Lebensdaten
um 1420 – 1494
Geburtsort
Dieburg (Rheinhessen)
Sterbeort
Hildesheim
Beruf/Funktion
Rektor der Brüder vom Gemeinsamen Leben
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 102515123 | OGND | VIAF: 27458367
Namensvarianten
  • Dieburg, Peter
  • Petrus, Dieburg
  • Dieburg, Bruder
  • mehr

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Dieburg, Peter, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd102515123.html [24.04.2024].

CC0

  • Biographie

    D. kam 1440 aus dem Herforder Brüderhaus als Novize in das von Bernhard von Büderich in diesem Jahre gegründete Hildesheimer Brüderhaus, dessen getreuester Schüler er wurde und blieb, auch als Rektor 1476-94. In seinen 1467 begonnenen „Annalen“ bekundet er die ihm eigentümliche Verbindung von Frömmigkeit und Kritik, Freiheit und Eigenart. Sie wird zum Beispiel sichtbar in den Biographien Bruder Gottfrieds, des Apostels der Devotio moderna, und des Rektors Bernhard von Büderich sowie in der Charakteristik der „Hildesheimer Richtung“, die die vom Stammhaus zu Münster vertretenen klösterlichen Tendenzen ablehnte. Berühmt geworden, freilich auch umstritten sind seine vier „Exkurse“, in denen dieser charaktervolle Widersacher des Mönchtums unermüdlich gegen kirchlichen Zwang, gegen Augustins „Compelle intrare“ und Karls des Großen „Sachsenbekehrung“ protestiert und mit prinzipiellem Freimut die Brüderfrömmigkeit der zum Herrn bekehrten Devoten proklamiert, deren Ziel es ist, nicht als Mönche im Kloster, sondern als Brüder gemeinsam „in der Welt fromm zu leben“: non sumus religiosi, sed in saeculo religiose vivere nitimur et volumus.

  • Werke

    Ann. u. Akten d. Brüder v. gemeinsamen Leben im Lüchtenhof zu Hildesheim, hrsg. v. R. Doebner, = Qu. u. Darst. z. Gesch. Niedersachsens IX, 1903.

  • Literatur

    G. Boerner, Die Ann. u. Akten d. Brüder v. gemeinsamen Leben im Lüchtenhofe zu Hildesheim, 1905;
    E. Barnikol, Stud. z. Gesch. d. Brüder v. gemeinsamen Leben, 1917, S. 108 ff.;
    ders., Luther in Magdeburg, in: Theol. Arbb. aus d. Rhein. Wiss. Prediger-Ver., NF 17 u. 19, 1917, S. 41 ff.;
    ders., Das Magdeburger Brüderhaus, ebd., 1922, S. 45 f.;
    ders., Bruder D.s dt. Christentum, in: Eisleber Luther-Buch, hrsg. v. K. Etzrodt u. K. Kronenberg, 1933;
    O. Scheel, Martin Luther I, ³1921, S. 85 ff. u. 282 ff.;
    W. Brüggeboes, Die Fraterherren (Brüder d. gemeinsamen Lebens) im Lüchtenhof zu Hildesheim, in: Unsere Diözese, Zs. d. Ver. f. Heimatkde. im Bistum Hildesheim, 1939.

  • Autor/in

    Ernst Barnikol
  • Zitierweise

    Barnikol, Ernst, "Dieburg, Peter" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 636 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd102515123.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA