Lebensdaten
1903 – 1988
Geburtsort
Wien
Sterbeort
New York
Beruf/Funktion
Hepatologe ; Pathologe
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 119016680 | OGND | VIAF: 109159472
Namensvarianten
  • Popper, Hans
  • Jin, Zhilin
  • Popper, H.
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Zitierweise

Popper, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119016680.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Carl (1867–1946), aus Böhmen, Arzt in W.;
    M Emma Gruenbaum (1879–1967);
    1942 Lina Billig (* 1917), aus W.;
    2 S Frank J. (* 1944), Ph. D., Volkswirt an d. Rutgers University, New Brunswick (USA), Charles W. (* 1946), M. D., Kinderpsychiater an d. Harvard Medical School.

  • Biographie

    P. absolvierte ein humanistisches Gymnasium in Wien und studierte 1922-28 Medizin in Wien, Paris und Oxford. Schon während des Studiums beschäftigte er sich mit biochemischen Problemen und trat mit ersten Veröffentlichungen hervor (u. a. über d. Kreatinin-Clearance). Es folgte in Wien eine fünfjährige Tätigkeit in der Pathologie. 1933 kam P. zu Hans Eppinger (1880–1946) an die I. Med. Klinik, wo er u. a. einen Spezialkurs für amerik. Gastärzte gab und eine Einladung nach Chicago erhielt. Als P. nach dem Anschluß Österreichs im Mai 1938 Wien fluchtartig verlassen mußte, machte er von dem amerik. Angebot Gebrauch und erhielt eine Anstellung als Pathologe am Cook County Hospital in Chicago. Seit 1943 war P. amerik. Staatsbürger. Im selben Jahr Laborleiter, wurde er 1944 an der University of Illinois promoviert (The demonstration of Vitamin A by Fluorescence Microscopy) und war 1946-57 Institutsdirektor sowie Professor an der Northwestern University und Initiator des namhaften Hektoen-Forschungsinstituts. Während des Militärdienstes 1944-46 mit Hepatitis-Fällen konfrontiert, fand P. zu seinem endgültigen Spezialgebiet, der Pathologie und Klinik von Lebererkrankungen. Zurück in Chicago, rief er 1946 die „American“, 1958 die „International Asscociation for the Study of Liver Diseases“ ins Leben und erarbeitete mit Fenton Schaffner das erste amerik. Textbuch „Liver: Structure and Function“ (1957, dt. 1961). 1957 wurde P. als Direktor des pathologischen Instituts an das Mount Sinai Hospital in New York berufen, dem er bis zu seinem Tod verbunden blieb; an die Stelle gekoppelt war eine Professur an der Columbia University. 1963 krönte P. seine Lebenswerk mit der Gründung der „Mount Sinai Medical School“ und wurde deren erster Dekan (1972/73 zusätzl. Präs.). Nach der Emeritierung 1973 folgten noch 15 überaus produktive Jahre als Forschungsprofessor in New York und am National Institut of Health in Washington, verbunden mit zahlreichen Gastvorlesungen und Vorträgen im In- und Ausland, insbesondere den „Leber-Symposien“ der Falk-Foundation in Freiburg (Br.).

    P. gehörte zu den führenden Medizinern in der internationalen Leberforschung. Sein Arbeitsgebiet betraf die Virus-Hepatitiden, toxische Leberschäden sowie den Zusammenhang von Hepatitis B und Krebs. Noch bedeutender einzuschätzen ist seine Rolle als Wissenschaftsorganisator und Anreger, der mit visionärer Kraft weit auseinander liegende Forschungsgebiete zusammenzuführen verstand.|

  • Auszeichnungen

    Dr. h. c. (u. a. Löwen, Bologna, Wien 1965, Tübingen, Göttingen, Hannover, Seoul u. New York);
    Mitgl. d. Nat. Ac. of Sciences, d. American Ac. of Arts and Science, d. Leopoldina (1976) u. a. gel. Ges.;
    Hans-Popper Prize (Falk-Fondation) seit 1989.

  • Werke

    über 600 Publ., darunter 28 Monogrr., u. a.: Die seröse Entzündung, 1935 (mit H. Eppinger u. H. Kaunitz);
    Progress in Liver Disease, 9 Bde., 1961-90;
    Trends in New Medical Schools, 1967;
    Structural carbohydrates in the liver, 1983.

  • Literatur

    R. Schmid, in: Biogr. Memoire of the Nat. Ac. of Sciences 65, 1994, S. 291-309 (W-Verz., P);
    H. Thaler u. S. Sherlock, H. P., Leben u. Werk, 1997;
    P. D. Berk (Hg.), H. P., Freunde erinnern sich, 1992;
    BHdE II.

  • Autor/in

    Peter Voswinckel
  • Zitierweise

    Voswinckel, Peter, "Popper, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 625 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119016680.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA