Lebensdaten
1841 – 1920
Geburtsort
Laibach (Slowenien)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
österreichischer Kriegsminister ; General
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 126639604 | OGND | VIAF: 10844609
Namensvarianten
  • Pitreich, Heinrich Freiherr von
  • Pitreich, Heinrich von

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Zitierweise

Pitreich, Heinrich Freiherr von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd126639604.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Vinzenz Rr. v. P. (1798-1869), k. k. Hofrat d. Obersten Ger.hofs., Abg. d. Kärntener LT, S d. Josef (1751–1809, österr. Rr. 1791), Landmann v. Steiermark, Hofrat d. Obersten Justizstelle, u. d. Concordia v. Bnix (Brüks);
    M Marie (Steiner) Edle v. Steinberg (1814–84);
    Ur-Gvv Michael Edler v. P. (1710-76, österr. Adel 1765), Dr. iur., Landmann v. Kärnten, Hof- u. Schrannenadvokat in Graz, Salzburg.-seckau. Konsistorialrat, 1769 Dekan d. Univ. Graz;
    B Anton (1838–1907), k. k. GR, FZM, Präs. d. Obersten Mil.ger.hofs (s. BJ XII, Tl.; ÖBL), August (* 1855), Dr. iur., k. k. GR, Präs. d. Oberlandesger. f. Steiermark, Kärnten u. Krain in Graz;
    Wien 1871 Helene v. Deffáry (1843–1907), aus W.;
    2 S Hugo (1875–1915 ⚔), k. k. Oberstlt., Maximilian (1877–1945), k. k. Oberst, Schriftst. (s. ÖBL), 1 T Marianne (* 1880, Anton Rr. Fischer v. Ledenice, 1935, österr. Min.vizesekr.);
    N Anton v. P. (1870-1939), Gen., Schriftst. (s. ÖBL).

  • Biographie

    1859 als Leutnant an der Genieakademie ausgemustert, diente P. seit 1866 als Generalstabsoffizier im Truppengeneralstab. 1876 wurde er im Operationsbüro des Generalstabs eingeteilt (1878 Major, 1882 Oberstleutnant), 1883 Vorstand der 5. Abteilung, 1890 des Präsidialbüros im Reichskriegsministerium (Generalmajor). Wieder zur Truppe transferiert, kommandierte er 1895 die 24. Infanterietruppendivision. Im Jahr darauf wurde er zum Stellvertretenden Chef des Generalstabs ernannt und unterstützte den betagten Feldzeugmeister Baron Friedrich v. Beck-Rzikowsky (1830–1920). In seine Zeit als Stellvertreter fallen die Ausarbeitung der wichtigsten Operationsfalle und die – wenig konkreten – Absprachen mit dem deutschen Generalstab für einen Bündniskrieg im Rahmen des Dreibundes (Dt. Reich, Österr.-Ungarn, Italien). 1902 wurde P. zum Reichskriegsminister ernannt. Sein außerordentliches Detailwissen wurde gerühmt. In seine Amtszeit fällt eine der schwersten Krisen mit Ungarn seit dem Ausgleich 1867, als Ungarn, veranlaßt durch eine Wehrvorlage und einen Armeebefehl Ks. Franz Josephs zur Einheitlichkeit des Heeres, so obstruierte, daß im Generalstab ein eigener „Kriegsfall U(ngarn)“ ausgearbeitet und der Einsatz von Land- und Flußstreitkräften zum Marsch auf Budapest in Aussicht genommen wurde. P. plädierte dafür, den Ungarn Konzessionen zu machen und vor allem die deutsche Kommandosprache aufzugeben. Damit handelte er sich viel Kritik und vor allem die Feindschaft des Thronfolgers, Ehzg. Franz Ferdinand, ein. Er verbaute sich damit auch den Weg in das Amt des Generalstabschefs, in das an seiner Stelle Franz Conrad v. Hötzendorf (1852–1925) berufen wurde. Zuletzt General der Infanterie, konnte P. noch die Einführung von Maschinengewehren in die k. u. k. Armee vornehmen und setzte in den Bewilligungsausschüssen für den Militärhaushalt 1906 auch noch die Bestellung moderner Feldgeschütze und Haubitzen durch, konnte jedoch keine Erhöhung des Rekrutenkontingents erreichen. Daraufhin aus dem Amt entlassen, betätigte sich P. als militärischer Schriftsteller und gab eine Rechtfertigungsschrift in Sachen Armeefrage und Kommandosprache heraus. Er nahm auch immer wieder Stellung zu militärpolitischen Fragen und schrieb vornehmlich für die „Neue Freie Presse“.|

  • Auszeichnungen

    Großkreuz d. St. Stephan-Ordens;
    Großkreuz d. Leopold-Ordens;
    Rr. II. Kl. d. Ordens d. Eisernen Krone;
    Kriegsmedaille;
    Militär-Jubiläumskreuz.

  • Werke

    Meine Beziohungen zu d. Armeeforderungen Ungarns, verbunden mit d. Betrachtung dermaliger internal. Situation, 1911;
    Entgegnung auf d. Festgruß d. Prof. Fr. H. Oncken z. Gedächtnisfeier an d. Leipziger Schlacht, 1913.

  • Literatur

    Neue Freie Presse v. 13.1.1920;
    Österr. Wehrztg. v. 24.1.1920;
    Österr.-Ungarn 1848-1918, V, S. 19;
    ÖBL.

  • Porträts

    Aquarell v. Koch, 31.3.1901;
    Ölgem. auf photograph. Grundlage v. Robitscher;
    Heliogravüre nach Foto v. Lechner (alle Wien, Heeresgeschichtl. Mus.)

  • Autor/in

    Manfried Rauchensteiner
  • Zitierweise

    Rauchensteiner, Manfried, "Pitreich, Heinrich Freiherr von" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 489 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd126639604.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA