.1834–11.11.1921 jüdisch; aus Beckrath bei Gladbach (heute Mönchengladbach); Bürsten- und Pinselfabrikant in Aachen; gest. ebenda
    Großvater väterlicherseits Gerhard Bleeck (geb. Mendel Jacob) geb. 29.10.1802 aus Wickrathberg bei Gladbach (heute Mönchengladbach); Handelsmann, Bürstenbinder in Beckrath
    Großmutter väterlicherseits Clara Bleeck, geb. Schnock (Gütgen Salomon) geb. 18.9.1807 aus Mülfort bei Gladbach (heute Mönchengladbach-Odenkirchen)
    Mutter Rosetta (Rosette, Roosa) Blech, geb. Hartog (Hertog) 1.1.1836–18.1.1914 aus Goch (Niederrhein); gest. in Aachen
    Großvater mütterlicherseits Salomon Hertog (Hartog)
    Großmutter mütterlicherseits Sara Hertog, geb. Loebschen
    Bruder Adolph Blech 18.5.1863–1945 aus Wickrathberg; Kaufmann; verh. mit Anna Regina Blech, geb. Schloss (1869–1906)
    Bruder Max Blech 12.3.1865–Frühjahr 1940 aus Wickrath; Kaufmann, Schneider; verh. mit Lila Bolette Blech, geb. Israel (1867–1942); gest. im Ghetto Theresienstadt
    Schwester Selma Blech 20.12.1866–20.8.1940 aus Wickrath; Gesangslehrerin; ledig; gest. in Aachen
    Schwester Laura Blech 1869–um 1873
    Schwester Thekla Blech 13.3.1876–31.7.1880
    Heirat 20.5.1899 in Darmstadt
    Ehefrau Johanna Auguste Wilhelmine Martha Blech, geb. Frank 9.10.1871–21.7.1962 aus Sondershausen (Thüringen); evangelisch-lutherisch; Sopranistin; gest. in Berlin
    Schwiegervater Hermann Frank jüdisch; Kaufmann in Sondershausen
    Schwiegermutter Johanne Friederike Luise Frank, geb. Manhardt, gesch. Meisner aus Sondershausen; evangelisch-lutherisch
    Sohn Wolfgang Blech 16.11.1904–14.2.1988 aus Prag; Kaufmann, Schallplattenproduzent; 1936 nach Los Angeles (Kalifornien, USA) emigriert; verh. mit Mary (Myra) Blech, geb. Capron (1910–1981); gest. in Los Angeles
    Tochter Luise Klara Marie (Lisi) Blech 28.4.1913–27.7.2006 1936 nach Stockholm emigriert; verh. in 1. Ehe mit Árpád Sándor (1896–1972), Pianist; in 2. Ehe mit Herbert Sandberg (1902–1966), Dirigent
    Enkelin Irene Frykholm 11.6.1941–12.2.2023 aus Stockholm; Regisseurin
    Diese Grafik wurde automatisch erzeugt und bietet nur einen Ausschnitt der Angaben zur Genealogie.

    Blech, Leo (1871 – 1958)

    • Vater

      Jacob Blech

      1.2.1834–11.11.1921

      jüdisch; aus Beckrath bei Gladbach (heute Mönchengladbach); Bürsten- und Pinselfabrikant in Aachen; gest. ebenda

      • Großvater väterlicherseits

        Gerhard Bleeck

        geb. 29.10.1802

        aus Wickrathberg bei Gladbach (heute Mönchengladbach); Handelsmann, Bürstenbinder in Beckrath

      • Großmutter väterlicherseits

        Clara Bleeck

        geb. 18.9.1807

        aus Mülfort bei Gladbach (heute Mönchengladbach-Odenkirchen)

    • Mutter

      Rosetta Blech

      1.1.1836–18.1.1914

      aus Goch (Niederrhein); gest. in Aachen

      • Großvater mütterlicherseits

        Salomon Hertog

      • Großmutter mütterlicherseits

        Sara Hertog,

    • Bruder

      Adolph Blech

      18.5.1863–1945

      aus Wickrathberg; Kaufmann; verh. mit Anna Regina Blech, geb. Schloss (1869–1906)

    • Bruder

      Max Blech

      12.3.1865–Frühjahr 1940

      aus Wickrath; Kaufmann, Schneider; verh. mit Lila Bolette Blech, geb. Israel (1867–1942); gest. im Ghetto Theresienstadt

    • Schwester

      Selma Blech

      20.12.1866–20.8.1940

      aus Wickrath; Gesangslehrerin; ledig; gest. in Aachen

    • Schwester

      Laura Blech

      1869–um·1873

    • Schwester

      Thekla Blech

      13.3.1876–31.7.1880

    • Heirat

      in

      Darmstadt

  • Biografie

    Der musikalisch talentierte Blech gab am 1. Januar 1881 sein erstes öffentliches Klavierkonzert in seiner Heimatstadt Aachen. Nach dem Ende der Schulzeit am Aachener Realgymnasium 1887 absolvierte er eine kaufmännische Lehre bei der Aachener Tuchhandelsfirma Wertheim & Schiff; noch während der Ausbildung entstanden erste Kompositionen. Auf Empfehlung Franz Wüllners (1832–1902), des Direktors des Kölner Konservatoriums, nahm Blech 1891 ein Musikstudium an der von Joseph Joachim (1831–1907) geleiteten Königlich Akademischen Hochschule für ausübende Tonkunst in Berlin auf und lernte u. a. Klavier bei Ernst Rudorff (1840–1916) und Komposition bei Woldemar Bargiel (1828–1897). Durch Opern- und Konzertbesuche bildete er sich autodidaktisch weiter. 1892 brach er – von Bargiel für unbegabt erklärt – das Studium ab und kehrte nach Aachen zurück. Angeregt durch den Aachener Musikalienhändler und Verleger Léon Naus (geb. 1852) komponierte er seine erste Oper „Aglaja“ (Libretto: David Kunhardt, gest.  1931). 1893 wurde er von dem Direktor Moritz Ernst (1826–1900) als Zweiter Kapellmeister am Stadttheater Aachen engagiert und debütierte am 4. Oktober 1893 als Dirigent mit der Uraufführung seiner Oper, die ein großes, auch internationales Presseecho auslöste. Blechs zweite Oper „Cherubina“ wurde am 21. Dezember 1894 in Aachen uraufgeführt; die Titelrolle sang seine spätere Ehefrau Martha Frank (1871–1962). Die Theaterferien 1894 verbrachte Blech größtenteils in Bayreuth, wo ihn Richard Wagners (1813–1883) Musikdramen beeindruckten. Für die Spielzeit 1894/95 in Aachen studierte er Engelbert Humperdincks (1854–1921) „Hänsel und Gretel“ ein. In den Theaterferien der Jahre 1895 und 1896 erhielt er privaten Kompositionsunterricht bei Humperdinck in Frankfurt am Main und in Poppelsdorf bei Bonn. 1896 stieg Blech am Stadttheater Aachen zum Ersten Kapellmeister auf und dirigierte ein umfangreiches Opernrepertoire.

    Anfang 1899 lud Angelo Neumann (1838–1910), Direktor des Königlich Deutschen Landestheaters in Prag, Blech als Gastdirigent dreier Wagner-Opern („Lohengrin“, „Tristan und Isolde“, „Die Meistersinger von Nürnberg“) zu den neu gegründeten Maifestspielen ein; im September 1899 verpflichtete er ihn als Ersten Kapellmeister. Während Blechs Prager Zeit entstanden seine Opern „Das war ich!“ (1902), am 6. Oktober 1902 an der Hofoper Dresden uraufgeführt, und „Alpenkönig und Menschenfeind“ (1903), ebenda am 1. Oktober 1903 uraufgeführt. Zu den Höhepunkten dieser Zeit zählte Blechs Uraufführung von Eugen d’Alberts (1864–1932) Oper „Tiefland“ (1903). Neben 38 Neuinszenierungen wurden unter seiner Leitung zwei eigene Orchesterwerke in Prag uraufgeführt.

    1906 wurde Blech auf Empfehlung von Richard Strauss (1864–1949) als Erster Kapellmeister an die Königliche Hofoper (seit 1919 Staatsoper) Berlin berufen. Sein Debüt gab er mit einer neu einstudierten Aufführung von George Bizets (1838–1875) „Carmen“. In Berlin entstand der komische Einakter „Versiegelt“ (Uraufführung 1908 in Hamburg). 1913 ernannte Kaiser Wilhelm II. (1859–1941) Blech zum Königlich-Preußischen Generalmusikdirektor auf Lebenszeit. Nach Rang- und Kompetenzstreitigkeiten mit dem Ersten Kapellmeister Fritz Stiedry (1883–1968) und mangelnder Unterstützung durch den deutschnationalen, antisemitischen Intendanten Max von Schillings (1868–1933) verließ Blech 1923 die Berliner Staatsoper. Es folgten Stationen als Generalmusikdirektor an der Städtischen Oper Berlin-Charlottenburg (1923/24), als Dirigent an der Berliner Volksoper (1924), Co-Direktor der Wiener Volksoper (1925) und Gastdirigent der Königlichen Oper Stockholm (1925/26). 1926 kehrte er unter dem neuen Intendanten Heinz Tietjen (1881–1967) und auf Wunsch seines Nachfolgers Erich Kleiber (1890–1956) in seinem Rang als Generalmusikdirektor an die Staatsoper Berlin zurück. Dort blieb er bis 1937, mit parallelen Verpflichtungen an der Städtischen Oper Charlottenburg, bei den Stuttgarter Philharmonikern, Konzerten in Moskau sowie Auftritten an fast allen großen Häusern in Deutschland. 1932 instrumentierte und vollendete er d’Alberts Oper „Mister Wu“, die im selben Jahr in Dresden uraufgeführt wurde.

    Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 beließ der preußische Ministerpräsident Hermann Göring (1893–1946) Blech, von Tietjen unterstützt, im Amt, um den internationalen Ruf der Berliner Staatsoper nicht zu beschädigen. Blechs Entlassung 1937 erfolgte wegen seiner jüdischen Abstammung, offiziell als „Pensionierung“ bezeichnet. Anfang 1938 emigrierte er nach Lettland, wirkte vier Spielzeiten lang als Dirigent an der Nationaloper Riga und gab während der sowjetischen Besatzung Konzerte in Tallinn, Moskau und Leningrad. Blech unterrichtete zudem am Rigaer Konservatorium. Nach der Besetzung des Baltikums durch deutsche Truppen 1941 flüchtete er mit seiner Frau und mit Billigung Görings über Berlin nach Stockholm, wo seine Tochter mit ihrem zweiten Mann als Emigrantin lebte und er als Dirigent am Opernhaus Anstellung fand. Nach über 500 Vorstellungen folgte er 1949 dem Ruf Tietjens zur Rückkehr an die Städtische Oper Berlin, an der er bis 1953 dirigierte.

    Zum umfangreichen Werk Blechs gehören mehr als 100 Lieder, sieben erhaltene Opern, eine Operette, mehrere Orchesterwerke sowie Kammermusik, meist für Violine, Violoncello und Klavier. Die meisten seiner Bühnenwerke hielten sich lange im Repertoire, auch im Ausland; dasselbe gilt für seinen Kinderliederzyklus. Blechs Kompositionen zeichnen sich durch einen Reichtum an thematischer Erfindung aus, gepaart mit der Meisterschaft in deren Orchestrierung. Bereits 1911 spielte er eigene Klavierbearbeitungen auf Notenrollen für mechanisches Klavier ein. Im Sommer 1916 nahm er mit der Berliner Königlichen Kapelle die ersten Schallplatten für die Deutsche Grammophon AG auf. Hunderte von Aufnahmen auf rund 1200 Plattenseiten mit unterschiedlichen Orchestern lassen sich nachweisen. 1998 wurde Blechs Aufnahme von Felix Mendelssohn Bartholdys (1809–1847) Violinkonzert in e-Moll op. 64, mit Fritz Kreisler (1875–1962) als Solisten und der Staatskapelle aus dem Jahr 1926, postum in die GRAMMY Hall Of Fame aufgenommen. Den Rundfunk nutzte Blech in seiner Zeit an der Berliner Staatsoper seit 1926. Mit seinem Orchester war er 1932 mit der Ouvertüre von Wagners „Meistersinger“ in einem frühen Tonfilm über die Musikstadt Berlin zu sehen. Wegen seiner jüdischen Herkunft verschwanden seine Aufnahmen Ende der 1930er Jahre aus den Schallplattenkatalogen und seine Werke von den Bühnen und aus den Konzertprogrammen. Zu Blechs Schülern zählten u. a. Herbert Sandberg (1902–1966), Leonīds Vīgners (1906–2001) und Arvid Jansons (1914–1984). Nach 1945 gelangten bis auf zwei Ausnahmen („Versiegelt“ und „Das war ich!“) keine Werke Blechs mehr ins Repertoire der Orchester und Musiktheater. Nach seinem Tod 1958 verschwand Blech weitgehend aus dem Bewusstsein der Fachpresse. Leo Blechs Geburtsstadt Aachen und seine Wahlheimat Berlin taten sich schwer mit dem Andenken an den großen Künstler. Die Aufhebung des Berliner Ehrengrabes 2013 führte zu Protesten und Initiativen des Gedenkens, die zu seiner Wiederentdeckung beitrugen. Das Aachener Theater veranstaltete anlässlich seines 150. Geburtstags in der Saison 2020/2021 Konzerte mit Werken von Blech und nahm seine Oper „Alpenkönig und Menschenfeind“ als Ersteinspielung konzertant auf, was auch internationale Resonanz fand. Zudem stellte es 2021 die 1937 aberkannte Ehrenmitgliedschaft Blechs wieder her. Das Festjahr „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland (321-2021)“ begünstigte das Interesse am Leben und Werk Leo Blechs. Davon zeugen Neuauflagen einiger seiner Kompositionen und die vereinzelte Aufnahme seiner Werke in Konzertprogramme.

  • Auszeichnungen

    1905 Ritterkreuz des Ordens der Krone von Rumänien
    1907 Offizier des Ordens von Saint-Charles, Monaco
    1908 Ritterkreuz I. Klasse des Wasa-Ordens, Schweden (1931 Kommandeur)
    1908 Preußischer Roter Adlerorden IV. Klasse
    1913 Königlich Preußischer Generalmusikdirektor auf Lebenszeit
    1917 Preußisches Verdienstkreuz für Kriegshilfe
    1918 Kriegsverdienstkreuz des Fürstentums Lippe
    1926 Königlicher Orden des Polarsterns, Schweden
    1930 Mitglied der Schwedischen Akademie für Musik
    1931 Goldene Plakette der Stadt Aachen
    1931 Ehrenmitglied des Aachener Stadttheaters (1937 Entzug; 2021 Wiederherstellung)
    1935 Königlicher Hofkapellmeister, Schweden
    1939 Gründungs- und Ausschussmitglied des Freien Deutschen Kulturbundes, Stockholm
    1951 Professor h. c., Hochschule für Musik, Berlin-West
    1952 Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (1956 mit Stern)
    1957 Ehrenmitglied der Städtischen Oper, Berlin-West
    1959 Leo-Blech-Platz, Berlin-Grunewald
    1961 Leo-Blech-Straße, Aachen-Kronenberg
    1987 Gedenktafel am ehemaligen Wohnhaus, Berlin-Charlottenburg, Mommsenstraße 6 (Onlineressource)
    2022 Gedenktafel im Stadttheater Aachen
  • Quellen

    Teilnachlass:

    Familien- und Privatbesitz.

    Weitere Archivmaterialien:

    Staatsbibliothek, Berlin, Ms. Mus. autogr. Blech; Mus. ep. Leo Blech. (Autografen, Briefe)

    Archiv der Königlichen Oper Stockholm. (Konzertplakate, 1910–1948, Tagebücher)

    Akademie der Künste, Berlin. (Korrespondenz)

    Deutsches Literaturarchiv Marbach am Neckar. (Korrespondenz, Autografen, Rezensionen)

    Hamburgisches Welt-Wirtschafts-Archiv – Personen-Mappen, Blech, Leo, Zeitungsausschnitte: 1937–1949 (Onlineressource)

    Gedruckte Quellen:

    „Kommen Sie in ihre Heimat zurück!“. Briefe von, an und über Generalmusikdirektor Leo Blech, in: Sinn und Form. Beiträge zur Literatur 54 (2002), H. 5, S. 629–646.

  • Werke

    Herausgeberschaften:

    Sang und Klang im XIX und XX Jahrhundert. Ernstes und Heiteres aus dem Reiche der Töne mit einer Anzahl Biographien und Portraits (13 Bde., 1910–ca. 1931).

    Lieder:

    Altdeutsches Liebeslied, s'schlaf'rige Deandl, op. 7, Nr. 1–2, 1898.

    Ich hab' geliebt, Aus der Ferne in die Nacht, Zum Schluss, op. 9a, 1902.

    Mailied, Verlorne Lieb, Todessehnsucht, op. 9b, 1902.

    Wiegenlied für meinen Jungen, Liebesprobe, Sommerlaube, op. 16, 1907.

    Der galante Abbé, op. 17, 1907.

    Abendlied, Volksliedchen, op. 15a, 1909.

    Schelmenliedchen, Ghasel, Liebes-Noten, op. 19, 1910.

    Tausend Sterne, Trennung, Der Kuß, op. 20, 1913.

    Liedchen, großen und kleinen Kindern vorzusingen, sechs Folgen, op. 21–22, 24–25 u. 27–28, 1913–1926.

    Sing Sang fürs kleine Volk. Eine Sammlung von Kinderliedern, 1921.

    Chorwerke:

    Von den Englein, für Frauenchor und Orchester, 1897.

    Sommernacht, für gemischten Chor und Orchester, 1897.

    Opern:

    Aglaja, 1893. (weiterführende Informationen)

    Cherubina, 1894.

    Nero, 1898. (verschollen)

    Das war ich!, op. 12, 1902.

    Alpenkönig und Menschenfeind, op. 14, 1903 (weiterführende Informationen); Berliner Fassung u. d. T. Rappelkopf, 1917.

    Aschenbrödel, op. 15, 1905.

    Versiegelt, op. 18, 1908; schwed. 1909.

    Operetten:

    Die Strohwitwe, op. 26, 1920.

    Orchesterwerke:

    Die Nonne, op. 6, 1898. (weiterführende Informationen)

    Trost in der Natur, op. 7 [Nr. 3], 1900. (weiterführende Informationen)

    Waldwanderung, op. 8, Nr. 1, 1901. (weiterführende Informationen)

    Zwei Militärmärsche, op. 23, 1916.

    Dirigate:

    Verzeichnis in: Wolfgang Poch, Leo Blech, 1985, S. 214–234.

    Diskografien und Rundfunkaufnahmen:

    Verzeichnis in: Wolfgang Poch, Leo Blech, 1985, S. 246–280.

    Verzeichnis, in: Peter Aistleitner/Wolfgang Poch/Günter Walter, Leo Blech (Discography), in: Stimmen die um die Welt gingen. Ein Magazin 47 (1995), S. 1–88.

    Bibliografie:

    Wolfgang Poch, Leo Blech, 1985, S. 235–245.

    Autobiografien:

    Ich war Kapellmeister des Königs, in: Radio-Revue, H. 13–22, 1955.

    Die Bilanz, in: Josef Müller-Marein/Hannes Reinhardt (Hg.), Das musikalische Selbstportrait von Komponisten, Dirigenten, Instrumentalisten, Sängerinnen und Sänger unserer Zeit, 1963, S. 113–123.

  • Literatur

    Monografien und Sammelwerke:

    Ernst Rychnovky, Leo Blech. Eine biographisch-ästhetische Studie, 1905.

    Walter Jacob (Hg.), Leo Blech. Ein Brevier anläßlich des 60. Geburtstages, 1931.

    Wolfgang Poch, Leo Blech. Ein Beitrag zur Berliner Theatergeschichte unter besonderer Berücksichtigung der musikdramaturgischen Einrichtungen und der Spielplanpolitik Leo Blechs, 1985. (Diss. phil.) (P)

    Jutta Lambrecht (Hg.), Leo Blech. Komponist – Kapellmeister – Generalmusikdirektor, 2015. (P)

    Kristina Wuss, Verwobene Kulturen im Baltikum. Zwei Musikgeschichten in Lettland von 1700 bis 1945, 2018, S. 183–191.

    Jutta Lambrecht, Leo Blech, 2025 (in Vorbereitung).

    Handbücher:

    Fred K. Prieberg, Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945. 22009, S. 533–535.

    Aufsätze:

    Ernst Rychnovky, Leo Blech, in: Max Hehemann (Hg.), Monographien moderner Musiker, Bd. 2, 1907, S. 52–64.

    Heiko Bockstiegel, Leo Blech, in: ders. (Hg.), „Meine Herren, kennen Sie das Stück?“ Erinnerungen an deutschsprachige Dirigenten des 20. Jahrhunderts und ihr Wirken im Opern- und Konzertleben Deutschlands, Bd. 1, 1996, S. 24–28.

    Manfred Haedler, Leo Blech – des Kaisers „letzter General“, in: Berlin in Geschichte und Gegenwart, 1998, S. 105–119.

    Lolita Fürmane, Deutsche Dirigenten am Rigaer Opernhaus zwischen 1919 und 1944. Zur Frage der Inszenierungen von Leo Blech, in: Audrone Ziūraitytė/Klaus-Peter Koch (Hg.), Deutsch-baltische musikalische Beziehungen. Geschichte – Gegenwart – Zukunft, 2003, S. 43–49.

    Jutta Lambrecht, „Dem Mimen flicht die Nachwelt keine Kränze“. Leo Blech zum 150. Geburtstag, in: musica reanimata. Mitteilungen, Nr. 106 (2021), S. 1–13.

    Oliver Wurl, Leo Blech und die Schallplatte, in: Contributions to the History of the Record Industry 12 (2022), S. 10–26.

    Jutta Lambrecht, Leo-Blech-Ehrung in Aachen, in: musica reanimata, Mitteilungen, Nr. 110 (2023), S. 14–16.

    Lexikonartikel:

    Carsten Schmidt, Art. „Blech, Leo“, in: Ludwig Finscher (Hg.), Musik in Geschichte und Gegenwart. Personenteil, Bd. 3, 22000, S. 74 f.

    J. A. Fuller Maitland/Robert Philip, Art., „Blech, Leo“, in: Stanley Sadie (Hg.), The New Grove Dictionary of Music and Musicians, Bd. 3, 22001, S. 695.

    Hartmut Wecker, Art. „Blech, Leo“, in: Elisabeth Schmierer (Hg.), Lexikon der Oper, Bd. 1, 2002, S. 211 f.

    Barbara Boisits, Art. „Blech, Leo“, in: Rudolf Flotzinger/Barbara Boisits (Hg.), Österreichisches Musiklexikon online, 2002. (Onlineressource)

    N. N., Art., „Blech, Leo“, in: Fred Skolnik/Michael Berenbaum (Hg.) Encyclopedia Judaica, Bd. 3, 22007, S. 747.

    N. N., Art. „Blech, Leo“, in: Michael Kennedy/Joyce Bourne Kennedy (Hg.), The Oxford Dictionary of Music, 62012, S. 93.

    N. N., Art. „Blech, Leo“, in: Wolfgang Ruf (Hg.), Riemann Musiklexikon, Bd. 1, 132012, S. 237 f.

    Peter Petersen, Art. „Leo Blech“, in: Claudia Maurer Zenck/Peter Petersen/Sophie Fetthauer (Hg.), Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit, 2013, aktual. 2017. (Onlineressource)

    Sören Sönksen, Art. „Blech, Leo“, in: Frank Heidlberger/Gesine Schröder/Stefan Beyer (Hg.), Lexikon des Orchesters, Bd. 1, 2021, S. 160 f.

    Jutta Lambrecht, Art. „Blech, Leo“, in: MGG online. (erscheint 2024)

    Zeitungsartikel:

    N. N., Hilaria [erstes öffentliches Klavierkonzert von Leo Blech], in: Echo der Gegenwart v. 29.12.1880. (Onlineressource)

    N. N., Leo Blech Generalmusikdirektor, in: Aachener Anzeiger. Politisches Tageblatt v. 17.6.1913 (Vorabendausgabe). (Onlineressource)

    Erich Köhrer, Leo Blech, in: Aachener Anzeiger. Politisches Tageblatt v. 8.10.1918 (Morgenausgabe). (Onlineressource)

    Gerhard Krause, Leo Blech, der Sechzigjährige, in: Echo der Gegenwart v. 21.4.1931 (Abendausgabe). (Onlineressource)

    Danijel Majic, Abgesägt. Berlin lässt das Ehrengrab des Komponisten Leo Blech einebnen und behauptet, dennoch sein Andenken zu wahren, in: Frankfurter Rundschau v. 31.5.2013. (Onlineressource)

    Christine Schmitt, Ein wahrer Allrounder. Vor 150 Jahren wurde der Komponist, Dirigent und langjährige Kapellmeister der Deutsche Oper, Leo Blech geboren, in: Jüdische Allgemeine v. 29.4.2021. (Onlineressource)

  • Onlineressourcen

  • Porträts

    Fotografie v. 1880, Archiv der Walter A. Berendsohn Forschungsstelle für Exilliteratur, Hamburg. (Onlineressource)

    Fotografie v. Fotoatelier Oscar Brettschneider, Berlin, 1906, Dokumentationszentrum der Staatsoper Prag. (Onlineressource)

    Fotografie v. Nicola Perscheid (1864–1930), nach 1925, Staatliche Landesbildstelle Hamburg. (Onlineressource)

    Werbeblatt der Schallplattenfirma Electrola, 1931. (Onlineressource)

    Radierung v. Moritz Coschell (1872–1943), 1923, Privatbesitz. (Onlineressource)

    Karikatur v. Valerijs Zosts (1901–1960), 1938, Abbildung in: Jutta Lambrecht (Hg.), Leo Blech. Komponist – Kapellmeister – Generalmusikdirektor, 2015, S. 29.

  • Autor/in

    Jutta Lambrecht (Bornheim)

  • Zitierweise

    Lambrecht, Jutta, „Blech, Leo“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.01.2024, URL: https://www.deutsche-biographie.de/119025809.html#dbocontent

    CC-BY-NC-SA