Lebensdaten
1874 – 1941
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Zeist (Niederlande; nicht Den Haag)
Beruf/Funktion
Biochemiker
Konfession
jüdisch?
Normdaten
GND: 117605646 | OGND | VIAF: 42619528
Namensvarianten
  • Oppenheimer, Carl Nathan
  • Oppenheimer, Carl
  • Oppenheimer, Carl Nathan
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Zitierweise

Oppenheimer, Carl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117605646.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    B Franz (s. 1);
    1904 Hedwig (1882–1942), aus Breslau, T d. G. Troplowitz, Kaufm. in B.;
    2 S, u. a. Chanan (Hans) (1905–78), Prof. f. subtrop. Gartenbau in Israel (s. Who's who in Israel 1966–72), 1 T.

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Friedrichsgymnasiums in Berlin bezog O. 1891 die Univ. Berlin,|um Naturwissenschaften (speziell Chemie) und Medizin zu studieren. Mit einer im chemischen Laboratorium der Tierärztlichen Hochschule auf Anregung von Adolf Pinner durchgeführten Arbeit über Amidine und deren Kondensationsprodukte promovierte er 1894 zum Dr. phil. 1896/97 studierte er in Freiburg (Br.) und legte dort die ärztliche Staatsprüfung ab. 1898 arbeitete er im Städtischen Krankenhaus Moabit und promovierte in Berlin mit einer Untersuchung „Zur Kenntnis der experimentellen Bleivergiftung“ (Tierversuche an Kaninchen) zum Dr. med. 1899 wurde er Assistent am Physiologischen Institut in Erlangen, 1902 am Tierphysiologischen Institut der Landwirtschaftl. Hochschule Berlin bei Nathan Zuntz (1847–1920), wo ihm der Nachweis gelang, daß am Stoffwechsel der Säugetiere elementarer Stick- und Wasserstoff nicht beteiligt sind. 1915 wurde er Leiter der Abteilung Volksernährungsfragen der Zentraleinkaufs-Gesellschaft in Berlin, einer der damals zur Bewirtschaftung der Vorräte gegründeten Kriegsgesellschaften. Seit 1917 war O. als Leiter der wissenschaftlichen Abteilung der Firma G. A. Krause & Co. AG, München, in der Arzneimittelentwicklung tätig, seit 1920 in gleicher Position für die AG für chemische Produkte (vorm. H. Scheidemandel), Berlin, für die er Perlenleim und Perlengelatine als neue Produkte in den Markt einführte.

    Große Anerkennung erlangte O. aber vor allem durch seine wissenschaftlich-schriftstellerische Tätigkeit als Autor vielgelesener Einführungen in Teilgebiete der Chemie und als Herausgeber wichtiger biochemischer Werke, durch die er zur Etablierung der Biochemie als eigenständiger Wissenschaft ganz entscheidend beitrug. Bereits als Student verfaßte er 1895 einen „Grundriss der organischen Chemie“, von dem bis 1930 insgesamt 14 Auflagen erschienen. 1902 gründete er ein Referateorgan, das „Biochem. Centralblatt“, das er, seit 1910 als „Zentralblatt für Biochemie und Biophysik“, bis 1921 herausgab. Er war ferner Herausgeber eines umfangreichen „Handbuchs der Biochemie der Menschen und der Tiere“ (1909-13, ²1923-36), eines Sammelwerks für Zahlen und Daten aus allen Bereichen der Biologie (Tabulae biologicae, 1925-39, mit L. Pincussen, dann mit W. Weisbach) und einer angesehenen Fachzeitschrift (Enzymologia, 1936–40). Mit seinem bedeutendsten Werk, „Die Fermente und ihre Wirkungen“ (1900, ⁵1925-39 in 4 Bdn. u. 2 Erg.-bdn.) begleitete und beeinflußte er die sich rasch entwickelnde Enzymologie über mehrere Jahrzehnte. 1938 emigrierte O. in die Niederlande. Dort wohnte er zunächst in Den Haag und seit Oktober 1940 in Zeist.|

  • Auszeichnungen

    Tit.-Prof. (Berlin, 1908).

  • Werke

    Weitere W u. a. Grundriß d. anorgan. Chemie, 1897, 151934;
    Grundriß d. Biochemie f. Studierende u. Ärzte, 1912, ⁶1929 (im Rahmen e. zweiteiligen mit O. Weiss verfaßten Grundrisses d. Physiologie);
    Toxine u. Antitoxine, 1904 (engl. 1906);
    Der Mensch als Kraftmaschine, 1921;
    Chem. Grundlagen d. Lebensvorgänge, 1933;
    Einf. in d. allg. Biochemie, 1936.

  • Literatur

    W. Roman, in: Nature 150, 1942, S. 569 f.;
    P. Marquardt, in: Pharmazie 2, 1947, S. 45;
    Enzymologia 12, 1946/48, S. 1 f. (P);
    I. Landman (Hg.), Universal Jewish Encyclopedia VIII, 1948, S. 309;
    Enc. Jud. 1971;
    Wininger;
    Bibliographia Judaica II, 1984;
    Pogg. VI, VII a;
    Kürschner, Gel.-Kal. 1925-35;
    Wi. 1922–35.

  • Autor/in

    Bernd Wöbke
  • Zitierweise

    Wöbke, Bernd, "Oppenheimer, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 573-574 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117605646.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA