Lebensdaten
1920 – 2015
Geburtsort
Krefeld
Sterbeort
Düsseldorf
Beruf/Funktion
Manager ; Unternehmensberater
Konfession
-
Namensvarianten
  • Vogelsang, Günter
  • Vogelsang, Günther

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Zitierweise

Vogelsang, Günter, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/sfz137138.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Robert, Prokurist, Einkaufsleiter d. Michelin Besteck- u. Metallwarenfabrik;
    M N. N.;
    Ingelinde (* 1928), T d. Arnold Halbach ( 1957), Dr., u. d. Emmy N. N.;
    S Jürgen (* 1955), Dr., Unternehmensberater in Meerbusch, T Barbara V.-Stupnanek, Dr. med., Augenärztin in D.

  • Biographie

    Nach dem Abitur 1938 in Krefeld wurde V. zum Reichsarbeitsdienst und danach zur Wehrmacht eingezogen, wo er zum Oberleutnant der Luftwaffe und Befehlshaber einer Flugabwehrbatterie aufstieg. 1945 in Kriegsgefangenschaft geraten, nahm er nach seiner Entlassung ein Studium der Betriebswirtschaft bei Eugen Schmalenbach (1873–1955) in Köln auf (Dipl.-Kaufm. 1948) und arbeitete seit 1950 als Wirtschaftsprüfer in einer Düsseldorfer Firma. Während dieser Tätigkeit lernte er Willy H. Schlieker (1914–80) kennen, der sein Interesse für die Stahlindustrie weckte. 1954 ging V. als Direktor der Stabsabteilung Revision und Organisation zum „Fried. Krupp“-Konzern nach Essen und wurde 1958 in den Vorstand des Tochterunternehmens „Bochumer Verein“ berufen. 1960 wechselte er als Finanzvorstand zur|„Mannesmann AG“ nach Düsseldorf, kehrte aber 1968 als Vorstandsvorsitzender zur „Fried. Krupp GmbH“ zurück und trug maßgeblich bei zur Sanierung des stark verschuldeten Stahlkonzerns durch Umorganisation, Verkauf unrentabler Konzernteile und Erhöhung des Eigenkapitals.

    1972 gab V. dieses Amt wegen unternehmenspolitischer Differenzen mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Berthold Beitz (1913–2013) auf und wurde freiberuflicher Wirtschaftsberater. In dieser Funktion gelangte er in den Aufsichtsrat mehrerer namhafter Unternehmen (u. a. Blohm + Voss, Daimler-Benz AG, Dt. Bank AG, Diehl, Dornier GmbH, Gerling Lebensversicherungs-AG, Ruhrkohle AG).

    Den Aufsichtsratsvorsitz hatte er 1976–93 beim Energiekonzern „VEBA AG“ und 1984–96 bei der „Thyssen AG“ inne, Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats war er 1996–99 bei Thyssen und 1999–2013 bei „ThyssenKrupp AG“.

    V. galt wegen dieser weitgestreuten Aufsichtsratsmandate als einer der einflußreichsten und kompetentesten dt. Manager, in der Presse wurde er als „Berufsaufsichtsrat“ und „graue Eminenz vom Rhein“ tituliert.

    In der Öffentlichkeit trat V. besonders in Erscheinung, als ihn die Bundesregierung 1982 neben Marcus Bierich (1926–2000) (Allianz AG) und Alfred Herrhausen (1930–89) (Dt. Bank AG) in ein Gremium berief, das Ideen zur Neuordnung der dt. Stahlindustrie entwickeln sollte. Mit ihrem im Jan. 1983 präsentierten Vorschlag, die Stahlproduktion auf die leistungsfähigsten und rentabelsten Werke zu konzentrieren und Überkapazitäten abzubauen, stießen die drei „Stahlmoderatoren“ bei Unternehmen, Gewerkschaften, Banken und Politik zwar auf Ablehnung, doch wurden Elemente des Vorschlags, z. B. der Zusammenschluß von Thyssen und Krupp, zu einem wirtschaftlich günstigeren Zeitpunkt 1999 verwirklicht. Es war nicht zuletzt V.s Verdienst, diese Fusion vorbereitet und mitgestaltet und dadurch die Basis für die heutige Position des ThyssenKrupp-Konzerns als eines bedeutenden europ. Industrie- und Dienstleistungsunternehmens gelegt zu haben.

    V. wurde 1992 in Köln zum Dr. rer. pol. promoviert und lehrte hier seit 1995 als Honorarprofessor an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät.

  • Auszeichnungen

    |Gr. BVK (1989).

  • Werke

    |Universalberatung, Konzeption u. Methodik e. ganzheitl. Untern.beratung, Diss. Köln 1992;
    Zur Funktionsfähigkeit d. AR n. dt. Aktienrecht, Referat v. Herrn Dr. G. V. anläßl. seiner Ernennung z. Hon. prof. d. Wirtsch.- u. Soz.wiss. Fak. d. Univ. Köln, 1995.

  • Literatur

    |D. M. Friz, Die Stahlgiganten, Alfried Krupp u. Berthold Beitz, 1990;
    H. Uebbing, Stahl schreibt Gesch., 125 J. Wirtsch.vereinigung Stahl, 1999;
    L. Gall (Hg.), Krupp im 20. Jh., 2002;
    N. F. Pötzl, Beitz, Eine dt. Gesch., 2011;
    Munzinger;
    Nachruf: FAZ v. 17. 3. 2015 (P);
    Qu Hist. Archiv Krupp (Bestand WA 159, Sekr. V./ Krackow).

  • Autor/in

    Werner Bührer
  • Zitierweise

    Bührer, Werner, "Vogelsang, Günter" in: Neue Deutsche Biographie 27 (2020), S. 35-36 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/sfz137138.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA