Lebensdaten
1762 – 1807
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Apotheker ; Chemiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117594520 | OGND | VIAF: 22922987
Namensvarianten
  • Rose, Valentin der Jüngere
  • Rose, Valentin
  • Rose, Valentin der Jüngere
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Rose, Valentin, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117594520.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Valentin d. Ä. (1736–71), Apotheker. Bes. d. Apotheke „Zum Weißen Schwan“ in B., Entdecker e. niedrig schmelzenden Legierung aus Wismut, Blei u. Zinn („Rosesches Metall“, Schmelzpunkt 94º C) (s. ADB 29; Dt. Apothekerbiogr. II; L), wohl S d. Johann (* 1701), Kaufm. in Neuruppin;
    M Anna Magdalena (1742–1810), T d. Jonas Stäbchen, preuß. Rgt.chirurg, u. d. Charlotte Luise Marggraf (1716–91);
    Gr-Om Andreas Sigismund Marggraf (1709–82), Apotheker, Chemiker (s. NDB 16); wohl Tante-v Dorothea (1749–1800, Johann Cuno Christian Schinkel, 1736–87, Archidiakon. Sup. in Neuruppin);
    Schw Magdalena ( 1816, Sigismund Friedrich Hermbstaedt, 1760–1833, o. Prof. d. Chemie an d. Univ. Berlin u. an d. Allg. Kriegsschule ebd., s. NDB VIII);
    1791 Marie (1765–1849, N), T d. Johann Rose (1728–70), Pfarrer in Linum b. Fehrbellin;
    4 S Wilhelm (1792–1867), Apotheker in B., Heinrich (s. 2), Gustav (s. 3), Valentin (1796–1819), Pharmazeut; wohl Vt Friedrich Schinkel, 1781–1841, Architekt, s. NDB 22).

  • Biographie

    Nach dem frühen Tod von R.s Vater übernahm der Pharmazeut und Chemiker Martin Heinrich Klaproth (1743–1817) die Verwaltung von dessen Apotheke und wurde zum Vormund der noch unmündigen Kinder bestellt. Auf Anraten Klaproths erlernte R. seit 1778 in Frankfurt/M. die Apothekerkunst. Nach vierjähriger Lehrzeit kehrte er nach Berlin zurück, arbeitete als Gehilfe in der väterlichen Apotheke und hörte am Collegium medico-chirurgicum Vorlesungen bei dem Botaniker Johann G. Gleditsch und bei Klaproth. Nach den Wanderjahren (1783–85), die ihn nach Stettin und Königsberg führten, übernahm er 1785 als Provisor die väterliche Apotheke, die er 1791 von seiner Familie kaufte und über die Grenzen des Landes hinaus zu hohem Ansehen brachte. 1802 wurde das Apothekengebäude von K. F. Schinkel umgebaut.

    R.s Bedeutung liegt v. a. auf dem Gebiet der Chemie und der Verbesserung der pharmazeut. Ausbildung in Preußen. 1801 entdeckte er das Natriumhydrogencarbonat (Natron), das er durch Einleitung von Kohlensäure in eine Sodalösung gewann. Für die Mineralogie wurde seine Methode des Aufschlusses der Silikate durch eine Schmelze mit Bariumnitrat (1802) wichtig. 1805 bestimmte er bei einer Reihe von Salzen das Verhältnis zwischen Basis, Säure und Wasser. 1806 entwickelte er anläßlich einer zusammen mit Klaproth 1803 durchgeführten toxikolog.-chem. Untersuchung im Mordprozeß der Geheimrätin Ursinus ein empfindlicheres Verfahren zum Nachweis von Arsen bei Kriminaluntersuchungen, das als Vorläufer des klassischen Arsennachweises (Marsh’sche Probe) gilt. 1807 entdeckte R. in der Alantwurzel das Inulin und die Brenztraubensäure bei der trockenen Destillation von Weinstein. R. war Mitarbeiter an Friedrich Albert Carl Grens „Handbuch der Pharmakologie und der Lehre von den Arzneimitteln“ (2 Bde., ²1798-1800) und gab mit Adolf Ferdinand Gehlen das „Neue Berlin. Jahrbuch für Pharmacie“ (4 Bde., 1803–06) heraus. Er gehörte zu den Wegbereitern der antiphlogistischen Oxidationslehre von Antoine Laurent Lavoisier (1743–94) in Deutschland.

    1797 wurde R. zum 2. Assessor am Obercollegium medicum ernannt. Im Wechsel mit Klaproth (dem 1. Assessor) führte er die Apothekenrevisionen im Lande durch und war als Examinator tätig. Seit 1800 hielt er regelmäßig Vorlesungen über Experimentalchemie für die Mitglieder der Pharmazeutischen Gesellschaft in Berlin, deren Mitdirektor er seit 1802 war (seit 1806 1. Dir.). Er zählte zu den Autoren der „Pharmacopoea Borussica“ (1799, ²1804) und bearbeitete die „Revidierte preuß. Apothekenordnung“ (1801), die bald für andere Staaten zum Vorbild wurde. R. starb an der Cholera.|

  • Auszeichnungen

    Ehrenmitgl. zahlr. wiss. Ges. u. a. Regensburger Botan. Ges. (1799), Westfäl. Ges. f. Pharmazie, Jenaische Mineralog. Societät.

  • Werke

    u. a. Beweise, daß d. durch Schwefelsäure bereitete Äther keine Schwefelsäure enthält, in: Scherers Journal 5, 1800, S. 253-60;
    Über e. eigenthüml. vegetabil. Substanz in d. Alantwurzel, in: A. F. Gehlen (Hg.), Neues allg. J. d. Chemie 3, 1804, S. 17;
    Über d. zweckmäßige Verfahren, um bei Vergiftungen mit Arsenik letzteren aufzufinden u. darzustellen, in: Gehlens J. f. Chemie, Physik u. Mineralogie 2, 1806, S. 665-71;
    Über d. brenzliche Weinsteinsäure, ebd. 3, 1807, S. 598-614.

  • Literatur

    ADB 29;
    Alm. od. Tb. f. Scheidekünstler u. Apotheker auf d. J. 1809, S. 249-56;
    G. E. Dann, Dt. Apothekerfamilien, II, Die Fam. Rose, in: Pharmazeut Ztg. 71, 1926, S. 629-31 (P);
    ders., M. H. Klaproth, 1958, Tafeln VII u. VIII (P);
    Ill. Apolheker-Kal. 1928, 3.6. (P);
    G. Urdang, Berühmte Berliner Apotheker, in: Pharmazeut. Ztg. 77, 1932, S. 1239;
    I. Wirth. Tote geben zu Protokoll, 1988, S. 121 ff., 128;
    Lex. bedeutender Chemiker, hg. v. E. R. Pötsch u. a., 1988, S. 369 f.;
    Pogg. II;
    Dt. Apotheker-Biogr. II;
    Lex. Naturwiss.

  • Autor/in

    Holm-Dietmar Schwarz
  • Zitierweise

    Schwarz, Holm-Dietmar, "Rose, Valentin" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 43-44 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117594520.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA