Lebensdaten
1751 – 1819
Geburtsort
Nörten(-Hardenberg) bei Göttingen
Sterbeort
Hameln
Beruf/Funktion
Apotheker ; Chemiker
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 117327573 | OGND | VIAF: 2128149296148680670008
Namensvarianten
  • Westrumb, Johann Friedrich
  • Westrumb, Friedrich
  • Westrumb, Johann Friedrich
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Zitierweise

Westrumb, Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117327573.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gustav Christoph, Chirurgus, Feldscher d. Dragonerrgt. Heimburg in Northeim;
    M Anna Magdalena Hand(t)el(s)mann (?), Lizenzeinnehmer im Amt Northeim;
    1780 Anna Sophie (1756–1828, 1] Heinrich Johann Daniel Athenst[a]edt, 1778), aus Hameln, T d. Johann Georg Asche (1707–81), Lizenzeinnehmer u. Bürger in Hameln, Brauer, u. d. Anna Catharina Schepeler (1726–1805);
    2 S u. a. August Heinrich Ludwig (1798–1856), 1837 Hofmedicus u. Landphysikus im Stiftsgericht Loccum, 1843 Med.rat in Wunstorf (s. Hamberger-Meusel), 6 T.

  • Biographie

    W. begann 1764 eine Lehre in der kgl. Hofapotheke in Hannover bei August Hermann Brande (1708–83), in der 1766–68 Martin Heinrich Klaproth (1743–1817) als Gehilfe arbeitete. Durch die Bekanntschaft mit dem Apotheker und Botaniker Jakob Friedrich Erhart (1742–95) wurde W.s Interesse an Naturwissenschaften gefördert. Nach der Lehrzeit war er seit 1770 während seiner Wanderjahre in Apotheken in Peine, Potsdam und Frankfurt/ Oder und seit 1773 wieder in Hannover als Provisor der Apotheke Brandes tätig. 1779 übernahm er die Hamelner Raths-Apotheke.

    In seinem Laboratorium führte W., der bis zu seinem Tod der Phlogistontheorie als Erklärung für Verbrennungs- und Reduktionsprozesse anhing, zahlreiche Untersuchungen von Mineralwässern durch; er analysierte die Quellen von Pyrmont, Meinberg, Verden, Driburg, Rehburg, Eilsen, Selters, Lüneburg und Northeim. Damit trug er zur Weiterentwicklung der Analysenmethodik bei. Zu W.s wichtigsten Arbeiten zählen die Beobachtungen, daß Quecksilber in der Lage ist, Stoffe zu absorbieren (1785), Metalle wie Antimon, Zink und Bismut im Chlorgas „verbrennen“ und daß auch Phosphor im Chlorstrom entflammt (1790). Zur gewerblichen Chemie veröffentlichte W. 1818 Arbeiten über die Malzdarre, Schriften zur Essig-Fabrikation und zur Verbesserung der Bleiglasur bei Töpferware, 1819 Berichte zum Bleichen von Textilien sowie 1793 zur Branntwein-Brennerei. In der Verbreitung chemischer Kenntnisse sah er eine entscheidende Möglichkeit, den gesunkenen Wohlstand durch neue Techniken für Gewerbe und Fabriken nach den Napoleonischen Kriegen wieder zu heben. Sein „Handbuch der Apothekerkunst für Anfänger“ (6 Bde., 1792, ²1799) trug zur Förderung der pharmazeutischen Chemie bei.

  • Auszeichnungen

    |Mitgl. d. Leopoldina (1793);
    kgl. Bergcommissar (1795);
    Dr. med. h. c. (Göttingen?, 1811);
    Senator d. Stadt Hameln.

  • Werke

    Weitere W Kl. physical.-chem. Abhh., 6 Bde., 1786–1800 (P);
    Physical.-chem. Beschreibung v. d. Lage u. d. Bestandtheilen d. Driburger Mineralwassers, 1788;
    Physical.-chem. Beschreibung d. Mineralquellen z. Pyrmont, 1789;
    Gesch. d. neu entdeckten Metallisirung d. einfachen Erden, nebst Versuchen u. Beobachtungen, 1791;
    Von d. neuen muriatisch-salinischen Mineralquelle z. Pyrmont, 1797;
    Arzney-Taxen, 1797;
    Beschreibung d. Gesundbrunnen u. d. Schwefelbäder z. Eilsen in d. Gfsch. Schaumburg, 1805;
    Beschreibung e. Malzdarre u. e. Malz-Trockenofens f. Bierbrauereyen, Essigbrauereyen, Branntewein-Brennereyen, nebst Bemm. über Malz- u. Hefe-Bereitung, 1818.

  • Literatur

    |ADB 42;
    A. P. J. Du Mênil, in: Schweigger Neues Jb. f. Chemie u. Physik 28, 1820, S. 1–8;
    G. Schwedt, Berühmte Raths-Apotheker in Hameln, W. u. Sertürner, 2001;
    Hamberger-Meusel;
    Dt. Apotheker-Biogr. II;
    Lex. bed. Chemiker.

  • Porträts

    |Kupf. v. F. W. Linger (Archiv d. Dt. Mus., München).

  • Autor/in

    Georg Schwedt
  • Zitierweise

    Schwedt, Georg, "Westrumb, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 27 (2020), S. 910-911 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117327573.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Westrumb: Johann Friedrich W., geboren am 2. December 1751 in Nörten bei Göttingen, am 31. December 1819 in Hameln. Er war Apotheker in Hameln und bekleidete zugleich die Aemter eines Bergcommissars und Senators. Er schrieb: „Kleine physikalisch-chemische Abhandlungen" (6 Bde., 1785—1800); „Geschichte der neu entdeckten Metallisirung der einfachen Erdarten" (1791); „Bemerkungen und Vorschläge für Branntweinbrenner" (1793, 3. Aufl. 1803); „Handbuch der Apothekerkunst" (1795—98); „Bemerkungen und Vorschläge für Bleicher" (1800); „Kleine Schriften physikalisch-chemisch-tech-nischen Inhalts" (1805); „Beschreibung einer sehr vortheilhaften Essigfabrik" (1818); „Malzdarre" (1818); „Ueber Glasbereitung" (1818); „Ueber das Bleichen mit Säuren" (1819); „Bemerkungen und Vorschläge für Fruchtbranntweinbrenner“ (1821); „Ueber Veredlung des gemeinen Kornbranntweins“ (1821); viele kleine Aufsätze (Crelle's Annalen, Trommsdorf's Journal etc.).

    • Literatur

      Poggendorff, Biogr.'litt. Handwörterbuch.

  • Autor/in

    Oppenheimer.
  • Zitierweise

    Oppenheimer, Carl, "Westrumb, Friedrich" in: Allgemeine Deutsche Biographie 42 (1897), S. 231 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117327573.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA